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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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verdrehen, aber ich glaube, ich werde Sie lieber Trenthams gnädigeren Zuwendungen überlassen. Man fällt einem anderen Offizier nicht den Rücken - er hat sich seine Chance auf einen ungehinderten Angriff gewiss verdient.«
    Leonora hob ihr Kinn; ihre Augen verengten sich. »Ich bin kein Feindesland, das es zu erobern und zu besiegen gilt.«
    »Das ist reine Ansichtssache.« Tristans trockener Kommentar bewirkte, dass ihr Blick spontan zu ihm zurückkehrte.
    St. Ives’ breites Lächeln war frei von Reue; er trat im Bogen um sie herum und wandte sich zum Gehen, während er Tristan hinter Leonoras Rücken einen letzten, vielsagenden Gruß zuwarf.
    Tristan nahm diese letzte Geste erleichtert zur Kenntnis; mit etwas Glück würde Cynster seine Cousins und andere Männer seines Schlages von weiteren Annäherungsversuchen abbringen.
    Leonora blickte St. Ives stirnrunzelnd hinterher. »Was sollte das heißen, du hättest dir ›die Chance auf einen ungehinderten Angriff verdient‹?«
    »Vermutlich, dass ich dich zuerst entdeckt habe.«
    Als ihr Blick zu ihm zurückkehrte, wirkte sie einigermaßen verstimmt. »Ich bin nicht irgend so eine«, sie gestikulierte, » Beute .«
    »Wie ich schon sagte, das ist reine Ansichtssache.«
    »Unsinn.« Sie schwieg einen Moment, ihren Blick fest auf ihn gerichtet; dann fuhr sie fort. »Ich will doch sehr hoffen, dass deine Auffassung keineswegs in diese Richtung geht, denn ich werde mich nicht erobern und besiegen, geschweige denn in Fesseln legen lassen.« Ihre Worte waren zunehmend schärfer geworden; bei ihrem letzten Satz drehten sich einige Herren nach ihr um.
    »Dies hier«, er griff ihre Hand und verschränkte ihren Arm mit seinem, »ist gewiss nicht der richtige Ort, um meine Absichten zu diskutieren.«
    » Absichten ?« Sie zwang sich, leiser zu sprechen. »Was mich anbelangt, solltest du mir gegenüber überhaupt keine Absichten haben. Jedenfalls keine, von denen du in irgendeiner Weise hoffen könntest, sie in die Tat umzusetzen.«

    »Es tut mir herzlich leid, dass ich dir da widersprechen muss, nichtsdestotrotz …« Er sprach weiter und ging auf ihr lebhaftes Wortgefecht ein, bis sie ganz beiläufig eine Nebentür erreichten. Als er jedoch nach der Klinke fasste, begriff Leonora seinen Plan. Sie stemmte entschlossen ihre Absätze in den Boden.
    »O nein.« Sie sah ihn aus schmalen Augen an. »Heute Abend wird nur getanzt. Es gibt keinen Grund, weshalb wir allein sein müssten.«
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Wird das ein ungeordneter Rückzug?«
    Ihre Lippen wurden zu schmalen Linien; ihre Augen waren nur noch Schlitze. »Ganz und gar nicht, aber so plump wirst du mich nicht in die Falle locken.«
    Er seufzte theatralisch. In Wirklichkeit war es ohnehin noch viel zu früh - die Räume waren noch nicht genug gefüllt, als dass sie sich ohne Risiko hätten hinausschleichen können. »Na schön.« Er wandte sich mit ihr am Arm wieder dem Raum zu. »Das scheint mir ein Walzer zu sein.«
    Er nahm ihr das Glas aus den Händen und übergab beide Gläser einem Diener; dann zog er sie auf die Tanzfläche.
    Leonora entspannte sich und ließ sich ganz von dem Tanz treiben; wenigstens hier, in der Gegenwart anderer, konnte sie ihren Sinnen freien Lauf lassen. Wenn sie allein waren, traute sie weder sich noch ihm. Die Erfahrung hatte sie gelehrt, dass auf ihre Vernunft kein Verlass mehr war, wenn sie erst einmal in seinen Armen lag. Offenbar waren alle logischen, rationalen Argumente gegen jenes warme, drängende Verlangen absolut machtlos.
    Begierde. Sie konnte dieses leidenschaftliche Verlangen, das sie beide antrieb, inzwischen ganz gut benennen. So viel hatte sie sich inzwischen eingestanden; sie war dennoch klug genug, sich ihr Verständnis nach außen hin nicht anmerken zu lassen.
    Während sie in Trenthams Armen über die Tanzfläche wirbelte - entspannt und zugleich lebhaft berauscht -, bereitete ihr ein ganz anderer Aspekt ihrer Beziehung weitaus ernstere Sorgen.

    Und zwar der Aspekt, den Devil Cynsters Worte und ihre daraus erwachsene Diskussion mit Tristan ihr verschärft vor Augen geführt hatten.
    Sie wartete ab, bis der Tanz sich dem Ende neigte, doch dann traten unvermittelt zwei Paare an sie heran, und sie wurden in eine Unterhaltung verstrickt. Als die Musiker erneut einen Kotillon anstimmten, bedachte sie Trentham mit einem warnenden Blick und ergriff die ihr von Lord Hardcastle dargebotene Hand.
    Trentham - Tristan - zeigte außer einem etwas finsteren Blick

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