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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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haselnussbraune Augen. »Vielen Dank für Ihren Besuch, Lord Trentham. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Tag.«
    In seinem Lächeln spiegelte sich noch etwas anderes als sein üblicher Charme. Er streckte ihr die Hand hin.
    Sie zögerte; er wartete geduldig ab … bis ihr der Anstand gebot, ihm ihre Finger auszuliefern.
    Sein fragwürdiges Lächeln wurde breiter, während sich seine Hand fest um die ihre schloss. »Wenn Sie erlauben, würde ich Ihre Aufmerksamkeit gerne noch für ein paar Minuten in Anspruch nehmen.«
    Sein Blick hinter den schweren Augenlidern war scharf und
durchdringend. Er würde sie nicht eher loslassen, als bis sie seinem Wunsch nachgab. Sie bemühte sich, ihre Finger zu befreien; doch sein Griff wurde nur noch fester. Sie könnte und würde ihm ihre Hand erst dann entziehen, wenn er es zuließe.
    Wut kochte in ihr hoch; sie ließ ihre Entrüstung - wie können Sie es nur wagen? - in ihren Augen aufblitzen.
    Seine Mundwinkel zuckten. »Ich habe Neuigkeiten, die Sie gewiss interessieren dürften.«
    Sie rang einen Moment lang mit sich selbst und sagte schließlich, in der Überzeugung sich andernfalls nur ins eigene Fleisch zu schneiden, an Castor gewandt. »Ich werde Lord Trentham noch bis zum Tor begleiten. Lassen Sie die Tür einfach angelehnt.«
    Castor verneigte sich und zog die Tür weit auf. Sie gestattete Trentham, sie hinauszuführen. Am Kopf der Eingangstreppe blieb er stehen. Die Tür hinter ihnen wurde angelehnt. Er gab Leonoras Arm frei und warf einen Blick über seine Schulter; dann sah er sie an und wies auf den Garten.
    »Sie haben einen eindrucksvollen Garten. Wer hat ihn angelegt und warum?«
    Sie nahm an, dass es ihm aus irgendeinem Grund lieber war, wenn niemand ihre Unterhaltung mithörte, daher trat sie an seiner Seite die Stufen hinunter. »Ein entfernter Cousin, Cedric Carling. Er war ein renommierter Botaniker.«
    »Und womit beschäftigen sich Ihr Onkel und Ihr Bruder?« Sie erzählte es ihm, während sie den geschwungenen Weg zum Eingangstor hinunterschritten.
    Er sah sie mit hochgezogenen Brauen an. »Sie stammen aus einer Familie mit höchst ausgefallenen Leidenschaften.« Seine hellbraunen Augen musterten sie neugierig. »Und was ist Ihre Spezialität?«
    Sie hob den Kopf und blieb stehen. Ihr Blick war direkt auf ihn gerichtet. »Sie sagten, Sie hätten mir etwas mitzuteilen, was für mich von Interesse sein könnte?«
    Ihr Tonfall war mehr als eisig. Er lächelte - ausnahmsweise einmal
weder charmant noch tückisch. Diese überraschend angenehme Geste ließ sie auftauen, sie schmelzen …
    Sie versuchte ihre Reaktion zu unterdrücken und hielt seinem Blick stand; sie beobachtete, wie seine scheinbare Leichtfertigkeit einer tiefen Ernsthaftigkeit wich.
    »Ich habe Stolemore getroffen. Er war kurz zuvor übel zusammengeschlagen worden. Wenn ich seine Anspielungen richtig gedeutet habe, war dies die Strafe dafür, dass er seinem mysteriösen Kunden das Haus Ihres Onkels nicht beschaffen konnte.«
    Die Nachricht erschütterte sie mehr, als sie es sich selbst eingestehen mochte. »Hat er irgendetwas gesagt, wer …?«
    Trentham schüttelte den Kopf. »Nichts.« Sein Blick suchte bewusst den ihren; seine Lippen waren angespannt. Nach einer kurzen Pause fuhr er leise fort: »Ich möchte Sie warnen.«
    Sie versuchte, seinen Ausdruck zu deuten. »Wovor?« Sie musste sich zu der Frage regelrecht zwingen.
    Seine Gesichtszüge wirkten erneut wie in Stein gemeißelt.
    »Im Gegensatz zu Ihrem Onkel oder Ihrem Bruder bin ich nicht davon überzeugt, dass Ihr Einbrecher bereits aufgegeben hat.«
     
    Er hatte alles getan, was in seiner Macht stand; eigentlich hatte er nicht einmal so weit gehen wollen. Im Grunde hatte er kein Recht dazu. Angesichts der ungewöhnlichen Verhältnisse im Hause Carling war er gewiss besser beraten, sich nicht einzumischen.
    Am nächsten Morgen saß Tristan am Kopfende des Tisches im Frühstückszimmer von Trentham House und überflog müßig die Zeitung, während er mit einem Ohr dem Geplauder von drei seiner insgesamt sechs ältlichen Mitbewohnerinnen lauschte, die sich auf Tee und Toast zu ihm gesellt hatten. Die meiste Zeit hielt er den Kopf gesenkt.
    Ihm war durchaus bewusst, dass er sich allmählich auf das gesellschaftliche Schlachtfeld begeben und nach einer geeigneten Ehefrau Ausschau halten sollte, doch fehlte ihm bislang jeglicher Enthusiasmus. Natürlich lauerten seine werten Damen begierig auf
den allerkleinsten Hinweis, dass er

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