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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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konnte, Worte zu formen.
„Weil ich nun eine von ihnen bin…?“ Sie löste eine Hand von Damons Hals und
legte sie unwillkürlich beschützend über ihren Unterleib.
    Das Orakel
strich erneut über ihre Locken und tauschte einen leicht gequälten Blick mit
Flavia, die jedoch genauso wenig verstand, worum es genau ging. Allerdings
konnte die Erwähnung des Krieger-Gottes Baal eigentlich nur Ärger bedeuten.
„Nein, Nico… Du stehst über ihnen. Baal hat sich zu seinen Lebzeiten
niemals gebunden. Ich denke, dass er das in der Nacht bereut hat, als er dir
begegnet ist. Verzeih mir die Offenheit, Damon, aber der Krieger ist den Weg,
den du vor Nico beschritten hast, noch viel weiter gegangen. Vielleicht auch
wegen seiner besonderen Fähigkeiten, die ihn ja dazu verpflichtet haben, sich
nicht nur einer einzigen Frau zuzuwenden… Erinnere dich an deine Begegnung mit
ihm, Nico… Hast du ihn besonders angesprochen? Hast du ihm mehr von dir
gezeigt, als dir bewusst ist?“
    Nico schloss
kurz die Augen und dachte daran zurück, was genau damals vorgefallen war.
„Nein, ich glaube nicht…“
Sie sah Damon unsicher an, dann wieder zum Orakel hinauf, die nun eine Hand
tröstend auf ihrer Schulter ruhen hatte.
„Baal… Er trat an das Bett, in dem Damon schlief. Er sagte etwas in der alten
Sprache, das spöttisch und böse klang… Ich dachte, er würde Damon genau wie
Astyanax zuvor für sein Verhalten kritisieren, das machte mich wütend… ziemlich
wütend.“, gestand Nico verlegen, die sich jedoch nicht vorstellen konnte, damit
das Interesse eines Mannes geweckt zu haben, der von Legionen von Frauen wie
ein Gott verehrt worden war.
Dennoch gab sie die Begegnung detailgetreu wieder. Sie hatte den Geist des
Kriegers sogar mit ihren neuen ausgefahrenen Fängen angefaucht.
„Damon ist ein Krieger und verdient denselben Respekt, den ich euch
erweise!“
    Flavia musste
sich wegdrehen und gegen das aufsteigende Lachen ankämpfen, das sie mit einem
leisen Räuspern tarnte, da sie Nico nicht zu nahe treten wollte. Aber es war
nun einmal oft so, dass solche Männer wie der gute Baal bei Frauen wie Nico
handzahm wurden. Besonders wenn ihre Güte und Liebenswürdigkeit mit einer Prise
Feuer und wirklich einzigartigem Aussehen gepaart war. Es hatte damals kaum
eine Frau gegeben, die sich getraut hätte, ihm dermaßen Paroli zu bieten, wie
Nico das getan hatte.
    „Gräm dich
nicht, Nico. Das konnte niemand ahnen, wie schicksalhaft diese Begegnung für
dich werden würde. Baal wollte dir nicht schaden, auch wenn seine Entscheidung
sehr eigenmächtig und anmaßend gewesen ist, deinen Körper dahingehend zu
beeinflussen, dass er vor seiner Zeit empfängnisbereit wird. In seinem Sinn
handelt es sich um eine große Gnade, weil du noch halb Mensch bist und nicht
die Gefahren einer Immaculate-Schwangerschaft durchleiden wirst. Du musst dir
also keine so großen Sorgen machen, aber dennoch in Zukunft vorsichtiger sein…
Wir beide lassen euch nun allein. Eure Freunde und Familie warten draußen auf
Nachricht von dir. Flavia und ich werden ihnen die Zusammenhänge erklären. Ich
segne dich und das aufkeimende Leben in deinem Leib, Nicolasa.“, sprach das
Orakel gerührt und küsste Nico auf ihren zerwühlten Schopf, um dann mit Flavia
den Raum zu verlassen und sich den Wartenden draußen zu stellen.
    Nico sah den
davoneilenden Frauen sehnsüchtig nach, weil sie einfach vollkommen fassungslos
war und sie nicht wusste, was sie sagen sollte. Nun war sie mit Damon allein
und musste sich mit ihm auseinandersetzen. Dabei fiel ihr natürlich ein, wie er
reagiert hatte, als sie vor Freude beinahe außer sich geraten war, weil sie
Sidonie durch ihre Schwangerschaft hindurch begleiten durfte.
    „Ich habe es
Sid noch nicht gesagt, aber sie erwartet ein Mädchen… Alle Erstgeborenen von
Sacerdas sind Mädchen… Baal hat zu mir in der Vision gesprochen und mir eröffnet,
dass ich eine Tochter des Lichts erwarte… Was… Was denkst du darüber?“, fragte
Nico zögernd, da sie Angst davor hatte, dass er böse sein könnte, weil er noch
lange nicht Vater werden wollte.
Sie hatte sich natürlich Familie und Kinder gewünscht, aber sie hätte wirklich
so lange gewartet, bis sie kein Leben als Kriegerin mehr geführt hätte. Ihre
Mundwinkel zitterten leicht und sie schlug die Augen nieder, um die
aufsteigenden Tränen vor ihm zu verbergen. Sie war einfach zu überwältigt vor
gleichzeitiger Freude und Unsicherheit.
    “Was ich
denke?” Damon, der

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