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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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keine weitere Reaktion und ließ sie ziehen. Mit neuer Selbstsicherheit kehrte sie nach dem Tanz an Tristans Seite zurück, doch nachdem sich das folgende Stück als Volkstanz erwies, nahm sie die Aufforderung des jungen Lords Belvoir an, der sich vielleicht irgendwann zum gleichen Schlag Mann wie Trentham und St. Ives entwickeln würde, der aber nicht älter war als sie selbst und ihr insofern nur harmlos Gesellschaft leistete.
    Tristan - inzwischen nannte sie ihn selbst insgeheim bei seinem Vornamen; er hatte ihn ihr häufig genug unter den außergewöhnlichsten und denkwürdigsten Umständen abgerungen, sodass sie ihn kaum mehr verdrängen konnte. Nun, Tristan ertrug ihre Abtrünnigkeit weiterhin mit stoischer Gelassenheit. Sie allein kam nahe genug an ihn heran, um den harten, besitzergreifenden Ausdruck und - stärker noch - die Wachsamkeit in seinen Augen zu bemerken.
    Vor allem Letzteres bestätigte sie in ihrer Einschätzung dessen, wie er sie betrachtete; letzten Endes schlug sie alle Vorsicht in den Wind, um einige klärende Worte mit ihrem Wolf zu wechseln. Ihrem wilden Wolf - diesen Zusatz hatte sie keineswegs vergessen, doch bisweilen musste man eben gewisse Risiken eingehen.
    Sie wartete geduldig ab, bis sich die kleine Gruppe um sie herum auflöste. Bevor sich jemand anderes zu ihnen gesellen konnte, legte sie ihre Hand auf Tristans Arm und lenkte ihn zu der Tür, die er zuvor angesteuert hatte.
    Er sah sie erstaunt an. »Hast du es dir anders überlegt?«

    »Nein. Ich habe mir etwas anderes überlegt.« Sie begegnete flüchtig seinem Blick und ging dann weiter auf die Tür zu. »Ich will mit dir reden - nur reden -, und ich glaube, das sollten wir besser unter vier Augen tun.«
    Als sie die Tür erreichten, blieb sie stehen und sah ihn an. »Ich nehme an, du kennst irgendeinen Ort in diesem Haus, an dem wir völlig ungestört sind?«
    Sein Mund verzog sich zu einem ganz und gar männlichen Grinsen; er öffnete die Tür und ließ sie hindurchtreten. »Nichts liegt mir ferner, als dich zu enttäuschen.«
    Das tat er keineswegs; der Raum, in den er sie führte, war ein kleiner, privater Salon, in dem die Dame des Hauses ungestört sitzen und ihre tadellos gepflegten Gärten überblicken konnte. Er war nur über ein ausgedehntes Labyrinth von verwinkelten Gängen zu erreichen und dementsprechend weit genug von den Empfangssälen entfernt, um einen ungestörten Austausch von Worten - oder auch Sonstigem - zu gewährleisten.
    Sie schüttelte innerlich den Kopf - wie machte er das nur? - und begab sich geradewegs zum Fenster, um den nebelverhangenen Garten zu betrachten. Kein Mond, keinerlei sonstige Ablenkung. Sie hörte die Tür zuschnappen; dann spürte sie, wie Tristan sich näherte. Mit einem tiefen Atemzug drehte sie sich zu ihm um und legte eine Hand gegen seine Brust, um ihn auf Abstand zu halten. »Wir müssen darüber sprechen, als was du mich betrachtest.«
    Er zeigte keine äußerliche Reaktion, doch mit diesem Schachzug hatte er keineswegs gerechnet. »Was …«
    Sie unterbrach ihn mit ihrer erhobenen Hand. »Es wird immer offensichtlicher, dass du in mir so etwas wie eine Herausforderung siehst. Und Männer wie du sind von Natur aus unfähig, eine Herausforderung ruhen zu lassen.« Sie sah ihn streng an. »Gehe ich recht in der Annahme, dass du meine Einwilligung in eine Heirat in einem derartigen Licht betrachtest?«
    Tristan erwiderte ihren Blick. Mit zunehmender Vorsicht. Er
konnte sich nicht vorstellen, wie er die Situation sonst betrachten sollte. »Ja.«
    »Aha! Und genau da steckt unser Problem.«
    »Und welches Problem wäre das?«
    »Das Problem, dass du mein Nein nicht als Antwort akzeptierst.« Er lehnte sich gegen den Fensterrahmen und betrachtete ihr Gesicht - ihre Augen, die vor lauter Stolz über ihre vermeintliche Erkenntnis funkelten. »Ich kann dir leider nicht ganz folgen.«
    Sie machte ein abwehrendes Geräusch. »Und ob du das kannst. Du willst nur nicht darüber nachdenken, weil es sich mit deinen sogenannten Absichten nicht verträgt.«
    »Bitte habe Nachsicht mit meinem armen verwirrten Männerverstand und erklär mir, worauf du hinauswillst.«
    Sie sah ihn mit einem leidgeprüften Blick an. »Du wirst doch wohl kaum leugnen, dass es bereits jetzt - und erst recht, wenn die Saison erst einmal begonnen hat - unzählige junge Damen gibt, die sich begierig an deinen Hals werfen würden.«
    »Durchaus.« Dies war einer der Gründe, weshalb er nie von ihrer Seite wich,

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