Eine Spur von Lavendel (German Edition)
Frank Michaelsen ein und dieselbe Person waren?“
„Wir haben inzwischen mit der drallen Lady gesprochen, die seinen Puff führt, Alex. Er war es. Michaelsen hat am Tage den guten und des Nachts den bösen Jungen gegeben.“
„Hat die Presse schon was spitzgekriegt?“
„Nein, wir lassen nichts hier raus. Allerdings wundere ich mich ein bisschen, dass bis jetzt keiner von diesen verdammten Bluthunden Lunte gerochen hat.“
Alexander dachte an Linda, und ihm wurde sofort speiübel. „Was ist mit seiner Frau?“
Lindemann mischte sich ein. „Kein Handlungsbedarf, Alex. Sie hatte nicht die geringste Ahnung von seiner … Nebentätigkeit. Siggi hat ihr vor knapp einer Stunde noch einmal ordentlich auf den Zahn gefühlt. Sie ist absolut sauber.“
„Michaelsen hat die Kleine nach Strich und Faden verarscht, wenn du mich fragst“, ergänzte Rossner die Erläuterungen seines Kollegen.
Alexander schoss hoch und griff bereits in der nächsten Sekunde nach seiner Jacke. „Du hast schon mit ihr gesprochen! Hast du ihr … all das gesagt?“
„Ja, sicher, was hast du erwartet?“
Linda war aschfahl im Gesicht. Wortlos ließ sie Alexander ins Haus und ging voraus in die Küche, um wie immer, wenn erkam, die Kaffeemaschine in Gang zu setzen. „Du bist heute früh dran“, sagte sie tonlos und mit hörbar dünner Stimme. „Ich habe dich erst viel später erwartet.“
Er beobachtete sie, ließ sie nicht aus den Augen. Dann legte er seine Jacke über einen der Hocker und ging um den Tresen herum, bis er dicht hinter ihr stand. Sanft legte er seine Hände auf ihre Schultern und drehte sie zu sich herum. „Ich habe es gerade erfahren, Linda. Ich … Es tut mir so leid.“
Sie sah ihn nicht an und sagte kein Wort, fiel nur nach vorn gegen ihn, schlang ihm fest die Arme um die Taille und grub ihr bleiches Gesicht in die weiche Wolle seines Pullovers. Einen Moment blieb er ganz still stehen und schloss die Augen, bevor auch er seine Arme um sie legte. Sie brauchte seinen Trost, doch ihre unerwartete Nähe kostete ihn die Kraft, die er inzwischen nur noch sehr schwer aufbrachte.
Im Stillen fluchte und bebte er gleichzeitig, während er leise und zärtlich auf sie einredete und seine Bedürfnisse wieder einmal in die Knie zwang.
Dann sah sie zu ihm hoch und machte alles noch viel schlimmer. Ihre Augen schwammen förmlich, und ihre Wangen waren feucht von den Tränen. Mit seinem Handrücken strich er sanft über ihre Wange, und sein Blick verlor sich in diesen wundervoll golden glitzernden Augen. Er spürte, wie sich ihr kleiner fester Busen im schnellen Galopp ihres Atems an ihn presste. Ohne nachzudenken, ließ er seine linke Hand sehr langsam ihre Wirbelsäule entlanggleiten und auf ihrer Hüfte liegen, während seine rechte auch noch ihre andere Wange trocknete und dann in ihrem dichten Haar verschwand.
Verzweifelt redete er sich ein, dass er ihr nur das Mitgefühl und den Beistand geben wollte, den sie brauchte, doch in seinen Ohren begann es laut zu rauschen. Ihr Name entfuhr ihm. Heiser, rau, fast flehend. Ihre Hände lagen auf seiner Brust, doch jetzt glitten sie langsam höher, und ihre Fingerspitzen berührten ganz leicht sein Gesicht. Er schloss noch einmal die Augen und hörte sie ebenfalls seinen Namen aussprechen. Seine ungeheure Anspannung brauchte wenigstens etwas Erleichterung. Ohneseine Lider zu öffnen, erhöhte er mit der Hand auf ihrer Hüfte sanft den Druck, um sie besser fühlen zu können, doch im selben Moment spürte er überrascht und gleichzeitig überwältigt, wie ihre weichen vollen Lippen seinen Mund streiften. Vorsichtig und ganz zart.
Er presste seine Lider fester zusammen, um nicht vollkommen wahnsinnig zu werden. Sein Mund antwortete ihr voller Zärtlichkeit, obwohl ihm nach Wildheit zumute war. Seine Hände glitten leicht wie Federn über ihren Rücken, obwohl er sie überall gleichzeitig berühren, fühlen, packen und ihr sofort die Kleidung vom Leib reißen wollte. Nein, er hielt es keine Sekunde länger aus. Abrupt beendete er den quälenden Kuss und rückte ein Stück von ihr ab.
Sein rascher Atem schlug ihr heiß ins Gesicht. „Alex?“
„Ich halte das nicht aus! Tut mir leid, Linda. Ich habe dir anscheinend zu viel versprochen. Scheiße! Ich komme mir langsam wie ein überreizter Teenager vor. Seit Wochen denke ich nur noch daran. Gott, Linda, ich bin kaum in deiner Nähe, und schon … schon bin ich … steinhart, verdammt!“
Beschämt wandte er sich ab, auch um
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