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Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition)

Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition)

Titel: Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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im Atelier aufhielten. »Der Altersunterschied? Das ist nun wirklich kein Problem, meine Liebe. Du musst dir schon mehr Mühe geben.«
    »Wieso sollte das kein Problem sein?«
    Er schaute einen Moment auf das Glas in seinen Händen, ehe er sie anschaute. »Weil für mich diese sieben Jahre kein Argument sind. Du bist eine wunderschöne, kluge und sinnliche Frau. Das ist alles, was ich sehe. Jeder Mann in London wird mich beneiden.«
    »Und ganz London wird sich über uns das Maul zerreißen, weil wir für sie das skandalöseste Paar sind, das je auf britischem Boden herumgelaufen ist. Ich bitte dich, ein junger Mann aus adligem Haus, der seine viel ältere, schwangere Mätresse heiraten will.«
    »Ich denke, da übertreibst du. Seit wann kümmert es dich außerdem, was die anderen denken?« Er grinste. »Das hat dich schließlich noch nie gestört. Sondern dich im Gegenteil gereizt.«
    Ich werde diese Auseinandersetzung gewinnen.
    Regina setzte sich empört auf, verzichtete allerdings auf einen Widerspruch. »Und was ist mit dem Umstand, dass ich nur der Bastard eines Viscount bin? Das Ergebnis seiner Liaison mit einer Frau, die sich von ihm für die gemeinsamen Nächte bezahlen ließ? Du hingegen bist der Cousin eines Earls und derzeit sogar Titelerbe.«
    »Was zum Teufel soll das schon heißen? Außerdem denkst du selbst nicht so negativ über deine Mutter.« James lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander. Er ließ den Brandy im Glas kreisen. »Du hast sie geliebt, und nach dem, was du mir erzählt hast, hat dein Vater sie ebenfalls geliebt. Gut, sie war seine Mätresse, doch das macht sie noch lange nicht zur Hure.«
    »Wo ist da der Unterschied?«
    Die Frage überraschte ihn, denn bislang hatte Regina immer so getan, als kümmerten sie die Umstände ihrer Geburt nicht im Geringsten. Dieses unbekümmerte Akzeptieren ihrer Herkunft gehörte zu ihrer Persönlichkeit wie ihr Beharren auf Unabhängigkeit. Nach einer Weile sagte er leise: »Sie haben einander gewählt, sich füreinander entschieden. Deine Mutter hätte nicht einfach jeden anderen genommen, nur weil er genug Geld besaß, und dein Vater würde genauso wenig jede beliebige andere Frau gewollt haben, die sich ihm hingab. Bestimmt wäre er gerne mit ihr zusammengeblieben, als Ehepaar, aber vermutlich hat seine Familie das zu verhindern gewusst. Kannst du mir erklären, warum das auf einmal für dich ein Problem darstellt?«
    »Weil ich jetzt in ihrer Situation bin.«
    James hatte Regina weder als seine Mätresse angesehen, noch hatte er sie bisher finanziell unterstützt. Sie war schließlich viel vermögender als er. Trotzdem beschäftigte sie die alte Geschichte offenbar emotional sehr stark, was ebenfalls untypisch für sie war. »Du meinst, weil du schwanger und mit dem Vater deines Kindes nicht verheiratet bist? Ansonsten sehe ich nicht viele Ähnlichkeiten.«
    »Mach es dir bitte nicht zu einfach.«
    »Nein, aber du willst es komplizierter machen, als es ist. Ich vermag keinen deiner Einwände zu verstehen, da nichts gegen eine rasche Heirat spricht. Habe ich schon gesagt, dass ich mir ein Mädchen wünsche?«
    »Warum?«
    »Weil dann die Wahrscheinlichkeit besteht, dass es das perfekte Ebenbild seiner Mutter wird und …«
    »Das meinte ich nicht.«
    Es war ihm wohl bewusst, dass sie etwas anderes meinte. Am liebsten wäre er aufgestanden, um sie in die Arme zu nehmen, fürchtete jedoch, es könnte der falsche Schritt sein, um sie von der Lauterkeit seiner Absichten zu überzeugen. »Du meinst, warum ich dich heiraten möchte? Weil wir perfekt zusammenpassen. Weil ich dich liebe. Weil du mein Kind unter dem Herzen trägst. Weil ich noch niemals zuvor etwas Ähnliches empfunden habe und weil bestimmt das Schicksal seine Finger im Spiel hatte, als es uns so reich beschenkte.«
    Regina starrte ihn mit verschleierten Augen an. »Du klingst geradeso, als seist du dir deiner Sache völlig sicher.«
    »Das bin ich auch.« Er stellte entschlossen das Glas beiseite und erhob sich. »Ich bleibe über Nacht. Und morgen früh werde ich nach dem gemeinsamen Frühstück für uns, sofern du nichts dagegen hast, eine Sondergenehmigung für eine sofortige Heirat besorgen.«
    Als er sich über sie beugte und küsste, reagierte sie mit jener Leidenschaft darauf, die ihn vom ersten Augenblick an gefesselt hatte. Ihre Fingerspitzen fuhren über sein Kinn, und dicht an seinem Mund flüsterte sie: »Willst du wirklich eine Tochter?«

Kapitel 20
    »Das Schema

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