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Eine skandalöse Lady

Eine skandalöse Lady

Titel: Eine skandalöse Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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auch wenn es so aussehen mag, als hätten wir überstürzt geheiratet, wusste ich schon viel über deinen Vater, ehe wir uns begegnet sind.«
    »Ist er berühmt?«, erkundigte sich Allegra und blinzelte unschuldsvoll.
    »Berüchtigt«, murmelte Hayden und trank einen Schluck von seinem Kaffee.
    Lotties Lächeln fühlte sich an wie festgefroren. »Sagen wir einfach, dass er in gewissen Kreisen gefeiert wird, weshalb ich auch darauf bedacht war, seine Bekanntschaft zu machen.«
    »Und war er so, wie Sie es sich erhofft hatten?«
    »Mehr sogar.« Lottie schenkte Hayden ein zuckersüßes Lächeln, bei dem sie die Zähne zeigte.
    »Und wo habt ihr euch getroffen?«
    »Genau genommen während meines Debüts«, unterrichtete Lottie das Mädchen, und gab sich große Mühe, nicht zu lügen. »Genau vor dem ersten Walzer.«
    Sie sank erleichtert gegen die Lehne, als Allegra sich neugierig an ihren Vater wandte. »Woher wusstest du, dass du sie heiraten möchtest?«
    Selbst über die Länge des Tisches hinweg war Haydens Blick, mit dem er Lottie ansah, so intim wie eine Liebkosung. »Wie du sicher sehen kannst, sind die Reize deiner Stiefmutter so bestechend, dass ich nicht lange überredet werden musste.«
    Und das stimmte, musste Lottie einräumen. Wenigstens wenn man die Duellpistole nicht mitzählte, mit der Sterling auf sein Herz gezielt hatte. Sie löste ihren Blick von seinem, nicht nur von der unverhohlenen Schwindelei erschüttert, sondern vor allem von der beunruhigenden Wirkung, die er auf sie hatte. In Zukunft würde sie besser aufpassen müssen. Jeder Mann, der ein Kind so anlügen konnte, und dazu noch sein eigenes, war sogar noch gefährlicher, als sie angenommen hatte.
    Zu ihrer Erleichterung erschien das Dienstmädchen in diesem Moment wieder, um den Tisch abzudecken.
    Allegra wischte der Puppe fürsorglich den Mund ab und erhob sich. »Entschuldigst du mich bitte, Vater?«
    »Bitte, bitte«, antwortete Hayden gleichmütig.
    Als sie ging, die Puppe wie ein Baby über die Schulter gelegt, starrte das Dienstmädchen ihr mit offenem Mund hinterher, zu sehr abgelenkt, um zu bemerken, dass heiße Schokolade aus einer Tasse auf Lotties Schoß tropfte.
    »Meggie!«, sagte Hayden scharf.
    Das Mädchen schrak zusammen. »Oh, Mylady, es tut mir ja so Leid!« Sie nahm sich eine Serviette und rieb die Schokolade nur noch tiefer in den kostbaren Stoff von Lotties Rock.
    »Es ist in Ordnung«, versicherte Lottie dem Mädchen, während sie mit ihr um die Serviette rang.
    Als das Mädchen schließlich gegangen war, lehnte sich Hayden in seinem Stuhl zurück, ein trockenes Lächeln um die Lippen. »Du musst ihr verzeihen, Lottie. Sie ist nicht daran gewöhnt zu hören, wie meine Tochter um Erlaubnis für irgendetwas fragt. Besonders mich nicht.«
    »Wenn wir unseren Unterricht beginnen, tue ich, was ich kann, um ihre Manieren zu verbessern.«
    »Ich schere mich keinen Deut um ihre Manieren.« Hayden stellte scheppernd seine Kaffeetasse auf den Tisch und erschreckte Lottie mit seiner Heftigkeit. »Ich habe dich nicht hierher gebracht, damit du Allegra den Kopf mit einem Haufen Nichtigkeiten und Unsinn voll stopfst. Ich möchte, dass du sie in Sprachen, Geschichte und Mathematik unterrichtest. Ich möchte, dass du ihr etwas beibringst, das ihr tatsächlich etwas nützt, wenn sie später im Leben ihren Weg in dieser Welt allein gehen muss.«
    »Der größte Teil der guten Gesellschaft hält die Anmut, mit der man einen Hofknicks ausführt, und die Fähigkeit, eine Tanzkarte richtig auszufüllen, für das einzig notwendige Wissen, um sich einen wohlhabenden Ehemann einzufangen«, erklärte Lottie.
    »Das alles wird für Allegra nutzlos sein. Sie wird niemals in der Lage sein, den ihr zustehenden Platz in der Gesellschaft einzunehmen oder eine vorteilhafte Verbindung einzugehen.« Seine Stimme war voller Bitterkeit. »Dafür haben ihre Mutter und ich gesorgt.«
    »Es wird noch Jahre dauern, ehe sie ihr Debüt machen kann. Vielleicht, wenn genug Zeit vergangen ist…«
    Sein mitleidiger Blick ließ sie verstummen. »Ich könnte sie die nächsten dreißig Jahre hierbehalten, doch wenn sie Eintritt in die Gesellschaft begehrt, wird sie immer nur als die Tochter eines kaltblütigen Mörders bekannt sein.«
    Lottie schluckte, nicht sicher, ob er auf das Duell anspielte, das seinen besten Freund das Leben gekostet hatte.
    »Ich möchte, dass du ihren Geist schulst.« Ein merkwürdiger Schatten glitt über seine Züge. »Ich möchte, dass

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