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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Kratzen zuerst bemerkt?«
    Ein Hausmädchen errötete und knickste. »Ich, Sir … Mylord. Ich bin reingegangen, um das zweite Bügeleisen aus dem Feuer zu holen, und da hab ich was gehört. Ich dachte erst, es wär nur eine Maus, und dann ist mir wieder einfallen, was Mr Castor über komische Geräusche und dergleichen gesagt hat, und drum bin ich gleich zu ihm hingegangen und hab ihm davon erzählt.«
    »Gut gemacht«, sagte Tristan und betrachtete die Körbe voller
Laken und Tischwäsche, die zwischen den Hausmädchen und dem Ofen aufgereiht standen. »War heute Waschtag?«
    »Jawohl.« Die Haushälterin nickte bestätigend. »Der Hauptwaschtag ist immer ein Mittwoch und montags drauf wird dann noch einmal Kleinwäsche gemacht.«
    Tristan blickte sie einen Moment lang schweigend an, dann sagte er: »Ich habe noch eine letzte Frage. Hat einer von Ihnen innerhalb der letzten Monate, sagen wir seit November, einen Mann gesehen oder gesprochen, auf den eine der folgenden Beschreibungen passt?« Mit einigen knappen Sätzen beschrieb er ihnen Mountford und dessen finsteren Handlanger.
     
    »Wie bist du darauf gekommen?«, fragte Leonora, als sie wieder in der Bibliothek waren.
    Die beiden ältesten Dienstmädchen sowie einer der Diener waren zu verschiedenen Gelegenheiten im November unabhängig voneinander angesprochen worden, die Dienstmädchen von Mountford persönlich, der Diener von dessen Komplizen. Die Hausmädchen hatten in ihrem Gesprächspartner einen neuen Verehrer gesehen, der Diener einen unerwartet betuchten neuen Bekannten, der ihn zu einem Ale nach dem anderen einlud.
    Tristan ließ sich neben Leonora auf die Chaiselongue sinken und streckte seine Beine aus. »Ich habe mich fortwährend gefragt, warum Mountford das Haus zuerst kaufen wollte. Wie konnte er wissen, dass Cedrics Werkstatt so lange verschlossen und unberührt geblieben war? Er konnte von außen nicht hineinsehen; die Fenster sind viel zu alt, trüb und gesprungen, als dass man durch sie hindurch irgendetwas erkennen könnte.«
    »Er wusste es, weil er die Hausmädchen ausgetrickst hat.« Jeremy saß an seinem üblichen Platz hinter dem Schreibtisch. Humphrey saß in seinem Sessel vor dem Kamin.
    »Ganz recht. Und auf diese Weise hat er auch noch andere Dinge in Erfahrung gebracht«, Tristan warf einen Blick auf Leonora, »wie etwa deine Vorliebe, allein durch den Garten zu spazieren. Und zu
welchen Zeiten du normalerweise hinausgehst. Er hat sich monatelang mit eurem Haushalt beschäftigt und die Lage hervorragend ausgekundschaftet.«
    Leonora runzelte die Stirn. »Das beantwortet aber immer noch nicht die Frage, woher er überhaupt wusste, dass es hier etwas zu finden gibt.« Sie sah zu Humphrey hinüber, der eines von Cedrics Tagebüchern offen auf dem Schoß liegen hatte. »Wir wissen bis jetzt nicht mit Sicherheit, ob sich in diesem Haus irgendetwas Wertvolles verbirgt. Wir nehmen es nur an aufgrund von Mountfords Interesse.«
    Tristan drückte ihre Hand. »Glaube mir, Leute wie Mountford zeigen erst dann Interesse, wenn auch wirklich etwas dabei herausspringt.«
    Und das Interesse ausländischer Gentlemen ist noch weitaus schwieriger zu fesseln. Doch diesen Kommentar behielt Tristan für sich. Er sah Humphrey an. »Irgendwelche Fortschritte?«
    Humphreys wortreiche Antwort ließ sich knapp mit »nein« zusammenfassen.
    Am Ende seiner umfangreichen Ausführungen richtete Tristan sich auf. Sie waren allesamt aufgewühlt; es würde ihnen schwerfallen, Schlaf zu finden, während Mountford sich zur gleichen Zeit an der Kellermauer zu schaffen machte.
    »Und was glaubst du, wird nun als Nächstes geschehen?«, fragte Leonora.
    Er sah sie an. »Heute Nacht erst einmal gar nichts. In der Hinsicht kannst du beruhigt sein. Wenn sie unsere Aufmerksamkeit nicht erregen wollen, werden sie mindestens drei Nächte lang beharrlich arbeiten müssen, um eine Öffnung zu schaffen, die groß genug ist, dass ein Mann hindurchklettern kann.«
    »Ich habe eher Sorge, wir könnten seine Aufmerksamkeit erregen.«
    Er lächelte. »Ich habe meine Männer ringsum postiert. Sie werden Tag und Nacht Wache halten. Nun, da Mountford schon einmal in der Falle sitzt, wird er nicht mehr herauskommen.«

    Leonora blickte ihm tief in die Augen; auf ihren Lippen lag ein stummes »Oh«.
    Jeremy schnaubte. Er griff nach dem Stapel Notizen, die sie in Cedrics Schlafzimmer gefunden hatten. »Wir sehen besser zu, dass wir weiterkommen. Irgendwo hier drin muss sich ja wohl ein

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