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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Salon. Vor der Tür entließ Tristan den Butler und trat ein.
    Leonora bemerkte ihn nicht. Sie saß auf der Chaiselongue und blickte hinaus auf den Garten und die Sträucher, die sich unter dem tobenden Wind bogen. Neben ihr im Kamin brannte ein helles Feuer, das fröhlich vor sich hin knisterte und knackte. Henrietta hatte sich vor dem Feuer ausgestreckt und genoss die Wärme.
    Das Bild strahlte Behaglichkeit und Wärme aus - und zwar unabhängig von der Raumtemperatur. Es erwärmte seine Seele.
    Er trat einen Schritt auf sie zu und ließ seinen Absatz fest auf den Boden fallen.
    Sie hörte das Geräusch, drehte sich um … Dann erblickte sie ihn, und ihr Gesicht erstrahlte. Nicht nur vor Neugier und Wissbegier, was er ihr wohl mitzuteilen hatte, sondern in einem herzlichen Willkommen, fast so als wäre ein Teil von ihr selbst zurückgekehrt.
    Als er auf sie zuging, erhob sie sich und streckte ihm ihre Hände entgegen. Er nahm sie und führte erst die eine, dann die andere an seine Lippen; dann zog er Leonora zu sich heran und neigte den Kopf. Er schenkte ihr einen Kuss, den er nur mühsam unter Kontrolle halten konnte; einen Moment lang ließ er seine Sinne schwelgen, dann gebot er ihnen Einhalt.
    Als er seinen Kopf wieder hob, lächelte sie ihn an; ihre Blicke blieben für einen Augenblick aneinander haften, dann ließ sie sich zurück auf die Chaiselongue sinken.
    Er hockte sich hin, um Henrietta zu kraulen.

    Leonora beobachtete ihn dabei, dann sagte sie: »Bevor du mir irgendetwas anderes berichtest, verrate mir zuerst, wie Mountford in Miss Timmins’ Haus hineingekommen ist. Du hast gesagt, die Schlösser seien nicht beschädigt worden; und Castor hat mir erzählt, du hättest dich nach einem Kanalinspekteur erkundigt. Was hat er mit alledem zu tun? Oder war das ebenfalls Mountford?«
    Tristan blickte zu ihr auf und nickte. »Daisys Beschreibung passt. Anscheinend ist er als Inspekteur vorstellig geworden und hat sie dazu überredet, ihn die Abflüsse von Küche, Spülküche und Waschküche überprüfen zu lassen.«
    »Und als sie dann nicht hingesehen hat, hat er einen Abdruck von einem der Schlüssel genommen?«
    »Es scheint so. Hier oder nebenan in Nummer zwölf hat sich jedenfalls kein Inspekteur vorgestellt.«
    Sie runzelte die Stirn. »Er ist wirklich ein überaus … berechnender Mensch.«
    »Er ist gerissen.« Nachdem er einen Augenblick lang ihr Gesicht studiert hatte, fügte er hinzu: »Und seine Maßnahmen werden immer verzweifelter. Bitte vergiss das nicht.«
    Sie begegnete seinem Blick und lächelte beruhigend. »Ganz bestimmt nicht.«
    Der Blick, den er ihr zuwarf, während er aufstand, schien eher resigniert als beruhigt.
    »Ich habe das Schild vor Miss Timmins’ Haus gesehen. Das ging ja schnell.« Sie ließ Anerkennung in ihrer Stimme mitklingen.
    »Stimmt. Ich habe diese spezielle Angelegenheit einem Mann namens Deverell anvertraut - Viscount Paignton.«
    Sie sah ihn mit großen Augen an. »Hast du etwa noch andere … Kollegen mit eingebunden?«
    Tristan schob die Hände in die Taschen und ließ sich vom Feuer den Rücken wärmen. Er sah ihr ins Gesicht, in ihre Augen, die von einer Intelligenz zeugten, die zu unterschätzen er sich inzwischen hütete. »Ich habe eine kleine Armee in meinen Diensten, wie du
weißt. Die meisten von ihnen wirst du niemals kennenlernen, aber es gibt noch einen weiteren Gentleman, der mir hilft; ebenfalls ein Mitinhaber von Nummer zwölf.«
    »So wie Deverell?«, fragte sie.
    Er nickte. »Der andere Gentleman ist Charles St. Austell, Earl of Lostwithiel.«
    »Lostwithiel?« Sie runzelte die Stirn. »Ich meine mich zu erinnern, dass die letzten beiden Earls auf tragische Weise ums Leben gekommen sind.«
    »Das waren seine Brüder. Er ist der dritte Sohn der Familie und somit der neue Earl.«
    »Aha. Und womit ist er dir behilflich?«
    Er erzählte ihr von dem geplanten Treffen mit Martinbury und von ihrer Enttäuschung. Sie hörte ihm schweigend zu, während sie sein Gesicht betrachtete. Nachdem er ihr von der Absprache mit Martinburys Freund berichtet hatte, zögerte er. Sie ergriff das Wort. »Du glaubst, dass ihm etwas zugestoßen ist.«
    Dies war keine Frage. Er blickte ihr in die Augen und nickte. »Nach allem, was ich aus York erfahren habe und was sein Freund mir erzählt hat, war Martinbury ein verantwortungsvoller, verlässlicher und ehrlicher Mann. Niemand, der eine Verabredung platzen lässt, die er zuvor noch bestätigt hatte.« Wieder zögerte er,

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