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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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nur zu hoffen, dass Sie Miss Carling endlich zur Vernunft bringen können. Zum Tanz geht es dort entlang.«
    Mit ihrem Stock deutete sie in Richtung eines Durchgangs, hinter dem man bereits einige umherwirbelnde Paare erkennen konnte. Tristan griff die deutliche Aufforderung nur allzu gern auf. »Wenn Sie uns bitte entschuldigen würden?«
    Ohne auf weiteren Zuspruch zu warten, zog er Leonora mit sich.
    Im Durchgang blieb er kurz stehen und fragte: »Diese Lady Osbaldstone - wer ist das?«
    »Das meistgefürchtete Ungeheuer der oberen Gesellschaft. Beachte
sie einfach gar nicht.« Leonora beobachtete die tanzenden Paare. »Und ich warne dich, heute Abend wird ausschließlich getanzt.«
    Er gab keine Antwort; stattdessen nahm er ihre Hand und führte sie auf die Tanzfläche, um sie unvermittelt in einen schnellen Walzer hineinzuwirbeln. Einen Walzer, den er zu seinem größtmöglichen Nutzen einsetzte; angesichts der nur halb gefüllten Tanzfläche blieb dieser Nutzen allerdings weitaus geringer, als er es sich erhofft hatte.
    Der nächste Tanz war ein Kotillon - eine gesellschaftliche Übung, für die er ausgesprochen wenig Verwendung hatte; sie bot nämlich kaum Gelegenheit, die Sinne seiner Tanzpartnerin zu kitzeln. Es war allerdings noch zu früh, um sie in den winzigen Salon zu entführen, welcher die Gärten überblickte. Als sie ihm gegenüber ihren ungeheuren Durst erwähnte, ließ er sie am Rande der Tanzfläche zurück und machte sich auf den Weg, zwei Gläser Champagner aufzutreiben.
    Der Erfrischungsraum grenzte direkt an den Tanzsaal; er war nur einen kurzen Moment abwesend, und dennoch fand er Leonora bei seiner Rückkehr in der Gegenwart eines großen, dunkelhaarigen Mannes, den er als Devil Cynster wiedererkannte.
    Innerlich verfiel Tristan in bissige Tiraden, doch als er zu den beiden trat, erkannte weder Leonora noch Cynster, der von der Unterbrechung alles andere als begeistert schien, irgendetwas anderes in seinem Ausdruck als vollendete Höflichkeit.
    »Guten Abend.« Tristan reichte Leonora ihr Glas und bedachte Cynster mit einem Nicken; dieser erwiderte die Geste, während der Blick seiner leuchtenden Augen immer durchdringender wurde.
    Eines war auf Anhieb ersichtlich, nämlich dass sein Gegenüber ihm überaus ähnelte - nicht nur, was die Größe, die Statur und die Eleganz anging, sondern auch hinsichtlich seines Charakters, seines Naturells - und seines Temperaments.
    Ein Augenblick verstrich, während beide Männer diese Gegebenheit zur Kenntnis nahmen, dann streckte Cynster ihm die Hand
entgegen. »St. Ives. Meine Tante erzählte mir, Sie seien in Waterloo gewesen?«
    Tristan nickte, schüttelte seine Hand. »Trentham - obgleich ich das zum damaligen Zeitpunkt noch nicht war.«
    Er legte sich rasch die besten Antworten auf jene unausweichlichen Fragen zurecht; er hatte genug über die Beteiligung der Cynsters an den jüngsten Militäroperationen gehört, um anzunehmen, dass St. Ives seine gewohnten Ausflüchte nur allzu leicht durchschauen würde.
    St. Ives musterte ihn aufmerksam, einschätzend. »In welchem Regiment haben Sie gedient?«
    »Garde.« Tristan sah ihm geradewegs in die hellgrünen Augen und verzichtete bewusst auf eine weitere Präzisierung. St. Ives’ Blick wurde schmaler; Tristan hielt ihm stand und murmelte: »Soweit ich mich erinnere, haben Sie selbst in der schweren Kavallerie gedient. Mit einigen Ihrer Cousins zusammen unterstützten Sie Cullens Truppen an der rechten Flanke.«
    St. Ives stutzte, blinzelte kurz, dann breitete sich ein trockenes, überaus aufrichtiges Lächeln über seine Lippen. Sein Blick kehrte zu Tristan zurück; er neigte den Kopf. »Ganz richtig.«
    Nur jemand von hohem militärischem Rang hatte Zugang zu derart sensiblen Informationen; Tristan konnte in St. Ives’ hellgrünen Augen beinahe mitlesen, wie dieser die entsprechenden Schlüsse zog.
    Er bemerkte, wie St. Ives ihm erneut einen einschätzenden Blick zuwarf, um sich im nächsten Moment mit einer fast unmerklichen Bewegung, die ihnen beiden bewusst war und in gleicher Weise gedeutet wurde, zurückzog.
    Leonoras Blick war derweil von einem zum anderen gewandert; sie bemerkte die stumme Kommunikation, die zwischen den beiden Männern stattfand, doch sie konnte ihr nicht folgen, und das ärgerte sie. Sie öffnete den Mund …
    St. Ives wandte sich ihr zu und lächelte mit der ungezähmten Macht eines Raubtiers. »Ich war eigentlich fest entschlossen, Ihnen
hoffnungslos den Kopf zu

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