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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Eindruck verstärkt, dass Cedric und Carruther tatsächlich etwas herausgefunden haben, mit dem sie wohlweislich vertraulich umgegangen sind.«
    »Stimmt.« Leonora studierte seine Züge. »Für den Fall, dass du dir Gedanken machen solltest … Wir haben das gesamte Personal darauf hingewiesen, besonders achtsam zu sein, und Castor wird sich unmittelbar an Gasthorpe wenden, sollte irgendetwas Außergewöhnliches geschehen.«
    »Gut.«
    »Hast du etwas herausgefunden?«
    Er fühlte, wie sein Kiefer sich anspannte, doch er zwang sich, seinen charmanten Gesichtsausdruck beizubehalten. »Nichts in Bezug auf Martinbury, aber wir haben einen neuen Weg eingeschlagen, der uns möglicherweise schneller voranbringt. Die wesentliche Neuigkeit ist aber, dass Mountford tatsächlich in unsere Falle getappt ist. Er hat die Nummer sechzehn heute am späten Nachmittag mithilfe seines Handlangers gemietet.«
    Ihre Augen weiteten sich; ihr Blick war fest auf ihn gerichtet. »Es kommt also Bewegung in die Sache.«
    »So ist es.«
    Er wandte sich lächelnd um, als Constance auf sie zutrat. Leonora blieb an seiner Seite stehen und plauderte mit den älteren Damen, die sich nach und nach zu ihnen gesellten. Sie berichteten Leonora von ihrem Gemeindefest und von den kleinen alltäglichen Veränderungen auf dem Landsitz, die der Wechsel der Jahreszeiten mit sich brachte. Sie plauderten über dies und das, gaben einige Anekdoten aus Tristans Kindheit zum Besten und erzählten kleine Geschichten über seinen Vater und seinen Großvater.
    Sie sah gelegentlich zu Tristan auf, beobachtete, wie er mühelos seinen Charme versprühte, und blickte auch hinter die charmante Fassade. Nachdem sie Lady Hermine und Lady Hortensia kennengelernt
hatte, war ihr klar, woher er diese Fähigkeit hatte; sie fragte sich, wie sein Vater wohl gewesen sein mochte.
    Doch alles in allem war Tristans Benehmen in diesem Umfeld sehr viel authentischer; seine wahre Persönlichkeit strahlte deutlich hervor, und zwar nicht nur seine Stärken, sondern auch seine Schwächen. Er wirkte entspannt und gelöst; sie hatte das Gefühl, dass er seine Deckung womöglich jahrelang nicht hatte fallenlassen. Die Ketten der Zugbrücke schienen noch immer eingerostet.
    Sie schlenderte ein wenig durch den Raum, plauderte bald hier, bald da, doch ihre Aufmerksamkeit blieb stets auf Tristan gerichtet in dem sicheren Bewusstsein, dass er sie ebenso beobachtete wie sie ihn. Dann verkündete Havers, dass das Abendessen angerichtet sei, woraufhin alle ins Speisezimmer traten, sie an Tristans Arm.
    Er ließ sie am einen Ende der Tafel neben sich Platz nehmen; Lady Hermine saß am anderen Ende. Sie hielt eine ergreifende Rede, in der sie ihrer großen Freude Ausdruck verlieh und zugleich ankündigte, die Leitung des Haushalts von Mallingham Manor schon bald an Leonora abzutreten; schließlich sprach sie einen Toast auf die Verlobten aus, woraufhin der erste Gang aufgetragen wurde. Ein sanftes Gemurmel erhob sich und erfüllte den gesamten Raum.
    Der Abend gestaltete sich überaus angenehm und unterhaltsam. Die Damen begaben sich wieder in den Salon und überließen die Herren ihrem Portwein, die sich schon kurze Zeit später wieder zu den Damen gesellten.
    Ihr Onkel Winston, Mildreds Ehemann Lord Warsingham, trat an Leonoras Seite. »Eine ausgezeichnete Wahl, Liebes.« Seine Augen funkelten; ihre Abneigung gegen eine Heirat hatte ihn immer bekümmert, aber er hatte nie versucht, sich einzumischen. »Du hast dir zwar ausgesprochen viel Zeit gelassen, aber es kommt ja schließlich auf das Endergebnis an, nicht wahr?«
    Sie lächelte und neigte den Kopf. Tristan kam zu ihnen herüber, und sie lenkte die Unterhaltung rasch auf das neueste Theaterstück.

    Sie beobachtete derweil Tristans Verhalten. Sie hatte ihn nicht ständig im Blick, aber dennoch nahm sie ihn intensiv wahr; vielleicht war es so eine Art gefühlsmäßiges Beobachten - wenn es denn so etwas gab -, eine besondere Schärfung ihrer Sinne.
    Ihr war wiederholt aufgefallen, dass er oft zögerte, wenn er mit ihr sprach, dass er innehielt, seine Worte überprüfte, nachdachte, dann fortfuhr. Sie hatte gewisse Regelmäßigkeiten entdeckt, die ihr verrieten, was er gerade dachte, wann und in welcher Weise er an sie dachte. Welche inneren Entscheidungen er dabei traf.
    Die Tatsache, dass er keinerlei Anstalten machte, sie von den weiteren Nachforschungen auszuschließen, stimmte sie zuversichtlich. Er hätte sich sehr viel mehr dagegen sperren

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