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Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition)

Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition)

Titel: Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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deutlich an Interesse.
    Arthur sprach sehr vorsichtig weiter. »Wie würdest du dich fühlen, wenn die Welt – deine Welt – davon wüsste?«
    »Wovon?«
    »Von deinen kleinen, schmutzigen Geheimnissen. Jenen Aufträgen, die vielleicht alles andere als nach deinem Geschmack waren, die du aber ausgeführt hast, weil du es tun musstest.«
    Er drehte sein leeres Weinglas in den Händen. Damien ließ sich einen Augenblick Zeit, ehe er antwortete. Worum ging es hier eigentlich? Schließlich sagte er: »Ich glaube, keiner will, dass seine Schwächen offenbar werden.«
    »Ich rede nicht von Schwächen.«
    »Nein?«
    »Nein.« Arthur straffte die Schultern. »Ich spreche von Sünden.«
    So ein faszinierendes Gespräch hatte er nicht mehr geführt, seit er Spanien verlassen hatte. Damien nickte zur Anrichte hin. »Schenk mir noch ein Glas Claret ein und erzähl mir, von welcher Art Sünde wir sprechen.«
    Sebrings Lächeln war freudlos und seine Hand nicht ganz ruhig, als er Wein nachschenkte. »Ich bin sicher, dass du an meinen kleinen Problemen kein Interesse hast, Dame.«
    Der Spitzname kam zögernd über seine Lippen, war jedoch wie eine Erinnerung an die alte Kameradschaft. Während des Krieges hatte man ihn Sir genannt oder Major und zum Schluss auch Colonel. Aber es war lange her, dass jemand ihn, von den Brüdern abgesehen, mit diesem Namen angesprochen hatte. Damien nahm das Glas und überdachte seine Vorgehensweise. »Wenn die Probleme klein sind, kann man sie auch einfach lösen.«
    »Da du schon mal hier bist …« Arthur verstummte. Ruhelos fuhr er sich mit der Hand durch die Haare. »Ich betrachte es als eine glückliche Fügung, denn ich habe mich bereits gefragt, an wen ich mich wenden soll. Ich habe da Sachen gehört …«
    »Ach ja?«
    »Du hast für Lord Wellington gearbeitet.« Eine zögernde Bemerkung.
    »Das stimmt.«
    »In welcher Funktion?«
    »Ich habe den Feind aufgemischt«, erklärte Damien und fragte sich, ob er nicht einfach auf Lily zu sprechen kommen sollte.
    »Kannst du meinen Feind ebenfalls aufmischen?«, fragte Arthur leise. »Ich habe einen Freund im Kriegsministerium. Ich habe deinen Namen erwähnt, und er sagte mir, du seist unübertroffen darin, Informationen zu beschaffen.«
    Damiens Interesse wuchs zunehmend. »Ach ja? Und?«
    »Da ist jemand, der mich bedroht.«
    Das war zwar nicht der Grund, weshalb er hergekommen war, aber dennoch lauschte er gespannt. »Wer?«
    »Ich bin nicht sicher … Er will Geld, damit er eine gewisse Sache für sich behält. Wir sind uns nie begegnet – er hat mich per Brief kontaktiert.«
    Das klang sehr bekannt. Als er anfing, sich mit Kinkannons Aktivitäten zu beschäftigen, war ihm sofort der Verdacht gekommen, dass dieser Mann viele der angesehensten und reichsten Mitglieder der Gesellschaft erpresste und damit ordentlich Profit machte. Damien musste sich Mühe geben, unverbindlich zu wirken. »Ich verstehe.«
    Sebring ging zu einem Sessel und ließ sich schwer hineinfallen. Sein Blick war starr, und er rieb sich die Stirn. »Nein, Northfield. Du verstehst gar nichts. Das hier könnte mich ruinieren.«
    So wie du Lily ruiniert hast?
    Nicht der richtige Zeitpunkt, um das anzusprechen. »Vielleicht solltest du es dann deutlicher ausdrücken.«
    » Gut möglich, dass du mir dann gar nicht mehr helfen willst.«
    »Wie willst du das wissen? Probier es einfach – wir sind schließlich alte Freunde. Was sollte mich daran hindern?«
    Du könntest mir dann im Gegenzug ein paar wertvolle Einblicke bezüglich Lady Lillian gewähren.
    » Ich bin nicht gewillt, dir zu offenbaren, was er mir vorwirft. Das ist das Erste.« Er musste Arthur zugutehalten, dass er den Blick nicht abwandte, sondern ihn weiter fest anblickte. »Es ist eine sehr persönliche Sache, und deshalb wünsche ich nicht darüber zu sprechen.«
    So langsam wurde das eine richtige Herausforderung, dachte Damien, ohne es laut auszusprechen. Seine Mundwinkel verzogen sich. »Du möchtest also meine Hilfe, damit ich eine unbekannte Person für dich aufspüre, ohne mir zu erklären, was dahintersteckt und warum dir das so wichtig ist?«
    »Wenn du es so formulierst, klingt es ziemlich närrisch.« Das Lächeln Seiner Lordschaft wirkte bedauernd. »Ich weiß schon, was du andeutest. Trotzdem werde ich nicht mehr preisgeben.«
    Damiens Erfahrungen sagten ihm, dass jeder Mann, der keine Geheimnisse zu haben behauptete, ein Lügner war. Die Weigerung hingegen, darüber zu sprechen, wertete er als gutes

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