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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Flitterwochen zu verbringen.“
Juno betrachtete ihre makellosen Hände, als sie mit dem Sitz ihrer Haare
zufrieden war, um dann den Blick wieder zu ihm anzuheben.
„Der Generator spielt manchmal verrückt und ich habe schon einige Tage damit
zugebracht, ihn auseinander und wieder zusammen zu bauen… Ich sollte ihn
austauschen, aber ich finde diese Arbeit sehr entspannend.“, gestand Juno ihm
ein und spürte dann wie die Röte in ihre Wangen schoss, weil ihre Aussage
völlig absurd klingen musste, wenn sie hier so aus dem Ei gepellt vor ihm
stand.
    „Wir sollten
wirklich gehen!“
Juno ging schon zur Tür vor und öffnete sie, um ja nicht auf den dummen
Gedanken zu kommen, ihm diese Jacke vom Körper zu reißen und damit seinen Hals
frei zu legen, um ihre Fänge in seine Hauptschlagader zu jagen und so lange zu
trinken, bis sie randvoll mit seinem Blut war.
Sie hob ihr Kinn an und hängte sich dann bei Chadh ein, der ihr seinen Arm
anbot. Es war Zeit, sich der Gesellschaft anzuschließen. Sie war sicher, dass
ihre Tochter den Weg dahin schon gefunden hatte.
     
    ° ° °
„Oh, da sind sie!“, verkündete Nico überflüssigerweise, die genauso nervös wie
die Braut gewesen war, die sie ja medizinisch und auch als Freundin während
ihrer Schwangerschaft betreute und so auch mitgezittert hatte, ob Juno
rechtzeitig aus Europa zurück sein würde, um die Doppelhochzeit wahr werden zu
lassen.
Bei der Nuntia musste sie sich immer noch sehr zurücknehmen, da Sids Mutter
ihrer Persönlichkeit irgendwie zu misstrauen schien. Zudem herrschte ja eine
kleine Kluft, was ihre Ämter betraf, die Nico weniger ernst nahm als Juno
Felix, die aber länger im Kreise der Immaculate gelebt hatte und am
europäischen Hof eben ein paar andere Regeln herrschten.
Eigentlich kein Wunder, wenn man bedachte, dass drei der sieben Warrior von
Adel waren. Und Manasses tatsächlich ein Marquess des englischen Königshofes
war. Sie dachte noch mit Schaudern an das Telefongespräch, das sie mit ihm vor
einigen Wochen geführt hatte.
Sie löste sich von Damons Arm und eilte auf das frisch angetraute Paar zu, um
ihre formlosen Glückwünsche auszusprechen. Die luftigen Stoffbahnen des kräftig
rosaroten Kleides flatterten effektvoll beim Laufen, von den schmalen Trägern
bis unterhalb des Pos lag es dafür körpereng an. Nico fand langsam Gefallen darin,
etwas gewagtere Kleider zu tragen und würde das solange tun, bis ihre Figur das
nicht mehr erlaubte. Noch war nichts zu sehen, weil sie zwar weiter als Sid war
aber dafür bestimmt ein oder zwei Monate länger schwanger sein würde. Es war
ein kleines Glücksspiel und ziemlich aufregend, dass man den Geburtstermin bei
ihr noch nicht so genau bestimmen konnte.
    „Sid! Du
siehst so wunderschön aus!“
Nico nahm ihre Freundin fest in die Arme und suchte nach Worten, um ihre Freude
über die glückliche Verbindung auszudrücken. Das war alles so romantisch!
Sie beiden glichen sich darin, dass sie sehr emotional reagierten, auch wenn
Sid tougher war, wenn man das so ausdrücken mochte. Danach schloss sie auch
Malcolm in die Arme, der nun endlich jegliche Zurückhaltung ihr gegenüber
abgelegt hatte. Er hatte ja nun von ihr Blut bekommen, so dass damit auch eine
besondere Verbindung geschaffen wurde. Sie mochte ihn sehr, auch wenn sie das
nicht so deutlich aussprach, um ihn nicht in Verlegenheit zu bringen.
„…Dieses Mal hoffe ich entgegen meiner Natur, dass die Verletzung sehr langsam
heilt.“, schloss Nico ihre Glückwünsche mit einem schelmischen Grinsen ab und
Sid in leises Lachen ausbrechen ließ.
    „Ja, das
hoffe ich auch! Und ich bin zum Glück kein Krieger, dessen Befähigung in
nächster Zeit erprobt werden wird. Ich würde garantiert durch jede Prüfung
fallen, sollte man mich während meiner lune de miel* stören. Juno und
Chadh sind noch nicht da?“ (*franz. Flitterwochen)
Andere Gratulanten stießen zu ihnen, so dass die Frage unbeantwortet blieb.
    Malcolm
bemerkte nicht ohne Stolz Nicos Komplimente für seine Frau. Diesen würden noch
viele am heutigen Abend folgen. Sid bekam mehr als nur flüchtige Blicke
geschenkt. In diesem altertümlich geschnittenen Gewand sah sie einfach umwerfend
aus und auch er würde nicht müde werden, ihr in der heutigen Nacht zu sagen und
zu beweisen, wie schön sie war. Ohne jedes Zögern und voller Sympathie für Nico
erwiderte Malcolm ihre beglückwünschende Umarmung. Sie war eine wunderbare
Freundin und das nicht nur für Sid. Zwar hatte er über

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