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Eine skandalöse Braut

Eine skandalöse Braut

Titel: Eine skandalöse Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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unmissverständlich Zuneigung aus, als habe sie ihre neue Schwägerin bereits adoptiert. Abgesehen von ihrer Schönheit muss deine junge Braut sehr liebenswert sein.«
    Vielleicht war dies das persönlichste Gespräch, das sein Vater und er je geführt hatten. Wenn auch sonst nichts Gutes dabei herauskam, blieb ihm doch dieser Trost.
    »Sie ist … anders.« Alex lächelte. »Aufrichtig ist wohl der passendste Begriff. Zuerst war ich in ihrem Namen wütend, als ich erkannte, dass Hathaway sie auf dem Land weggesperrt hatte. Weg von seinem Leben. Aber jetzt bin ich dankbar dafür. Sie hat nichts Geziertes. Es ist ihr nicht bewusst, dass ihr diese ganze Aufmerksamkeit aufgrund ihres Aussehens, ihrer Stellung und ihrer Mitgift zuteil wird. Zugleich ist sie aber sehr klug und weiß, dass nichts von alledem die Frau auch nur annähernd charakterisiert, die sich darunter verbirgt.«
    »So spricht ein Mann, der aufrichtig verliebt ist.«
    Verliebt, ja. Schuldig im Sinne der Anklage. Aber er ließ sich nicht aus dem Tritt bringen, er wusste, was die Situation von ihm verlangte. »Ich bin ein glücklicher Mann«, sagte er ruhig. »Und ich werde dieses Glück nicht wegen einer alten Meinungsverschiedenheit zwischen zwei Familien aufgeben. Zwei Familien, die im Übrigen anscheinend noch immer einen Krieg gegeneinander führen, den sie einander nie offen erklärt haben.«
    »Ach, glaubst du das wirklich? Da irrst du dich, mein Sohn.« Sein Vater stand auf. Er hatte sich nun wieder völlig unter Kontrolle, und seine Miene war distanziert, wie Alex es von ihm gewohnt war. »Die Kampflinien sind schon vor Jahren gezogen worden.«
    Amelia dankte dem Lakaien, der sie zum Salon der Duchess geführt hatte. Sie straffte ein letztes Mal die Schultern, ehe sie eintrat. Die Tür fiel leise hinter ihr ins Schloss.
    Sie hoffte sehr, es käme jetzt nicht zu einem verbalen Schlagabtausch mit der Witwe des Herzogs. Sie hatte während der kurzen Zeit in der Gesellschaft genug Erfahrungen gesammelt, um die Anzeichen für gesellschaftliche Scharmützel zu erkennen. Aber sie war noch nicht geübt genug, um sich mit einer Duchess zu messen.
    Der üppig ausstaffierte Raum war in Sonnenlicht getaucht. Die Vorhänge waren aus weichem, hellblauem Samt. Im Teppichmuster wiederholte sich das Blau und wurde mit Zitronengelb und Creme gemischt. Die Möbel waren elegant und weiblich. Ein riesiger Spiegel zwischen den beiden Fenstern und über dem Kamin aus italienischem Marmor warf das Licht zurück und ließ das geräumige Zimmer noch heller wirken. An einer Wand hing das betörende Bild einer jungen Frau. Ihr blondes Haar war bescheiden hochgesteckt, eine Hand ruhte auf der Schulter eines kleinen, dunkelhaarigen Jungen. Sie standen auf einer von Bäumen umstandenen Anhöhe.
    »Das bin ich mit Eurem Schwiegervater.« Die kalte Stimme kam von der anderen Tür, die in den Raum führte. Dahinter lag vermutlich das Schlafgemach der Duchess. »Es ist vor vielen, vielen Jahren gemalt wurde. Aber es ist noch immer eines meiner liebsten Bilder.«
    Amelia drehte sich um und sank in einen höflichen Knicks. Die ältere Frau betrat den Salon. »Guten Morgen, Euer Gnaden.«
    »Da Ihr jetzt wohl meine Enkelin seid, braucht Ihr nicht so förmlich zu sein, Lady Amelia. Setzt Euch bitte.«
    Diese knappen Worte waren nicht gerade ermutigend. Dennoch straffte Amelia sich und nahm auf einem mit floralen Mustern besticktem Sofa Platz, das dem Sessel gegenüberstand, auf dem die Witwe des Herzogs sich niederließ. Es war wohl einer ihrer Lieblingsplätze, da sie sich dort ganz selbstverständlich hinsetzte. Zwischen ihnen stand ein Tischchen. Die Tischplatte war mit Perlmutteinlegearbeiten verziert. Eine Dienerin kam sogleich ins Zimmer und brachte auf einem kleinen Tablett Mokkatassen und eine Porzellankanne.
    »Ich habe eine Schwäche für ein Tässchen Schokolade am Morgen«, sagte die Duchess.
    »So geht es mir auch, Euer Gnaden.«
    »Ist das so? Dann haben wir das wohl gemeinsam. Gießt Ihr uns ein?«
    »Natürlich.« Amelia gehorchte. Obwohl ihre Hände nicht völlig ruhig waren, gelang es ihr doch, beiden heiße Schokolade einzuschenken. Sie reichte der Duchess ein Tässchen nebst Untertasse.
    Alex’ Großmutter war tadellos in ein Kleid aus grauer Seide gekleidet. Sie nahm die Tasse mit schmalen, von blauen Äderchen überzogenen Händen entgegen. Ihr Blick ruhte abschätzend auf Amelia. »Ihr seid ein hübsches Kind, oder?«
    Sie wollte anmerken, dass sie kein Kind

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