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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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Pa war, dann war sie auch meine Tante -meine Großtante.“
    „Ja, stimmt. Stimmt.“ Dooley legte seine kräftigen schwieligen Hände auf das Giftbuch. „Aber ich kann Ihnen nicht viel mehr erzählen.“
    „Haben Sie nicht gesagt, er wollte kommen und sie zu einer feinen Dame machen?“
    „Das hat er nur nie getan. Sein Sekretär tauchte bei ihr auf, aber er selbst nicht.“
    Vere musste sich um einen enttäuschten Tonfall bemühen. „Sein Sekretär?“
    „Das wenigstens hat Fanny Nobb gesagt. Sie meinte, ein feiner Herr sei bei Maggie aufgetaucht, ungefähr ein paar Tage, bevor sie starb. Ihr Vater musste in Kimberley bleiben, auf den Diamantenfeldern, daher hatte er seinen Sekretär geschickt, der sich um alles kümmern sollte. Der Sekretär hatte den Auftrag, nach einem eleganten Haus für Maggie zu suchen und ihr alles zu kaufen, was sie nur wollte. Vielleicht brauchte sie deswegen das Chloralhydrat. Sie war zu aufgedreht um zu schlafen.“
    Veres Herz klopfte schneller. Statt des Kneipenschlägers Edmund Douglas war an seiner Stelle ein „feiner Herr“ erschienen. Und kurz darauf war Mrs Watts an einem Mittel gestorben, von dem ihr Liebhaber überzeugt war, dass sie es nie genommen hatte.
    Wenn sein Verdacht richtig war, wenn Douglas noch nicht einmal aus eigenem Glück an seine Diamantenmine gekommen war, dann ergab sogar auf eine verquere Weise sein Hunger nach geschäftlichem Erfolg auf anderen Gebieten Sinn. Er versuchte zu beweisen, dass er auch erfolgreich sein konnte, ohne ein Verbrechen zu begehen. Nur - er hatte keinen geschäftlichen Erfolg.
    „Mein Pa, ist er dann wenigstens zu Mrs Watts Beerdigung gekommen?“, fragte Vere.
    „Dafür war nicht genug Zeit. Sie ist im Juli gestorben, und sie mussten sie ziemlich schnell unter die Erde bringen. Aber er hat das Geld für ihre Beerdigung geschickt, das jedenfalls hat Fanny gesagt.“
    Vere nickte und stand auf. „Danke, Mr Dool'ey.“
    „Tut mir leid, dass ich nicht mehr erzählen kann.“ Dooley hielt Vere die Hand hin. „Viel Glück, junger Mann.“
    Vere schüttelte dem anderen die Hand - ein Risiko, denn er wusste, dass an diesem Punkt seine Verkleidung auffliegen konnte: Er hatte nicht die rauen Hände eines Arbeiters. Aber Dooley war noch zu sehr in der Vergangenheit gefangen, um es zu bemerken.
    Für Dooley würde es keine Gerechtigkeit mehr geben: Er hatte die Frau verloren, die er liebte. Aber Vere konnte jetzt vielleicht die ganze Wahrheit aufdecken, was mit Mrs Watts geschehen war. Und das würde er auch tun.

10. Kapitel
    Das Innere der Kirche war aus Stein, die Bauweise normannisch-romanisch. Graues und feuchtkaltes Licht fiel durch die oberen Fenster des Kirchenschiffs. Hie und da wurde die kühle Düsterkeit des Altarraumes durch den goldenen Lichtschein einer der dicken, weißen Kerzen durchbrochen, die auf Kerzenständern so hoch wie Vere standen.
    Freddie, der draußen gewartet hatte, kam mit Mrs Douglas herein und half ihr in die Kirchenbank. Lady Kingsley trat zum Altar und nickte Vere zu - sie übernahm den Part der Trauzeugin.
    Die Kirchentür wurde geöffnet - und kurz darauf wieder geschlossen, begleitet von einem Hauch feuchter, kalter Luft. Erschienen war die Frau, die bald Lady Vere sein würde. Vere schluckte. Er war bei Weitem nicht so ruhig und unbeteiligt, wie er es sich gewünscht hätte.
    Sie hatte den Mittelgang bis zur Hälfte absolviert, als er sie schließlich anschaute.
    Sie trug das schlichteste Hochzeitskleid, das er je gesehen hatte, völlig schmucklos - keine Spitze, keine Federn, nichts Glitzerndes. Ihre Accessoires beschränkten sich auf einen Veilchenstrauß in der Hand, einen Schleier im Haar und ihr Lächeln.
    Es war das wunderschönste Lächeln, das er je bei einer Braut gesehen hatte. Es hatte nichts Hämisches an sich oder gar Prahlerisches, nur eine schlichte und irgendwie schüchtern-heitere Freude - als heirate sie den Mann ihrer Träume und könne ihr Glück einfach nicht fassen.
    Er wandte den Kopf ab.
    Die Zeremonie dauerte und dauerte - der Pfarrer gehörte zu den geschwätzigeren Vertretern seiner Zunft und sah keinen Anlass, seine Predigt abzukürzen, auch wenn ihm die Regelwidrigkeit des Verfahrens nicht verborgen geblieben sein konnte. Der Regen, der mit Beginn der Feierlichkeiten einsetzte, hatte sich zu einem handfesten Dauerregen verstärkt, als Vere und seine Braut endlich Arm in Arm aus der Kirche traten.
    Er half ihr in die wartende Kutsche, dann stieg er selbst ein. Sie war

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