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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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Schmeicheleien werden Sie weit bringen, junger Mann. “
    „Du weißt, ich habe gar keine Ahnung, wie man jemandem schmeichelt.“ Schon vor zehn Jahren war Angelica eine hervorragende Kunstkennerin gewesen. Jetzt war ihr Wissen mehr als eindrucksvoll. „Ich habe von dem Gemälde Aufnahmen gemacht. Dürfte ich sie dir zeigen, wenn sie entwickelt sind?“
    Sie legte den Kopf schief und spielte erneut mit der Locke an ihrem Kinn. „Ich habe noch nicht eingewilligt, dir zu helfen. Erst möchte ich deine Antwort auf meine Bitte hören. Wie dir vielleicht bewusst ist, warte ich seit Wochen darauf.“
    Seit Wochen hatte er an nichts anderes denken können.
    Er wurde rot, obwohl er felsenfest entschlossen gewesen war, dass ihm das nicht passierte. „Du sprichst von dem Porträt?“
    Sie wollte von sich einen Akt anfertigen lassen - und er sollte diese Aufgabe ausführen. Während er Penny versichert hatte, dass es überhaupt nichts Anzügliches an einem solchen Gemälde gäbe, dass ein Akt nichts anderes als eine Studie des weiblichen Körpers sei, ganz ohne Hintergedanken, war sein Kopf voll mit Bildern gewesen, Bildern von einer überaus reizvollen und sinnlichen Angelica.
    „Ja, genau.“
    Sie war direkt, lässig und ungezwungen, während er sich unbeholfen fühlte. Er befand sich auf einem ihm unbekannten Terrain ... und außerdem war ihm viel zu warm.
    „Du weißt doch, ich bin kein Experte, was den menschlichen Körper angeht.“
    „Du warst immer schon viel zu bescheiden, Freddie, mein Lieber. Ich hätte dich nicht darum gebeten, wenn ich nicht vollstes Vertrauen in deine Fähigkeiten hätte. Ich habe die Arbeiten gesehen, die du angefertigt hast. Dir gelingt die Darstellung des menschlichen Körpers ganz ausgezeichnet.“
    Sie hatte recht, obwohl er es vorzog, nicht so oft Menschen zu porträtieren. Er war als Kind überaus ungeschickt gewesen und hatte sich oft verletzt, weswegen er sich viel im Haus hatte aufhalten müssen. Viel lieber wäre er draußen gewesen, hätte herumgetollt und sich im Kreis gedreht, hätte einfach im Gras gelegen und die sich stetig wandelnden Farben des Himmels beobachtet. Wenn er Menschen malte, bedeutete es, dass er im Atelier sein musste, allemal bei einem Aktbild. Und noch immer zog es ihn mehr ins Freie, wo er, das üppige sahnige Rosa eines Kirschbaumes in voller Blüte oder die unterschwellig mitschwingenden Töne eines Tete-a-Tete bei einem Picknick einfangen konnte.
    Doch während er sie ansah, überlegte er schon, in welchem Verhältnis er Neapelocker und Zinnoberrot unter
    Silberweiß mischen musste, um den warmen und gesunden Farbton ihrer Haut hinzubekommen.
    „Du hast gesagt, es sei für deine Privatsammlung?“ „So ist es geplant.“
    „Also lässt du es nicht ausstellen?“
    „Solche Sorge um meinen Anstand.“ Sie lächelte ihn schelmisch an. „Warum kann ich nur nicht halb so viel Schicklichkeit aufbringen?“
    „Ich brauche ein Versprechen.“
    Die meiste Zeit war er ein umgänglicher Mensch, aber in diesem Punkt würde er nicht nachgeben.
    „Ich möchte mit diesem Vorhaben allein meine Jugend auf Leinwand festhalten, um eines Tages über meine verlorene Schönheit seufzen zu können. Ich verspreche dir hoch und heilig, dass ich es noch nicht einmal in meinem eigenen Haus aufhängen werde. Stattdessen wird es in einer Kiste aufbewahrt, die nicht geöffnet wird - bis ich im Spiegel eine alte Hexe sehe.“ Sie lächelte wieder. „Stellt dich diese Antwort zufrieden?“
    Er schluckte. „Gut. Dann mache ich es.“
    Sie stellte ihre Tasse ab und schaute ihn direkt an. „In dem Fall bin ich selbstverständlich nur zu gern bereit, dir dabei zu helfen, der Herkunft deines geheimnisvollen Gemäldes auf die Spur zu kommen.“
    Mrs Watts war schon ein Vierteljahrhundert tot. Vere schätzte sich überaus glücklich, als es ihm trotzdem innerhalb weniger Stunden gelang, jemanden ausfindig zu machen, der sie gekannt hatte.
    Seine Suche hatte ihn von Bermondsey nach Seven Dials geführt. Obwohl keine Meile von den weitläufigen Grünanlagen und Plätzen in Mayfair entfernt, war Seven Dials zu Beginn des Jahrhunderts für die Kriminalität und die Armut, die hier herrschten, berüchtigt gewesen. In den letzten Jahren hatte sich vieles zum Besseren gewendet, allerdings würde Vere es weiterhin vorziehen, sich nicht unbegleitet des Nachts in die Seitenstraßen vorzuwagen.
    Aber im Augenblick war heller Tag. Auf der St.-Martins Lane lärmten Vögel, denn hier waren die

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