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Eine skandalöse Braut

Eine skandalöse Braut

Titel: Eine skandalöse Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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sie nicht hysterisch das ganze Haus zusammengeschrien hatte, weil ein fremder Mann sie auf die Arme nahm, ihr Schlafzimmer betrat und es dann auch noch wagte, ihr einen innigen Kuss zu rauben.
    Da sie nun seine wahre Identität kannte, fragte er sich, ob sie ihrem Vater etwas von diesen Ereignissen erzählt hatte. Allerdings bezweifelte er das, und dieser Umstand erleichterte ihn. Herausforderung stand in ihren Augen, als sich ihre Blicke quer durch den Ballsaal trafen … nein, sie hatte sicher niemandem etwas erzählt.
    Draußen war die Terrasse verlassen, und die Steinplatten waren vom Regen nass, der tagsüber immer wieder in Schauern niedergegangen war. Hier war es um einiges kühler als im Ballsaal. Einige Sterne waren zwischen den rasch vorbeiziehenden Wolken sichtbar. Obwohl sie allein waren, setzte Gabriella auch jetzt ihr Schauspieltalent kokett ein. Sie senkte die Stimme und flüsterte verschwörerisch: »Die nackten Tatsachen kennst du vermutlich schon. Sie ist die Tochter des Earl of Hathaway. Ihre Mutter starb wenige Jahre nach Amelias Geburt im Kindbett zusammen mit ihrem neugeborenen Sohn. Ihre Tante, die ein echtes Original ist, protegiert ihr Debüt.«
    Er wusste eigentlich recht wenig über sie, außer den Namen ihres Vaters. Und das war mehr als genug. Sobald die Familie Patton in der Gegenwart seines Vaters erwähnt wurde, verfinsterte sich seine Miene. Alex hatte mit eigenen Augen gesehen, wie sein sonst so gelassener Vater den Earl of Hathaway in aller Öffentlichkeit schnitt. Die Abneigung beruhte offensichtlich auf Gegenseitigkeit, wenn er Hathaways Reaktion richtig deutete. Ehe seine Großmutter ihn kürzlich um den Gefallen bat, hatte Alex keinen Gedanken daran verschwendet. Politische Differenzen konnten aus durchaus vernunftbegabten Männern erbitterte Feinde machen. Gott allein wusste, wie viele Zerwürfnisse in den aristokratischen Familien Englands seit Hunderten von Jahren schwelten. Das war also nichts Ungewöhnliches. Diese Abneigung schien jedoch nicht politisch motiviert zu sein, sondern eher persönliche Gründe zu haben.
    In Wahrheit behagte es ihm nicht, ausgerechnet Gabriella nach der hübschen Amelia zu fragen. Aber seine Möglichkeiten waren beschränkt. Sein Freundeskreis schenkte den jährlich neu erblühenden Debütantinnen keine Aufmerksamkeit, wenn sie in die Gesellschaft eingeführt wurden. Wenn er ein Mitglied seiner Familie fragte, würde sein Interesse an einer jungen, unverheirateten Frau über die Maßen gewürdigt werden. Zumal ihr Name hohe Wellen schlagen würde.
    Dennoch war er so neugierig, dass er nach Antworten auf seine Fragen suchte. Er lehnte sich mit der Hüfte gegen die Balustrade, hob die Brauen und verschränkte die Arme vor der Brust. »Gibt es sonst noch etwas zu wissen? Komm schon, Gaby. Ich kenn dich doch. Bestimmt hat sie das Interesse deiner Clique bereits geweckt. Sie ist so schön, und ihre Beliebtheit bei den Männern des haut ton steht außer Frage. Habt ihr vielleicht schon die eine oder andere Wette gewagt, wer schlussendlich die holde Dame für sich erobern kann?«
    » So schön?« Verärgerung blitzte in ihren Augen auf.
    »Du bist unbestritten eine Schönheit, meine Liebe, und du besitzt große Raffinesse«, sagte er beruhigend. »Also los, gib’s schon zu. Ihr habt darauf gewettet, nicht wahr?«
    Seine Schmeichelei besänftigte sie, und es stimmte, Gabriellas Freundeskreis war für einen Hang zum Spiel bekannt. Sie warf ihm einen gespielt unschuldigen Blick zu – nun, gerade so unschuldig, wie jemand wie Gabriella schauen konnte – und lachte. Ihre Hand berührte zärtlich seine Wange. Es war eine vertrauliche Geste. Ihre Finger fuhren nach unten, über seine Krawatte und den Jackenaufschlag weiter hinab, bis ihre Hand ihn zwischen seinen Beinen umschloss. Ein kokettes Lächeln umspielte ihre Lippen. »Wir kennen uns einfach zu gut. Ich für meinen Teil weiß, dass ich mich hieran sehr gerne erinnere. Mein neuer Mann hat keinen so stattlichen Schwanz wie du, Liebster.«
    »Könnten wir beim Thema bleiben?«, fragte er ironisch und ignorierte die offene Einladung zur Indiskretion. Sanft nahm er ihr Handgelenk und zog die Hand weg. »Wie viel und auf wen?«
    Sie verzog den Mund zu einem Schmollen. »Fünfhundert«, fuhr sie fort. »Ich habe mein Geld auf Lord Westhope gesetzt. Ihr Vater favorisiert den Earl, und obwohl er den Verstand eines Hähnchens hat, ist Westhope doch recht charmant, er ist reich und sieht gut aus. Ein so

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