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Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Titel: Eine Spur von Lavendel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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haben abgesprochen, dass sie morgen spätestens zum Abendessen wieder zu Hause ist. Ich hoffe, das war in deinem Sinne.“
    „Absolut. Das heißt, wir haben wieder einmal sturmfreie Bude, was?“ Sie grinste.
    „Stimmt, aber bevor wir das richtig genießen können, kommen Monika und Tobias auf ein Glas Wein vorbei, damit wir uns alleine auch ja nicht langweilen.“ Verschwörerisch lächelte Alexander ihr zu.
    Linda stieß ihm ihren Finger in den Bauch. „Langweilen? Alexander Hellberg, ich warne dich. Wir sind noch nicht einmal miteinander verheiratet.“
    Der Abend gestaltete sich, wie immer, wenn sie mit Monika und Tobias zusammensaßen, sehr unterhaltsam. Inzwischen öffnete Alexander bereits die zweite Flasche Rotwein, um ihre Gläser nachzufüllen.
    „Wann fängt eigentlich dein Urlaub an, Alex?“, wandte sich Tobias Kroning an seinen Freund.
    Alexander steckte sich eine Zigarette an und lehnte sich, einen Arm locker um Lindas Schulter gelegt, entspannt zurück. „Zwei Tage vor Heiligabend. Wir fliegen allerdings erst am Neunundzwanzigsten. Die lange Autofahrt erspare ich mir dieses Mal. Was macht ihr zwei Hübschen eigentlich zum Jahreswechsel?“
    Tobias und Monika wechselten einen schnellen Blick.
    „Kroning wird mich auf eine kleine Nordseeinsel verschleppen“, berichtete Monika grinsend. „Der Süße hat dort eine alte einsame Kate für uns gemietet. Er will mich bekochen und ganz allein mit mir in das neue Jahr tanzen, hat er gesagt.“
    „Das ist wirklich eine schöne Idee, Tobias“, lobte Linda. „Das klingt sehr romantisch!“
    Das schüchterne Lächeln, das Tobias’ Gesicht erhellte, wirkte fast ein wenig rührend. Linda wusste, dass ihre Freundin dem armen Mann noch immer nicht nachgegeben hatte. Immer häufiger fragte sie sich, warum Monika sich das selbst noch versagte. Tobias tat Alexander und ihr inzwischen richtig leid, und Linda bezweifelte, dass der junge Kommissar das Theater noch lange mitmachen würde. Seit mehr als zwei Monaten hofierte er seine Kollegin nach Strich und Faden, doch seine bisherigen Bemühungen waren erfolglos geblieben.
    „Vielleicht solltest du noch einmal mit ihr reden“, schlug Linda vor, nachdem die beiden sich eine Stunde später von ihnen verabschiedet hatten. „Auf mich hört sie nicht.“
    Alexander erhob sich von seinem Platz und half ihr beim Abräumen der Gläser. „Du glaubst tatsächlich, sie würde auf mich hören? Sie kann sich doch denken, dass ich mit Kroning ebenfalls über das Thema spreche. Keine Chance, Liebling!“
    Linda stellte das Tablett mit den Gläsern auf dem Küchentisch ab und drehte sich zu Alexander um, der gerade den Aschenbecher ausleerte. „Wie lange macht er das noch mit, was meinst du?“
    Alexander zuckte mit den Schultern. „Jedenfalls nicht mehr lange. So wie ich ihn verstanden habe, ist das mit der Nordseeinsel sozusagen Kaminskis letzte Chance. Es gibt dort nur ein einziges Schlafzimmer.“ Seine Mundwinkel hoben sich. „Noch in diesem Jahr, hat er gesagt, oder er ist gezwungen, ein letztes, klärendes Gespräch zu führen.“
    Sein Gesicht wurde wieder ernst. „Was mir allerdings viel mehr Sorge bereitet, ist, dass er sogar ernsthaft darüber nachdenkt, sich wegen Kaminski an eine andere Dienststelle versetzen zu lassen, wenn es mit ihr nun doch nicht klappen sollte. Das wäre für die ganze Abteilung ein erheblicher Verlust. Ohne Zweifel ist er ernsthaft in sie verliebt. Warum nur benimmt sie sich so eigenartig keusch, Linda? Kannst du mir das sagen?“
    Linda schüttelte ratlos ihren Kopf. „Nein, nicht wirklich. Vor einiger Zeit hat sie mir zwar mal gesagt, dass sie es dieses Mal nicht überstürzen will, aber davon kann ja wohl inzwischen keine Rede mehr sein. Ich habe sie vor Kurzem noch einmal darauf angesprochen, aber ihre Antwort war ziemlich dürftig. Sie sei noch nicht so weit, hat sie gesagt, mehr nicht. Vielleicht hat sie einfach nur ein bisschen Angst vor dem entscheidenden Schritt, weil die Sache mit Tobias ihr ernst ist. Du weißt doch, Schatz, manchmal steht man sich halt selbst im Weg.“
    Alexander schnaubte. „Kaminski Angst? Dass ich nicht lache! Die spinnt, das ist alles. Und so ganz nebenbei erwähnt, macht sie auch mich mit ihrer albernen Ziererei ziemlich wütend! Kroning hat das nicht verdient. Dieses rothaarige Biest macht mir meinen besten Kollegen und Kumpel kaputt. Und das passt mir ganz und gar nicht! Ach, zum Teufel mit Kaminski! Komm, Liebling, lass uns lieber schlafen gehen.

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