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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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flanierten.
    »Hier besteht am ehesten die Gefahr, dass wir ihn verlieren. Halt die Augen offen.«
    Sie tat, wie ihr befohlen, und ließ ihren Blick über die Menge schweifen, die sich geschäftig durch die milde Märzluft schob.
    »Da ist Deverell.« Tristan blieb stehen und stieß sie leicht an, damit sie in die richtige Richtung sah. Deverell war gerade erst in die Piccadilly eingebogen; er sah sich suchend um. »Verdammt!« Tristan reckte sich. »Wir haben ihn verloren.« Er suchte die Menge um sich herum ab. »Wo zum Teufel ist er hin?«
    Leonora trat näher an die Häuserfront heran; sie spähte den schmalen Spalt entlang, den die Menschenmassen frei ließen. Sie
bemerkte einen grauen Schatten, der im nächsten Moment verschwunden war.
    »Da!« Sie packte Tristan am Arm und wies ihm mit der Hand die Richtung. »Zwei Straßen weiter.«
    Sie bahnten sich einen Weg, schlängelten sich durch die Massen, rannten - sie erreichten die Straßenecke, bogen ein und verlangsamten ihr Tempo.
    Die Zielperson - Leonora hatte sich nicht getäuscht - war fast am Ende des kurzen Sträßchens angelangt.
    Sie eilten weiter; der Mann wandte sich nach rechts und verschwand aus ihrem Sichtfeld. Tristan gab Deverell ein Zeichen, der im Laufschritt die Verfolgung aufnahm. »Wir nehmen die Verbindungsgasse.« Tristan steuerte mit Leonora auf einen schmalen Durchgang zu. Er führte sie auf direktem Wege in die Parallelstraße. Während sie durch die Gasse eilten, hielt Tristan Leonoras Hand fest gepackt und stützte sie, als sie beinahe ausrutschte.
    Sie bogen in die Parallelstraße ein und verfielen wieder in ein gemütliches Schlendern, während sich ihr Atem langsam normalisierte. Die Einmündung der Gasse, die der Mann von der anderen Seite her betreten hatte, lag nun linker Hand vor ihnen; sie beobachteten sie aufmerksam, während sie langsam weiterschritten in der festen Erwartung, ihn jeden Moment dort auftauchen zu sehen.
    Doch vergeblich.
    Sie erreichten die Straßenecke und spähten die kurze Gasse hinunter. Deverell stand am gegenüberliegenden Ende gegen ein Geländer gelehnt.
    Der Mann, den sie gerade noch verfolgt hatten, war wie vom Erdboden verschluckt.
    Deverell stieß sich vom Geländer ab und kam auf sie zu; innerhalb kürzester Zeit war er bei ihnen angekommen.
    Sein Gesichtsausdruck war finster. »Er war bereits verschwunden, als ich die Straßenecke erreichte.«
    Leonora ließ die Schultern hängen. »Demnach stecken wir in einer Sackgasse - wir haben ihn verloren.«

    »Nein«, entgegnete Tristan. »Noch nicht ganz. Warte hier.«
    Er ließ sie an Deverells Seite zurück, überquerte die Straße und steuerte auf einen Straßenkehrer zu, der sich auf seinen Besen gestützt hatte. Tristan griff in die Tasche seines verlotterten Mantels und zog einen Sovereign heraus; während er sich neben den Mann ans Geländer lehnte, hielt er die Münze so zwischen den Fingern, dass der Straßenkehrer sie deutlich erkennen konnte.
    »Der Herr in Grau, der da eben im Haus verschwunden ist. Weißt du zufällig, wie er heißt?«
    Der Straßenkehrer beäugte ihn misstrauisch, aber das goldene Funkeln zwischen Tristans Fingern entlockte ihm eine Antwort. »Kann ich nich so genau sagen. Ist so’n stocksteifer Pinsel. Hab gehört, wie der Portier ihn Graf Sowieso genannt hat, irgendwas Unaussprechliches mit F.«
    Tristan nickte. »Reicht mir schon.« Er ließ dem Mann die Münze in die Hand fallen.
    Dann kehrte er gemächlichen Schrittes zu Leonora und Deverell zurück, ohne auch nur den Versuch zu unternehmen, sein selbstzufriedenes Lächeln zu unterdrücken.
    »Und?« Wie erwartet, war es die Liebe seines Lebens, die ihn zu einer Antwort drängte.
    Er grinste zufrieden. »Der Herr in Grau ist dem Portier des Hauses in der Mitte der Straße bekannt. Es handelt sich um einen gewissen ›Grafen Sowieso, irgendwas Unaussprechliches mit F‹.«
    Leonora furchte die Stirn, dann wanderte ihr Blick an ihm vorbei zu besagtem Haus hinüber. Schließlich sah sie ihn aus zusammengekniffenen Augen an. » Und? «
    Sein Lächeln wurde immer breiter, es fühlte sich großartig an. »Es handelt sich um das Habsburg House.«
     
    Um sieben Uhr am selben Abend schob Tristan Leonora vor sich her ins Vorzimmer von Dalziels Büro im Herzen von Whitehall.
    »Wollen doch mal sehen, wie lange er uns heute warten lässt.« Leonora setzte sich auf die Holzbank, zu der Tristan sie hingeführt
hatte, und strich ihre Röcke glatt. »Ich hatte angenommen, er würde

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