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Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition)

Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition)

Titel: Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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vieler Hinsicht völlig bedeutungslos, weshalb sie jedes Mal die Beziehung schnell beendete und lieber wieder allein und zölibatär lebte.
    Sie hatte ernsthaft darüber nachgedacht, ihn an diesem Abend nicht zu sehen. Zu sehr hatte er sie in der vergangenen Woche von ihrer Arbeit abgelenkt. Das war ihr so noch nie passiert. Normalerweise befand sie sich in der Endphase eines Gemäldes wie in einem Rausch, denn es war der Höhepunkt des kreativen Prozesses. Doch diesmal nicht. Immer wieder wanderten ihre Gedanken zu James und störten die Konzentration. Deshalb stand das Bild nach wie vor unfertig auf der Staffelei. Nur noch wenige Pinselstriche von der Vollendung entfernt. Weil sie ihn hatte sehen müssen. Das Verlangen war so groß, dass es inzwischen sogar ihre Arbeit beeinträchtigte.
    »Du schmeckst unbeschreiblich«, murmelte er. Seine Lippen kitzelten auf ihrer Haut, als er den Mund zur empfindlichen Unterseite ihrer Brust führte. »Wie ein köstliches Dessert. Süß und salzig zugleich. Wie eine Himmelsspeise, die sich nicht beschreiben lässt.«
    Das Schlafzimmer wurde nur vom Feuer im Kamin beleuchtet, das bereits langsam in sich zusammenfiel. Die Muskeln seines schlanken Körpers waren Mulden und strukturierte Rundungen. So sah sie ihn, während er auf ihr lag, sie leckte und …
    »James.« Sein Name entschlüpfte ihren Lippen wie ein unwillkürliches Flehen, und ihre Hüften hoben sich ihm unmissverständlich entgegen.
    Aber er schob sich nicht zwischen ihre Beine, um in sie einzudringen. Er kam zu ihr und küsste sie. Sein Mund war so zärtlich, ganz im Gegensatz zu dem pochenden Verlangen, das sie in ihm spürte. Der Schweiß glänzte auf seiner Haut und zeugte von seiner Erregung, während sie die Hände an seinem Rücken nach oben gleiten ließ.
    »Erzähl mir von dem Bild.«
    Regina blinzelte, starrte ihn verwirrt an. Seine Augen waren von einem intensiven Blau wie der Sommerhimmel an einem heißen Tag.
    »Wie bitte?«, fragte sie. Sie konnte es nicht fassen, weil sie sah, wie dringend er sie begehrte. Außerdem hatte sie ihn nicht eingeladen, um mit ihm über Kunst zu diskutieren.
    »James …«
    Er knabberte an ihrem Hals. »Erzähl mir davon.«
    »Warum?«
    »Weil du mich vor ein paar Stunden noch weggeschickt hast.«
    »Ich habe gearbeitet.«
    »Ja, ich weiß. Es war wohl zu wichtig, um damit aufzuhören. Sag mir, warum.«
    Regina zögerte mit ihrer Antwort. Weil sie nicht sicher war, was sie entgegnen sollte, und weil sie mit einem Mal das Gefühl hatte, ihre Arbeit, an der nur noch ein paar Pinselstriche fehlten, im Stich gelassen zu haben. Es kam ihr vor, als sei sie daran gescheitert, ein Kind aus ihrem Leib zu pressen. Aber darüber mochte sie nicht nachdenken. Nicht jetzt. Im Moment wollte sie James, und sie musste nur das Richtige sagen.
    »Ich habe ihn für dich alleingelassen.«
    »Wen alleingelassen?« James küsste sie. Sein Mund drückte sich unnachgiebig auf ihren, beinahe besitzergreifend. »Du wirst es mir schon erklären müssen, oder ich schwöre dir, dass ich dich sonst nicht ficken werde.«
    Amüsiertes Entsetzen durchfuhr sie, weil er sonst nie solche Ausdrücke benutzte – oder sie hatte es einfach noch nicht erlebt. Jedenfalls war es so gar nicht James Bournes Art, aber er hielt ihre Hüften unnachgiebig gepackt, und in seinen Augen lag ein entschlossenes Funkeln. Ihre Blicke trafen sich, und die Atmosphäre in diesem von der rötlichen Kohlenglut nur schwach beleuchteten Raum war schwer und schwül von Verlangen und Erregung.
    Er braucht das hier.
    » Ich habe das Bild, als es fast fertig war, deinetwegen stehen lassen, und das mache ich sonst nie«, erklärte Regina. Ihre Stimme war kaum hörbar. »Ich weiß noch immer nicht, wie ich Wilhelm Tells moralisches Dilemma und seine Entscheidung mit meinen Mitteln ausdrücken will … Du hast mich zu sehr abgelenkt. Und wenn du die Wahrheit wissen willst: Ich kann es mir nicht erklären, warum sich meine Wahrnehmung verschoben hat.«
    James berührte ihre Wange. Seine Finger waren wie eine Feder. »Warum bist du hin- und hergerissen?«
    »Weil es eigentlich eine ganz einfache Sache sein müsste.« Sie legte die Arme um seinen Hals und hob den Unterleib, bis ihr Bauch sich gegen seine Männlichkeit drückte. »Aber letztlich ist es das gar nicht. Ich konnte nicht weitermachen, weil ich seinem Konflikt nicht gerecht werden kann.«
    »Dann wirst du es nicht fertig malen?« Er klang ehrlich überrascht.
    »Ich bezweifle

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