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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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Sicher, ich verdrehe angesichts von manchen seiner Streiche die Augen, aber Penny gerät gewöhnlich nicht in ernsthafte Schwierigkeiten.“
    „Ich weiß“, sagte Freddie. „Vielleicht hätte ich besser aufpassen müssen.“
    Er war fünfzehn gewesen, als Penny seinen Reitunfall hatte. Es war eine der seltenen Sommerwochen gewesen, die sie getrennt voneinander verbrachten: Er mit dem Cousin ihrer verstorbenen Mutter in Biarritz, Penny in Aberdeenshire mit Lady Jane, ihrer Großtante väterlicherseits.
    Die ersten paar Monate nach Pennys Unfall hatte sich Freddie entsetzliche Sorgen gemacht. Aber nach einer Weile wurde deutlich, dass Penny zwar nie wieder einen wissenschaftlichen Abriss über die Geschichte des Concilium Plebis, der allgemeinen römischen Volksversammlung, würde abliefern oder eine teuflisch überzeugende Rede würde halten können, in der es darum ging, Frauen das Wahlrecht zu verleihen; aber er brauchte auch nicht ständig ein Kindermädchen an seiner Seite. Das war immerhin ein kleiner Segen in einer sonst niederschmetternden Entwicklung, deren Ungerechtigkeit Freddie einfach keine Ruhe lassen wollte. Sein brillanter, tapferer Bruder, der vor ihrem stets alles missbilligenden Vater die Schuld für Freddies Fehler auf sich genommen hatte, dem eine bedeutende Karriere in der Regierung bevorgestanden hatte, war auf einmal darauf reduziert, sich bestenfalls mit seinem Tagesablauf auszukennen.
    „Du glaubst aber nicht, dass Miss Edgerton nur an Penny interessiert ist, weil er diesen Titel führt und ein Vermögen hat.“
    „Ihr Onkel besitzt eine Diamantenmine in Südafrika und hat selbst keine Kinder. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass sie hinter seinem Geld her ist. “
    Angelica biss ein Stück von ihrem Madeirakuchen ab. Er verfolgte, wie sie sich gedankenversunken die Butter, die an ihren Fingern haftete, abwischte, beinahe sah es so aus, als ob sie die Serviette streichelte. Er stellte sich vor, dass sie stattdessen ihn streichelte.
    „Also, was hältst du von Miss Edgerton?“, fragte sie ihn.
    Er musste seine Fantasie zügeln und sich von den sinnlichen und zuweilen auch schockierend eindeutigen Gedanken losreißen, denen nachzuhängen er dieser Tage eine nicht zu unterdrückende Neigung entwickelt hatte -Gedanken, in denen Angelica stets eine Rolle spielte, allerdings in verschiedenen Stadien der Entkleidung. „Miss Edgerton, äh ... sie ist sehr hübsch, liebenswert und lächelt viel. Sie hat nicht viel zu einem Gespräch beizutragen, außer dem zuzustimmen, was ihr Gegenüber gerade sagt.“
    „Das müsste doch gut zu Penny passen. Er mag es, wenn man ihm zustimmt. “
    Was keiner von ihnen aussprach, vermutlich aus Loyalität Penny gegenüber, war, dass ein Mädchen von mittelmäßiger Intelligenz und nicht unbedingt vielen originellen Gedanken vermutlich das Beste war, was Penny sich erhoffen konnte.
    „Es sind jetzt vierzehn Jahre seit seinem Unfall vergangen“, stellte Angelica fest, „und er findet sich bemerkenswert gut zurecht. Das hier wird er auch bewältigen. “ Freddie lächelte ihr zu. „Du hast recht. Ich müsste mehr Vertrauen zu ihm haben. “
    Eine Weile schwiegen sie. Sie biss wieder von ihrem Madeirakuchen ab, und erbetrachtete einen Mandelkeks von allen Seiten.
    „Nun denn“, sagten beide fast zur selben Zeit.
    „Du zuerst“, bot er ihr an.
    „Nein, nein, du, bitte. Du bist mein Besucher, ich bestehe darauf. “
    „Ich ... ich möchte dich um einen Gefallen bitten“, erklärte er.
    „All die Jahre, die ich dich nun schon kenne, kann ich mich an kein einziges Mal erinnern, das du mich um einen Gefallen gebeten hättest. Ich räume natürlich gerne ein, dass es etwas damit zu tun haben könnte, dass ich dir ständig meine Wünsche, Meinungen und Ansichten ungefragt aufgedrängt habe.“ Ihre Augen funkelten. „Aber bitte, fang an. Ich bin ganz Ohr.“
    Er liebte die Form ihres Mundes, wenn sie nicht ganz lächelte. Warum war ihm eigentlich nie zuvor die nahezu magnetische Anziehungskraft ihres Beinahe-Lächelns aufgefallen?
    „In Miss Edgertons Haus habe ich ein interessantes Gemälde gesehen. Niemand kennt den Künstler. Ich glaube jedoch, eine Arbeit in ganz ähnlichem Stil und von vergleichbarer Machart schon einmal gesehen zu haben. Aber ich kann mich nicht erinnern, wann und wo es war. Dein Gedächtnis ist meinem weit überlegen bei solchen Sachen, und dein Wissen auf diesem Bereich sowieso.“ „Hm, Komplimente. Ich liebe Komplimente -

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