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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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einmal angefasst. Und er war ein Idiot! Sicherlich musste doch auf diesen Umstand Rücksicht genommen werden.
    Offenbar dachte Lady Avery aber völlig anders. Er hatte eine junge Dame vornehmer Herkunft kompromittiert - und es schien unerheblich zu sein, dass die Mutter besagter junger Dame bekanntermaßen von zweifelhafter Moral gewesen war. Auch der Umstand, dass die junge Dame den Vorfall selbst inszeniert hatte, änderte nichts daran: Es musste eine Hochzeit folgen. Und Vere war wenigstens in den Augen der Gesellschaft ein netter, gutmütiger Idiot, jedenfalls niemand, der tatenlos Zusehen würde, wie ein Mädchen mit ruiniertem Ruf noch weiter ins Verderben lief.
    Er setzte seine dümmlichste Miene auf, rappelte sich umständlich auf, schnaubte und schaute sich um. „Tut mir leid wegen des hübschen Flaschenschiffs, Miss Edgerton.“
    „Ist schon in Ordnung“, erklärte sie fast kleinlaut.
    „Vorbereitungen, meine Kinder, Vorbereitungen“, schalt Lady Avery. „Es müssen unverzüglich Vorbereitungen getroffen werden. Ist der Erzbischof von Canterbury nicht Ihr Cousin zweiten Grades, Lord Vere? Er wird Ihnen zweifellos nur zu bereitwillig eine Sondererlaubnis erteilen. “
    „Ach ja? Mein Cousin zweiten Grades? Ich hatte ja keine Ahnung. Vielleicht sollte ich ihn lieber nicht belästigen, falls er es am Ende doch nicht ist.“
    „Ein Aufgebot dann?“, fragte Miss Edgerton zögernd.
    Sie machte das sehr gut, diese jungfräuliche Ängstlichkeit.
    „Ganz gewiss nicht. Althergebracht, sicher, aber jetzt so gar nicht angebracht, besonders nicht unter diesen Umständen“, erklärte Lady Avery. „Sie müssen Ihren Onkel bitten, sich um eine Sondererlaubnis für Sie zu bemühen, Miss Edgerton.“
    „Oh, ich weiß nicht...“
    „Wenn Ihr Onkel heimkommt, werden Sie ihm die Angelegenheit erklären. Er wird sich mit Lord Vere zusammensetzen. Er besorgt eine Sondererlaubnis. Und alle werden nur zu gerne zu Ihrer Hochzeit kommen.“
    Miss Edgerton sagte nichts.
    „Sehr schön. Und jetzt ins Bett“, stellte Lady Avery befriedigt fest. „Und keine geheimen Treffen mehr zwischen Ihnen beiden. Sie werden heiraten. Und das heißt, dass die Tage der heimlichen Stelldicheins hinter Ihnen liegen. “
    Aber die Qual war noch lange nicht zu Ende.
    Die übrigen Herren hatten sich vor dem kleinen Salon versammelt - zweifellos von dem Krach angelockt, den Vere und Miss Edgerton während ihres Ringens verursacht hatten. Lady Avery und Lady Kingsley hatten, nachdem sie Miss Edgerton rasch wieder in ihren Morgenrock gewickelt hatten, diese mit sich genommen und Vere zurückgelassen. Er musste selbst sehen, wie er sich durchschlug.

„Was ist geschehen?“, fragte Wessex, obwohl kaum offensichtlicher sein konnte, was geschehen war.
    Vere beachtete die Frage nicht weiter, ging an Wessex vorbei und zur Haustür. Er blieb erst stehen, als er im Garten angekommen war. Und das auch nur, um sich eine Zigarette zu nehmen und sie anzuzünden.
    „Es tut mir leid“, sagte Freddie, der ihm nach draußen gefolgt war. „Ich hätte etwas sagen sollen.“
    Vere stieß den Rauch aus, der sich in seiner Lunge gesammelt hatte. „Was hättest du denn sagen wollen?“ „Ich war ... ich hatte überlegt, dich zu warnen, vorsichtiger zu sein.“
    Was für eine Ironie des Schicksals. „Ich - vorsichtiger sein?“
    Freddie steckte sich die Hände in die Rocktaschen. „Letzte Nacht habe ich noch zu später Zeit einen Spaziergang gemacht... da habe ich euch gesehen, ihr beide allein, wie ihr zusammen zurück zum Haus gegangen seid. Und heute Morgen, da dachte ich, du hättest wieder deinen Albtraum. Aber als ich meine Zimmertür öffnete, sah ich sie aus deinem Zimmer kommen.“
    Vere nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette. Himmel!
    „Ich dachte, dass es sicherlich eine unschuldige Erklärung für alles gibt - weißt du, dass sie deinen Albtraum gehört hat und erschienen ist, um nach dir zu sehen ... “
    Vere warf seine noch weitgehend ungerauchte Zigarette auf den Boden und zertrat sie unter seinem Absatz.
    Freddie seufzte. Er nahm das Zigarettenetui und die Streichhölzer aus Veres Tasche, zündete eine Zigarette an und reichte sie ihm. Vere seufzte und nahm sie seinem Bruder aus der Hand. Wie sollte er auf Freddie böse sein?
    „Es tut mir leid“, wiederholte Freddie.
    Vere schüttelte den Kopf. „Es ist nicht deine Schuld.“
    Freddie, der gewöhnlich keinen Tabak mochte, zündete sich selbst eine Zigarette an. Sie rauchten

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