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Eine Socke voller Liebe

Eine Socke voller Liebe

Titel: Eine Socke voller Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Beer
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Gesang ihres
Mannes mit ihrer warmen Stimme unterstützte, hielten es auch die Freundinnen
nicht mehr auf ihren Stühlen aus.
    Die Rhythmen wurden immer flotter und die Stimmung immer
ausgelassener. Vergessen waren alle Wehwehchen und die Müdigkeit.
    Andrea machte einen Tanzschritt auf Sabine zu und wies mit
dem Zeigefinger zur Eingangstür: „Schau mal, da kommt der ‚Cowboyhut‘.“
    „Ach, du lieber Gott“, entfuhr es Sabine, die mit dem Rücken
zur Eingangstür tanzte.
    Der Mann hängte seinen Hut an einen Garderobenhaken und
stellte sich an die Theke.
    Andrea beugte sich zu ihrer Freundin: „Ohne Hut erkennst du
den nicht wieder.“
    „Wieso?“
    „Er hat eine totale Glatze“, kicherte sie.
    „Du machst mich neugierig.“ Sabine machte eine schwungvolle
Drehung und schaute direkt in die dunklen Augen des glatzköpfigen ‚ Cowboyhut‘.
    Freudig überrascht hob er seine Hand zum Gruß.
    „Ohne Hut sieht der ja ganz anders aus“, raunte Sabine ihrer
Freundin zu, „er hat Ähnlichkeit mit einem Schauspieler. Der Name fällt mir
aber gerade nicht ein. Er spielt den Kriminalisten in einer Serie.“
    „Meinst du Christian Berkel?“
    „Ja. Ich glaube, so heißt er.“
    „Na ja, ein bisschen Ähnlichkeit ist da schon. Da hast du
Recht.“
    Sie tanzten weiter, bis das Lied zu Ende war. Pepe kündigte
eine zehnminütige Pause an.
    „Tanzen macht durstig“, stellte Marijke fest, als sie mit
Willem an den Tisch zurückkam. Sie prostete den Freundinnen zu, die bereits auf
ihren Stühlen Platz genommen hatten.
    Es dauerte nicht lange, bis der ‚Cowboyhut‘ an ihren Tisch
kam und in die Runde fragte: „Darf ich mich zu euch setzen?“
    „Aber natürlich“, freute sich Willem sofort, „dann habe ich
männliche Unterstützung bei so viel schöne Frauen.“
    „Wunderbar“, bedankte sich der Mann und holte einen Stuhl vom
Nebentisch.
    „Ich heiße übrigens Max“, stellte er sich vor, nachdem er
Platz genommen hatte. Dann erzählte er dem holländischen Paar ausführlich und
mit viel Witz die Geschichte von den vertauschten Schuhen.
    Als Pepe wieder zur Gitarre griff, wandte er sich mit einem
charmanten Lächeln Sabine zu: „Darf ich bitten?“, und stand auf, um sich
formvollendet zu verbeugen.
    „Du bist ja ein richtige Kavalier“, lachte Willem.
    „Alte Schule“, lachte Max zurück und legte eine Hand locker
um Sabines Taille, um sie zu dem freien Platz vor der Theke zu begleiten.
    Max war ein guter Tänzer. Er führte sie leichtfüßig und mit
absoluter Sicherheit. Sie tanzte Figuren zum Rumba, die sie eigentlich längst
vergessen glaubte. Es machte Spaß, ja, das musste sie sich eingestehen.
    „Es ist schön, mit dir zu tanzen“, sagte Max im selben
Moment.
    „Du führst ja auch prima“, lachte Sabine gut gelaunt zurück.
    Als nächstes spielte Pepe einen Tango auf seiner Gitarre.
    Sabine bewegte sich etwas unsicher. „Ich habe schon seit
Ewigkeiten keinen Tango mehr getanzt“, entschuldigte sie sich. „Macht nichts.
Das kriegen wir schon hin“, meinte Max selbstbewusst, machte eine Drehung und
zog sie an sich. Ihre Abwehr kam spontan, und er nutzte sie gekonnt für den
nächsten Tanzschritt aus. Ihre Körper bewegten sich ein paar Schritte seitlich
aneinander vorbei, bevor er sie wieder an sich zog und einen Moment im
Wiegeschritt verharrte, um sie dann wieder los zu lassen.
    Sabines Tanzschritte wurden immer sicherer. Sie hielt ihren
Oberkörper gerade und bewegte schwungvoll ihre Hüften. Ihre schulterlangen
roten Haare schwangen bei jeder Kopfbewegung mit. Auf ihrer Stirn bildeten sich
kleine, feuchte Löckchen und ihre Wangen waren gerötet vom hitzigen Tanz. Ihre
Augen strahlten vor Begeisterung.
    Die Männer am Tresen hatten sich umgedreht, um dem Tanzpaar
besser zuschauen zu können und klatschten im Takt. Ab und zu rief jemand ein
begeistertes „Ole!“ dazwischen.
    Als Pepe den Schlusstakt spielte und Sabine rückwärts gebeugt
im Arm von Max in dessen lachendes Gesicht schaute, kam sie zu dem Schluss,
dass er wohl doch nicht so arrogant war, wie sie in Burgos angenommen hatte.
    „Tango in Wandersandalen habe ich auch noch nicht getanzt“,
kicherte sie mit einem Blick auf ihre Füße.
    „Schau mich an. Ich trag sogar meine dicken Halbhohen“,
entgegnete er belustigt, „Tanzen wir trotzdem noch einen?“
    „Gerne!“, freute sie sich.
    Pünktlich um 22.30 Uhr nahm die Wirtin ihrem Mann die Gitarre
ab und wünschte allen Gästen ein „buena notte“.
    „Tja, immer,

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