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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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abzulassen. »Ich sehe ein und akzeptiere, dass sich die Situation inzwischen geändert hat, dass ich dir wichtig bin und dass du erfahren solltest …« Sie zögerte und sah ihn nachdenklich an; dann korrigierte sie sich. »Dass es vielleicht sogar dein gutes Recht ist, alles zu erfahren, was eine Bedrohung für mich darstellen könnte.«
    Wieder hielt sie inne, so als würde sie ihre Worte im Geiste noch einmal überprüfen, dann straffte sie ihren Rücken und nickte, während ihr Blick zu ihm zurückkehrte. »Daher entschuldige ich mich in aller Form dafür, dass ich dir nichts von den Vorfällen erzählt habe. Mir war die Notwendigkeit einfach nicht bewusst.«
    Er blinzelte sie zögerlich an; mit einer so umfassenden und glasklaren Entschuldigung hatte er nicht gerechnet. Seine Nerven begannen zu kribbeln, eine innere Erregung erfasste ihn. Er erkannte diese körperliche Reaktion als das typische Gefühl, wenn er kurz
vor einem Sieg stand. Wenn der uneingeschränkte und bedingungslose Triumph zum Greifen nah war.
    Er war nur noch einen Schritt davon entfernt.
    »Du räumst also ein, dass es mein gutes Recht ist, von jeder Bedrohung, die deine Person betrifft, zu erfahren?«
    Sie hielt seinem Blick stand und nickte entschlossen. »Ja.«
    Er zögerte höchstens einen Herzschlag lang. »Und darf ich daraus schließen, dass du mich heiraten wirst?«
    Sie zögerte nicht im Geringsten. »Ja.«
    Die tiefe Anspannung, die er schon so lange mit sich herumgetragen hatte, dass er sich dessen nicht einmal mehr bewusst war, löste sich und fiel von ihm ab. Seine Erleichterung war grenzenlos. Er atmete tief ein und hatte das Gefühl, zum ersten Mal seit Wochen wieder frei atmen zu können.
    Aber er war noch nicht mit ihr fertig, hatte ihr noch nicht alle notwendigen Versprechungen entlockt. Noch nicht.
    Er drückte sich vom Schreibtisch ab und richtete sich auf. Seinen Blick fest auf sie gerichtet, fragte er: »Du versprichst also, meine Frau zu werden, dich in jeder Beziehung wie meine Frau zu benehmen und mir in allen Angelegenheiten zu gehorchen?«
    Diesmal zögerte sie und sah ihn stirnrunzelnd an. »Das sind gleich drei Fragen - ja, ja und im vernünftigen Maße.«
    Er zog eine Braue hoch. »›Im vernünftigen Maße.‹ Ich glaube, da ist eine genauere Definition vonnöten.« Er verringerte den Abstand zwischen ihnen und blieb unmittelbar vor ihr stehen. Er sah ihr tief in die Augen. »Versprichst du mir, wo immer du auch hingehst, was immer du auch tust, mich vorher von deinen Plänen in Kenntnis zu setzen, wenn dir dabei auch nur die geringste Gefahr drohen könnte?«
    Ihre Lippen waren aufeinandergepresst; ihr Blick war fest. »Wenn möglich, ja.«
    Er sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. »Jetzt wirst du kleinlich.«
    »Weil deine Forderungen unvernünftig sind.«

    »Ist es so unvernünftig, wenn ein Mann seine Ehefrau zu jeder Zeit in Sicherheit wissen will?«
    »Nein, aber es ist unvernünftig, sie zu diesem Zweck in Watte packen zu wollen.«
    »Das ist reine Ansichtssache.«
    Er brummte diese Worte leise in sich hinein, doch sie entgingen Leonora keineswegs. Er trat noch näher an sie heran, um sie einzuschüchtern; sie spürte, wie sie allmählich die Geduld verlor. Doch sie hielt sich entschlossen zurück. Sie war nicht hierhergekommen, um einen Machtkampf mit ihm auszutragen. Er hatte schon viel zu oft mit Konflikten zu tun gehabt; sie würde alles dafür tun, dass ihre Beziehung frei davon bliebe. Sie erwiderte seinen kompromisslosen Blick; ihre Haltung war ebenso unerschütterlich wie seine. »Ich bin gewillt, alles zu tun, was möglich - und vernünftig - ist, um deinem Drang, mich zu beschützen, entgegenzukommen.«
    Sie ließ all ihre Überzeugung, all ihre Entschlossenheit in diesen Worten mitschwingen. Und er hörte es heraus; sie las Verständnis und Akzeptanz in seinen Augen.
    Sein Blick wurde immer schärfer und klarer, bis seine haselnussbraunen, kristallenen Augen sie absichtsvoll durchbohrten. »Wenn dies das beste Angebot ist, das du zu machen bereit bist …?«
    »Das ist es.«
    »Dann nehme ich es an.« Sein Blick sank zu ihren Lippen. »Und nun wüsste ich zu gerne, wie weit du gehen wirst, um meinem anderen Drang entgegenzukommen.«
    Es war, als hätte er plötzlich einen Schutzschild heruntergenommen, als hätte er eine Barriere niedergerissen. Eine heiße Welle der Lust schlug über ihr zusammen; mit einem Mal fiel ihr wieder ein, dass sie es mit einem verwundeten Wolf - einem wilden

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