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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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immer noch vor dem Diwan hockte, blinzelte bloß, als
verstünde er nur Bahnhof. Er hatte mit Rechtfertigungen gerechnet. Mit einer
Verteidigung ihrerseits, das sie ihm das nicht hatte antun wollen. Irgendetwas,
was seine Reaktion auf dieses Ereignis leichter gemacht hätte. Er sollte doch
platzen vor Stolz und Freude. Aber alles, was er jetzt fühlte, war vollkommene
Überrumpelung. Baal hatte Nico manipuliert. Er hatte ihre Besonderheit
ausgenutzt. Sie gefügig gemacht, sie… Damon unterdrückte ein Würgen, weil er
sich nun mit seinem eigenen Verhalten in jener Vollmondnacht auf der Noctis
Transitus konfrontiert sah, in der er Nico noch übler mitgespielt hatte. Der
Kriegergott hatte ihr schließlich nicht wehgetan und hinterher über sie
gespottet. Im Gegenteil, er hatte ihr auf seine Weise eine ganz besondere Ehre
zuteilwerden lassen, wie das Orakel schon sagte. Hätte Nico in Baals Zeit
gelebt, so hätte er sie sicher als die einzig Wahre für sich auserwählt. Das
konnte Damon nur zu gut verstehen. Er hatte nur viel länger als Baal und die
anderen gebraucht, um sie ernst zu nehmen und in ihr das Gleiche zu sehen. Oder
er hatte es von Anfang an gewusst und sich davor gefürchtet.
    “Man kann
Mädchen viele hübsche Sachen kaufen und sie wie Prinzessinnen anziehen.”,
antwortete er unbedarft, weil ihm nichts Gescheites einfiel. Doch dabei stellte
er ein ziemlich begeistertes Grinsen zur Schau und im nächsten Augenblick
setzte er sich neben seine Soulmate auf den Diwan, um sie in seine Arme zu
ziehen und tröstend über den uniformierten Rücken zu streicheln.
“Stell dir das mal vor: Wir kaufen ein Haus. Am besten auf dem Land. Vielleicht
besorgt uns Aubrey etwas. Das Kinderzimmer wird leuchtend gelb gestrichen.
Vielleicht mit Sonnenblumen an der Wand und Figuren aus dem Zauberer von Oz.
Brock könnte eine Wiege zimmern. Er ist ja ziemlich begabt mit Holz.”
Hatte ja auch alles damit angefangen, seinen Holzkopf ordentlich
zurechtzurücken.
“In jedem Fall groß genug, damit die Kinder viel Platz zum Spielen haben.
Natürlich eins nach dem anderen. Aber deine Freundinnen brauchen auch sehr viel
Raum. Nathan sucht für sich und Cat schon einen Platz außerhalb der Fortress,
aber vielleicht sind wir schneller. - Wie sonst auch. Wir haben uns vor ihm
verbunden und wir bekommen vor ihm Babys. Okay, Nathan ist kein guter
Vergleich. Er hatte das alles schon. Mit Wendy.”
Liebevoll küsste er ihr Haupt und hob die rechte Hand an ihre Wange, um sie
zärtlich zu umfassen. Er sah Nico tief und ernst in die dunklen Augen, die so
unsicher und ungläubig dreinblickten.
    Nico war
absolut sprachlos, als Damon Pläne machte. Wunderbare Pläne. Sie würde genau
diese Farbe wählen, hätte sie selbst auch nur einen Moment schon an die
Einrichtung eines Kinderzimmers gedacht.
Und Brock würde als ihr Wolf ebenfalls für die Sicherheit ihrer Kinder
zuständig sein. Er würde sich um sie kümmern, wenn sie als Kriegerin nicht
zuhause sein konnte. Nico konnte sich keinen Besseren vorstellen, der diese
Aufgabe übernehmen könnte. Dabei war es vollkommen gleichgültig, ob er bereits
Erfahrung in der Versorgung von Kindern hatte oder nicht. Sein Instinkt würde
ihn leiten, er war ihm angeboren und mit der Umwandlung in einen Immaculate zum
Leben erweckt worden.
    “Du dachtest
doch nicht, ich könnte böse werden, oder? Nicht, nachdem ich dir versprochen
habe, gut für dich zu sorgen und dich wie eine Königin zu behandeln. Ich bin
überrascht und im Grunde immer noch sprachlos. Baal hat dir, uns, wirklich ein
großes Geschenk gemacht. Beinahe zu groß. - Du hast gerade erst die Prüfung der
Quadruga hinter dich gebracht. Das war sehr gefährlich. Einen Moment lang hatte
ich große Angst, dich zu verlieren, Nico. Sehr große Angst.”
Damon rutschte so nah wie möglich an Nico heran, ohne ihr weh zu tun oder
erneut die Luft zum Atmen zu nehmen. Er wollte sie nur spüren und sich noch
einmal versichern, dass es ihr wieder gut ging.
“Und du? Was denkst du?” Er könnte ihr höchstens noch eingestehen, immer noch
Angst zu haben, aber die hatte sie wahrscheinlich ebenfalls und gemeinsam
konnten sie diese sicher bewältigen wie jedes andere Problem in ihrer Beziehung
auch.
    „Oh, Damon…
Doch, ich habe gefürchtet, dass du dir überrumpelt und übervorteilt vorkommen
würdest. Ich könnte das verstehen… Seit ich in dein Leben getreten bin, ist das
uns beiden doch allzu oft passiert. Ich wollte es wirklich vernünftig

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