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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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»Versuchen Sie nicht zu sprechen.« Er hievte Stolemore auf den Stuhl. »Haben Sie Brandy im Haus?«
    Stolemore deutete auf einen Schrank. Tristan öffnete die Tür, nahm eine Flasche und ein Glas heraus und goss einen großzügigen Schluck ein. Er schob Stolemore das Glas hin, verkorkte die Flasche wieder und stellte sie vor dem Makler auf den Tisch.
    Tristan schob seine Hände in die Manteltaschen und lehnte sich gegen die schmale Arbeitsfläche. Er gab Stolemore einen Moment Zeit, sich zu sammeln.
    Jedoch nicht mehr als eine Minute.
    »Wer hat Ihnen das angetan?«
    Stolemore sah ihn aus einem halb zugeschwollenen Auge an; das andere war vollständig geschlossen. Er nahm einen weiteren Schluck Brandy, starrte in sein Glas und murmelte: »Bin die Treppe runtergefallen.«
    »Die Treppe runtergefallen, vor eine Tür gerannt und mit dem Kopf gegen die Tischkante geprallt … Verstehe.«

    Stolemore sah flüchtig zu ihm auf, blickte dann wieder in sein Glas und starrte es unverwandt an. »War ein Unfall.«
    Tristan ließ einen Augenblick verstreichen und entgegnete dann: »Ganz wie Sie meinen.«
    Der Ton in seiner Stimme - eine subtile Drohung, die bis ins Mark drang - ließ Stolemore erneut aufblicken; seine Lippen öffneten sich. Sein eines Auge war nunmehr weit aufgerissen. Er sprach hastig weiter. »Ich kann Ihnen nichts sagen - streng vertraulich, wissen Sie. Es hat nicht das Geringste mit Ihnen zu tun. Ich schwöre es.«
    Tristan versuchte, in den Zügen des Maklers so gut es ging zu lesen, was durch die vielen Schwellungen und Ergüsse jedoch deutlich erschwert wurde. »Verstehe.« Wer auch immer Stolemore so zugerichtet hatte, war eindeutig ein Anfänger; wie jeder seiner ehemaligen Kollegen hätte Tristan problemlos größeren Schaden anrichten und dabei weit geringere Spuren hinterlassen können.
    Aber eine derartige Vorgehensweise erschien ihm angesichts Stolemores Zustand im Moment wenig erfolgversprechend. Der Makler würde nur wieder das Bewusstsein verlieren.
    Tristan griff in seine Manteltasche und zog den Wechsel hervor. »Ich habe die Summe für die Abschlusszahlung wie vereinbart dabei.« Stolemore heftete seinen Blick auf das Stück Papier, das Tristan zwischen den Fingern hin und her schob. »Ich nehme an, Sie haben die Eigentumsurkunde hier?«
    Stolemore brummte zustimmend. »An einem sicheren Ort.« Er stützte sich am Tisch ab und stand langsam auf. »Wenn Sie sich einen Moment gedulden wollen, werde ich sie Ihnen holen.«
    Tristan nickte. Er beobachtete, wie Stolemore zur Tür hinkte. »Lassen Sie sich Zeit.«
    Tristan verwandte einen winzigen Teil seiner Aufmerksamkeit darauf, dem Makler im Geiste durchs Haus zu folgen und besagten »sicheren Ort« unterhalb der dritten Treppe zu lokalisieren. Der größere Teil seiner Gedanken verblieb jedoch bei ihm in der Küche und zählte konsequent eins und eins zusammen.

    Das Ergebnis seiner Berechnungen war alles andere als zufriedenstellend.
    Als Stolemore, die zusammengerollte Eigentumsurkunde in der Hand, wieder in den Raum gehinkt kam, richtete Tristan sich auf. Er streckte fordernd die Hand aus; Stolemore übergab ihm die Urkunde. Tristan löste das Band, rollte das Schriftstück auseinander und warf einen prüfenden Blick darauf; dann rollte er es wieder zusammen und steckte es ein.
    Stolemore hatte sich schwer atmend wieder auf den Stuhl sinken lassen.
    Tristan sah ihm tief in die Augen und hielt ihm den Wechsel mit zwei Fingern unter die Nase. »Eine Frage noch, dann werde ich Sie in Ruhe lassen.«
    Stolemore sah ihn mit ausdruckslosem Blick an; er wartete ab.
    »Gehe ich recht in der Annahme, dass, wer auch immer Ihnen das hier angetan hat, dieselbe Person oder Personen sind, die Sie letztes Jahr damit beauftragt haben, das Haus Nummer vierzehn am Montrose Place zu erwerben?«
    Eine Antwort war eigentlich nicht vonnöten; die Wahrheit stand dem Makler in sein angeschwollenes Gesicht geschrieben, während dieser Tristans wohlgewählte Worte zur Kenntnis nahm. Einzig die Frage, wie er seine Antwort am besten formulieren sollte, brachte den Mann zum Nachdenken. Er blinzelte schmerzhaft und erwiderte Tristans Blick. Seiner blieb ausdruckslos und trüb. »Das ist vertraulich.«
    Tristan ließ etwa eine halbe Minute verstreichen, dann nickte er dem Makler zu. Er schnippte mit den Fingern und ließ den Wechsel quer über den Tisch auf Stolemore zusegeln. Dieser streckte seine große Pranke aus, um das Papier abzufangen.
    Tristan stieß sich von der

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