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Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Titel: Eine Spur von Lavendel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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kommen?“
    „Selbstverständlich kommen wir zu dritt. Charlie gehört doch zu uns.“
    Linda drückte ihm einen Kuss auf die Wange, während er sich bereits von seiner Mutter verabschiedete. „Grüß den Rest der Familie, Claudine. Ich soll dir auch schöne Grüße von deiner zukünftigen Schwiegertochter ausrichten.“
    „Gib ihr einen Kuss von mir. Lass bald wieder von dir hören.“
    Alexander legte auf und zog Linda fest an sich.
    „Na?“, fragte sie lächelnd. „War es nun so furchtbar?“
    „Durchaus nicht so schlimm, wie ich anfangs befürchtet hatte.
    Aber einfach war es auch nicht.“ Er grinste.
    „Ach du!“, rief sie aus und boxte ihn zart in den Bauch.
    „Den soll ich dir von ihr geben“, sagte er und drückte seinen Mund auf ihre Lippen.
    Linda bog sich ihm entgegen und genoss die Liebkosung, die sehr schnell leidenschaftlicher wurde. „Ich glaube kaum, dass deine Mutter so einen Kuss gemeint hat“, bemerkte sie schmunzelnd und atemlos.
    „Vergiss nicht, sie ist Französin. Sie weiß genau, wie ich dich küsse, wenn ich es tue.“ Er lachte und zog sie wieder zurück zum Sofa.
    „Mir ist aufgefallen, dass du auch mit deinem Neffen deutsch gesprochen hast, Alex. Wachsen die Kinder zweisprachig auf?“, fragte sie, nachdem sie es sich gemütlich gemacht hatten.
    Alexander nickte. „Ja, Adrienne und Henri machen das ganz bewusst. Sie spricht nur französisch mit den Kindern und er ausschließlich deutsch. Es ist niemals anders gewesen. Ich finde das auch sehr gut so.“
    „Ja, das ist toll. Henri und du – seid ihr auch zweisprachig aufgewachsen?“
    „Im Grunde schon. Allerdings hat meine Mutter auch häufig deutsch mit uns gesprochen. Sie hat das nicht ganz so ernst genommen, wie Adrienne es tut. Deshalb hat das Französische nicht ganz denselben Stellenwert für uns wie die deutsche Sprache. Sogar bei Henri, der ja nun schon seit Jahren in Frankreich lebt, hat sich daran bis heute nichts geändert. Deutsch ist und bleibt unsere Muttersprache. Bei Richard und Nicole ist das anders, sie scheinen inzwischen beide Sprachen vollkommen verinnerlicht zu haben. Es ist wirklich bemerkenswert. Ich denke, sie träumen sogar mal in dieser, mal in jener Sprache. Es macht ihnen nichts aus, innerhalb einer einzigen Sekunde umzuschwenken. Wenn sie zum Beispiel gleichzeitig mit Henri und Adrienne zusammen sind, geht es ständig hin und her. Das klingt ziemlich lustig.“
    „Du liebst die Kinder deines Bruders wirklich sehr, nicht wahr, Alex?“
    Einen Augenaufschlag lang studierte er ihre schönen Gesichtszüge, bevor er antwortete: „Du hast mich ertappt. Ja, ich liebe sie sehr.“ Seine Finger beschäftigten sich hingebungsvoll mit ihrem Haar, und ein mildes Lächeln umspielte seinen Mund. „Ehrlich gesagt, die Kleinen waren für eine lange Zeit die einzigen beiden Menschen, die mir ernsthaft etwas bedeuteten. Muss ich mich etwa dafür schämen?“
    Linda lachte kurz auf. „Nein, nein, weiß Gott nicht, Alex. Ich finde es schön und sehr rührend, wie du von den Kindern sprichst.“ Sie machte eine kurze Pause und wurde ernst. „Allerdings wirft diese Tatsache auch eine Frage auf, die wir uns bis jetzt noch nicht gestellt haben.“
    Sein grauer Blick verdunkelte sich. „Wir haben Charlie, Linda. Du hast also bereits eine Tochter, und ich …“
    „Ich bin durchaus noch jung genug, um noch einmal schwanger werden zu können.“ Ihre Hand strich sanft durch sein ewig wirres Haar. „Hättest du gerne ein eigenes Kind, Alexander?“, fragte sie mit fester Stimme.
    Er lehnte sich zurück, schloss für einige Sekunden seine Lider und ließ den so lange verdrängten Gedanken immer weiter aus der Tiefe seines Bewusstseins auftauchen, bevor er sie wieder direkt ansah. „Irgendwie wäre ich gerne derjenige gewesen, der diese Frage stellt, Ballerina.“
    Sie lächelte. „Du wirst das Risiko eingehen müssen, Alex. Antworte einfach freiheraus.“
    „Du würdest das Kind bekommen müssen, Liebling, nicht ich.“
    „Du weichst aus, Alexander.“
    Er küsste sie kurz und heftig. „Himmeldonnerwetter! Ja! Ja, ich hätte verdammt gerne ein eigenes Kind. Nein, besser gesagt, ich hätte verdammt gerne ein Kind mit dir.“
    Ihre Blicke verschmolzen miteinander. Dann lächelte sie. „Ich habe so gehofft, du würdest das sagen“, brachte sie heiser hervor. „In unserem Alter sollten wir das allerdings nicht auf die lange Bank schieben.“
    Alexanders Gesicht hellte sich auf. „Heißt das etwa, wir legen

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