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Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Titel: Eine Spur von Lavendel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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tun hat, auch wenn es ihr zunächst nicht bewusst ist. Sie musseinfach nur lernen, diesen Instinkt auch wahrzunehmen. Du kennst eben die Frauen – und das hat auch Linda instinktiv gespürt. Es könnte doch sein, dass sie vorher tatsächlich nur an ignorante Volltrottel geraten ist, ihren holden Gatten eingeschlossen. Schon mal darüber nachgedacht?“
    „Gott im Himmel!“ Sein Fluch befreite ihn nicht im Geringsten.
    Monika lächelte verhalten. „War es auch schon früher für dich irgendwie von Belang, mit wie vielen Männern deine Bettgenossinnen es getrieben haben, bevor sie mit dir das Vergnügen hatten?“
    „Natürlich nicht! Aber diese Frauen haben mir auch nicht diese wahnsinnige Show geliefert und …“
    „… und dich wochenlang zappeln und hecheln lassen, wie?“, vervollständigte sie seinen Satz, nicht ohne Sarkasmus. „Du musstest dich bei ihr ordentlich ins Zeug legen, was, Hellberg?“
    Alexander sprang auf und griff nach seiner Jacke. „Vergiss es!“
    Auch Monika erhob sich, kam auf ihn zu und legte ihre Hand auf seinen Oberarm. „Hör zu, Alex. Ganz ernsthaft. Denke darüber nach, ob du dich geirrt haben könntest. Verschließe dich nicht, nur weil du Angst davor hast, in eine Gefühlsfalle zu laufen. Du hast nämlich höllische Angst davor, dass du festsitzen könntest, glaub mir. Du zeigst alle bekannten Symptome.“
    „Wie meinst du das?“ Tief in seinem Inneren fühlte er sich plötzlich ertappt.
    „Du fürchtest dich nur davor, du könntest sie tatsächlich lieben und ihr – oder besser, deinen eigenen Gefühlen – dadurch ausgeliefert sein. Du bist ein Feigling, Alex.“
    Seine Kehle wurde eng, und er schluckte. „Übertreib es nicht, Kaminski!“
    „Es macht dich sogar richtiggehend fertig, dass es so sein könnte, habe ich recht? Du versuchst verzweifelt, sie vor dir selbst in einem denkbar schlechten Licht dastehen zu lassen. Du redest dir ein, sie belügt und betrügt dich, nur um dich nicht an sie binden zu müssen. Deshalb gibst du ihr auch keine Chance, dir zu erklären, ob sie überhaupt irgendwann mal mit ihremSchwager ins Bett gestiegen ist – und wenn ja, warum. Nun, es ist schlimm für dich, dass du dich wegen der Kleinen jetzt noch einmal mit dieser Frau auseinandersetzen musst. Vor allem mit den Gefühlen, die sie offensichtlich für dich hegt. Oder hast du dir eingeredet, ihr derzeitiger Zustand hat ganz andere, natürlich wieder einmal durchweg hinterhältige, Gründe?“
    Schon wieder fühlte er sich durchschaut. Wie hypnotisiert starrte er in Monikas Gesicht.
    „Glaub mir, Alexander, du machst dir entschieden etwas vor. Deine Objektivität in dieser Sache ist dir nämlich vollkommen flöten gegangen.“
    Monikas Analyse traf ihn bis ins Mark. Aufgebracht wandte er sich ab.
    „Gib ihr wenigstens den Hauch einer Chance! Du bist Polizist, Alex, und zwar ein sehr guter. Du weißt doch, dass nicht immer alles so sein muss, wie es anfangs scheint.“ Monika seufzte hörbar auf. „Wirst du darüber nachdenken?“
    Er antwortete ihr nicht mehr, sondern verließ mit entschlossenen Schritten das Büro.
    „Natürlich wirst du darüber nachdenken“, flüsterte Monika Kaminski, während sie auf die Bürotür starrte, die bereits hinter ihm ins Schloss gefallen war.
    Alexanders Wagen schien fast ohne seine Mithilfe den vertrauten Weg bis vor die Villa zu finden. Tief in Gedanken stellte er den Motor ab und lehnte sich mit geschlossenen Augen in seinem Sitz zurück. Er würde ihr nicht widerstehen können, wenn sie ihm zu nahekam, das wusste er schon jetzt. Und diese Erkenntnis machte ihn noch wütender, als er ohnehin schon war. Monika Kaminski hatte recht, genau darin lag sein Problem. Sein Verlangen und die Sehnsucht nach Linda waren ungebrochen. Er wollte sich dieser Schwäche nicht aussetzen, denn sie brachte ihn tatsächlich um seine Objektivität. Wenn er herausfinden wollte, ob Linda Michaelsen aufrichtig mit ihm gewesen war, musste er ihr unter allen Umständen widerstehen. Nur so konnte es ihm letztlich gelingen, sie zu durchschauen. Wenn er erst wieder mitihr schlief, würde seine Sachlichkeit endgültig den Bach runtergehen, das hatte er aus der Vergangenheit gelernt.
    Charlotte öffnete ihm die Haustür, und ein erleichtertes Lächeln erhellte sofort ihr Gesicht. „Du bist schon heute da?“
    „Ja“, antwortete er knapp und mit ernster Miene. „Ich bin schon heute da.“ Er betrat die Eingangshalle und schlüpfte aus seiner Lederjacke. „Wo ist

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