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Eine skandalöse Braut

Eine skandalöse Braut

Titel: Eine skandalöse Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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der Stelle zu weichen.«
    »Die Briefe kann ich nicht erklären, aber vielleicht kann ich ein paar andere Puzzleteile zusammenfügen.« Sein Vater hielt sich sehr gerade und starrte auf den ausgedehnten, wunderschönen Garten, in dem bunte Frühlingsblumen blühten. Alex war sicher, sein Vater sah nicht die Schönheit der Natur, sondern etwas dahinter. »Du wünschst dir, deine Frau glücklich zu machen. Das ist löblich. Unglücklicherweise gibt es ein gewissermaßen furchtbares Hindernis, das du zu überwinden hast. Ich denke, sie sollte nicht von ihrem Vater erfahren, dass dein Großvater ihren Großvater im Duell getötet
hat.«
    »Ich weiß von dem Duell«, gab Alex zu. »Aber ich habe ihr davon noch nichts erzählt. Dennoch glaube ich, unter den gegebenen Umständen und da sie ihn nie kennenlernen durfte, wird sie …«
    »Es verstehen? Ich weiß nicht einmal, ob ich es verstehe.«
    Die Sonne strahlte, von dieser ungehaltenen Bemerkung unbeeindruckt, vom Himmel. Die vom Blumenduft geschwängerte Luft und der riesige, in üppiges Grün getauchte Park um sie waren ein unwirklicher Hintergrund für dieses ernste Gespräch. Was zum Teufel sollte das heißen?
    Mit nach wie vor vernünftiger Stimme fuhr sein Vater mit seiner gefühllosen Erklärung fort. »Wenn ich meinem Vater glauben darf, handelte es sich um ein formloses Duell. Laut den Pattons war es Mord. Wie ich aber bereits sagte, hat unsere Familie eine ehrenvolle Geschichte, die acht Jahrhunderte zurückreicht. Es ist undenkbar, dass mein Vater Hathaway ungerechterweise erschoss, weil er über die Verführung seiner Schwester zornig geworden war. Aber es gab keine Zeugen. Nur sein Wort. Deine Großmutter hat mir erzählt, der vorzeitige Tod meiner Tante in jungen Jahren habe die Ereignisse erst in Gang gesetzt. Offenbar sind mein Vater und Hathaway vorher Freunde gewesen. So kam es, dass der Earl Anna begegnete.«
    Es fiel ihm schwer, aber schließlich fand Alex seine Stimme wieder. »Es gab keine Sekundanten?«
    »Niemand war dabei. Ich war noch zu jung, um mich daran zu erinnern. Außerdem hätte man mir ohnehin nichts davon erzählt. Der Einfluss meines Vaters sorgte dafür, dass die schändliche Beziehung zwischen seiner Schwester und Hathaway geheim blieb. Lady Hathaway wollte wohl auch nicht, dass es publik wurde. Deshalb hat man die ganze Sache totgeschwiegen. Das ist wirklich alles, was ich bis zum heutigen Tag darüber weiß.«
    Es dauerte einen Moment, bis er die Auswirkung auf die beiden Familien in ihrem ganzen Ausmaß begreifen konnte. Aber Alex hatte den Eindruck, sein Vater habe recht. Es würde alles andere als angenehm werden, Amelia zu erzählen, dass ihre beiden Großväter eine tödliche Begegnung gehabt hatten. Das war vermutlich auch der Grund, warum er ihr bisher nichts davon gesagt hatte.
    Die Geschichte der Liebenden, die unter einem schlechten Stern standen, begann ihn zu ermüden.
    Und wie zum Teufel passte dieser Schlüssel zu der Angelegenheit?
    Langsam sagte er: »Der Grund für die Feindschaft zwischen dir und dem Vater meiner Frau wird mir jetzt in ihrem ganzen Ausmaß deutlich. Dein Vater hat seinen Vater getötet, aber es geschah nicht bei einem ordnungsgemäß durchgeführten Duell, wie ich es ursprünglich angenommen hatte. Nein, es blieben viele Fragen offen. Wie viele Männer können einander wohl nach solchen Ereignissen noch mögen?«
    »Sein Vater trieb mit der jungen, unschuldigen Schwester meines Vaters Schindluder. Sag mir, ob er für dieses ungeheuerliche Vergehen etwas anderes verdient hat als Vergeltung.«
    Alex hätte ihm aus vollem Herzen zugestimmt, wenn er nur ein unbeteiligter Beobachter gewesen wäre. Aber er steckte in dieser Geschichte mittendrin. »Ich habe die Briefe gelesen. Sie haben sich geliebt.«
    »Sie hatten kein Recht, sich ineinander zu verlieben«, erwiderte sein Vater knapp. »Sie war eine Debütantin, er ein verheirateter Mann.«
    »Du glaubst also, man kann Liebe in die Schranken weisen?« Unbewusst zitierte Alex Michael. »So funktioniert es aber nicht – das kannst du mir glauben. Wenn es so wäre, hätte ich mir keine Braut gesucht, die mir die Missbilligung beider Familien einbringt.«
    Nach einer kurzen Pause erwiderte sein Vater ungerührt: »Es stimmt, ich wünschte, sie wäre die Tochter eines anderen. Sie könnte die Tochter jedes anderen Mannes sein, wenn ich ehrlich bin. Aber ich bin auch persönlich mehr betroffen als alle anderen Familienmitglieder. Diana strahlt

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