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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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sie
nicht mehr so perfekt sondern zerwühlt aussah, wenn sie hier fertig waren. Ganz
besonders Manasses. Wobei Chadh sich mit einer weiteren Herausforderung
wohlwissend zurückhielt. Der europäische Anführer und er reagierten nicht
gerade kumpelhaft aufeinander und wenn er dem Gefühl in seinem Inneren glauben
durfte, würde das auch niemals der Fall sein. Chadh verspürte immer noch
eifersüchtige Stiche, wenn es um den Mann ging, der Juno zuerst aus den Klauen
Brans befreit hatte. Doch er sollte dankbar sein, dass man seine Frau beizeiten
gerettet hatte und dass sie das Trauma langsam aber sicher überstand.
    „Es wird
Zeit…“, murmelte Juno, die die aufsteigende Unsicherheit zu verbergen suchte,
indem sie den Blick auf seinen Mund senkte, um sich dann demonstrativ nach den
Sachen umzusehen, die hier für ihn bereitlagen. Einen Smoking hatte er eher
nicht gewählt und da er kein offizielles Amt inne hatte, würde es auch keine
Montur sein wie bei Malcolm. Sie hatte völlig vergessen, ihn zu fragen, ob er
Unterstützung dabei brauchte, etwas zum Anziehen für diesen Abend auszuwählen.
Sie hatte ihn vor ihrer Abreise wenigstens dazu überredet, zu ihr in die
Wohnung in der Fortress zu ziehen. Für die Zukunft musste sie sich über eine
andere Bleibe Gedanken machen.
    „Wenn du
meinst...“, erwiderte er mit einem Grollen in der Stimme und trat auf die
bereitliegenden Kleidungsstücke zu. Vorsichtig berührte er die Wunde auf seiner
Brust und zuckte kaum merklich zusammen, als ihn ein leichter Schmerz
durchfuhr. Die Schnitte würden langsam heilen, hatte Nico ihn aufgeklärt und solange
dauerten dann auch die Flitterwochen für das Paar an.
Er nahm den Verband und wickelte ihn sich selbst um den Brustkorb. Darin legte
er die gleiche Geschicklichkeit an den Tag wie Juno mit dem Messer. Er hatte
schließlich all die Jahre seine Wunden selbst versorgt.
„Was machen wir nach der Feier? Bleiben wir hier im Castle?“ Chadh steckte das
lose Ende des Verbands fest und drehte sich kurz nach Juno um, die immer noch
auf dem Tisch saß und ihn beobachtete. Chadh nahm das maßgeschneiderte weiße
Hemd auf und zog es über. Danach folgte eine Jacke aus schwerem, ebenfalls weißem
Uniformstoff, die dem Schnitt der Enforcer-Montur nachempfunden war, damit
Chadh auf der Party nicht aus dem offiziellen Rahmen fiel. Schließlich trugen
sowohl Enforcer als auch Krieger zu diesem Anlass Uniform.
    Juno starrte
Chadh in atemloser Fassungslosigkeit an, als er fertig angezogen vor ihr stand.
Wessen Idee war das mit dieser Jacke gewesen, die an die Uniformen der Krieger
erinnerte? Ihr Herz klopfte wild und unkontrollierbar laut.
Es schien ihr mit einem Mal unglaublich, dass dieser Mann ihr Ehemann sein
sollte. Juno blinzelte langsam, als wären ihre Glieder von einer Starre
ergriffen, die ihre Kontrolle unmöglich machte. Sie verspürte mit einem Mal den
Drang, auf ihn zuzulaufen, um sich in seine Arme zu werfen wie in einem dieser
romantischen Filme, die sie für völligen Unsinn hielt.
„Was wir nach der Feier…? Ich denke, wir sollten den Vollmond in jedem Fall
abwarten. Zu dieser Zeit zu reisen, wäre ziemlich… leichtsinnig.“, antwortete
Juno stockend, was sie ziemlich ärgerte, da sie die einzige im Raum zu sein
schien, deren Sinne völlig verrücktspielten.
Sie rutschte vom Tisch und zupfte den Rockteil ihres Kleides zurecht und
richtete sich die Haare im Spiegel, wobei sie einen Sicherheitsabstand zu Chadh
einhielt, so dass sie sich ein Stück hinter ihm stehend sehen konnte. Als ihre
Blicke sich im Spiegel trafen, schien ihr Herz stehen bleiben zu wollen.
    „Sind wir
hier wirklich ungestört? – Ich würde sonst gern deinen Leuchtturm sehen.
Flitterwochen am Meer.“ Es hatte ihm schließlich niemand verboten, mit seiner
Frau das Land zu verlassen. Chadh würde schließlich wiederkommen, um das
Training fortzusetzen.
Er schenkte ihr einen weiteren eisblauen Blick und verschloss die Jacke und rückte
den Stehkragen zurecht.
„Nun können wir wie die Schneekönige Einzug halten.“ Chadh besah sich in einem
Spiegel, der an der gegenüberliegenden Wand angebracht war und zog am Saum der
Jacke. Es stand ihm dank der Größe und breiten Schultern ausgezeichnet. Hose
und Schuhe waren dunkel. Ganz weiß wäre aufgrund seiner Haarfarbe nicht infrage
gekommen. Damit hätte er dann wirklich wie ein Eismann ausgesehen.
    „Ich würde
dir den Leuchtturm gerne zeigen… Es ist allerdings nicht der komfortabelste
Ort, um seine

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