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Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Titel: Eine Spur von Lavendel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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Frau hatte in den letzten Monaten alles klaglos ertragen, dennoch fand sie noch die Kraft, sich um ihre Schwiegertochter zu sorgen und um ihre Enkelin zu kümmern.
    Anneliese hatte ihren Sohn nicht nur verloren, sondern auch erfahren müssen, dass er nicht der integere Mensch gewesen war, für den sie ihn zeit seines Lebens gehalten hatte. Alexander dachte an Linda und hoffte inständig, dass Franks Mutter nicht noch eine weitere schwere Enttäuschung würde verkraften müssen. „Ich werde für sie tun, was ich kann, Anneliese. Wir bleiben in Verbindung.“
    Als Nächstes kramte er sein Notizbuch aus der Jackentasche und suchte die private Telefonnummer von Monika Kaminski heraus. „Monika, ich muss dich um einen großen Gefallen bitten.“
    „Um was geht es?“
    „Ich bin bei Linda.“
    „Na bravo, Superhirn. Gut gemacht. Ich bin stolz auf dich.“
    „Halt die Klappe. Du musst zwei oder drei freie Tage für mich eintragen. Ja … wohl doch am besten gleich drei. Ich komme hier höchstwahrscheinlich nicht so schnell wieder weg. Überstunden habe ich genug angesammelt, und unsere Schreibtische sind zurzeit nicht gerade überfüllt. Erkläre es Bernd irgendwie.“
    „Ist ja gut, ich regle das für dich. Sonst noch was?“
    „Ja … hmm, danke, du weißt schon, wofür.“ Er konnte direkt hören, wie sie lächelte. „Ach Monika, da ist doch noch etwas, das du für mich tun könntest. Die Sache wäre aber mit einigem Aufwand für dich verbunden.“
    „Pack aus, Alex.“
    „Könntest du einige Sachen aus meiner Wohnung holen und dann hierherbringen? Jetzt, wo ich einmal hier bin, widerstrebt es mir, sie auch nur für einige Minuten wieder allein zu lassen. Charlie hat nicht übertrieben. Ihr geht’s tatsächlich hundsmiserabel.“
    „Gut, gib mir Lindas Adresse, dann brauch ich nicht erst nachzusehen. Ich bin gleich da und hole mir deinen Wohnungsschlüssel. Mach am besten inzwischen eine Liste der Dinge, die du haben willst.“
    „Du brauchst nicht erst hierherzukommen. Fahr einfach ins Büro, das liegt eher auf deinem Weg. Der Zweitschlüssel für meine Wohnung ist im Waffenfach, den Schlüssel dafür hast du ja. Bring mir einfach Klamotten für zwei, drei Tage hierher, du weißt schon. Eine Jeans, ein paar Hemden und Wäsche. Dann brauche ich noch meine Toilettensachen. Zahnbürste, Rasierapparat und so weiter. Du wirst schon alles finden. Tu dir keinen Zwang an. Eine Reisetasche steht unten im Kleiderschrank, da kannst du einfach alles hineinwerfen.“
    „Ich werde mit großem Vergnügen in deiner Unterwäsche wühlen, Herr Hauptkommissar“, scherzte sie.
    Er lachte dunkel auf. „Das glaube ich dir sogar.“
    Mit der gewohnten Routine des Junggesellen brachte Alexander ein ganz annehmbares Essen zustande. Zum Glück waren der Kühlschrank und auch die Gefriertruhe noch immer gut bestückt. Anscheinend hatte Anneliese dafür gesorgt. Dann suchte er nach einem großen Tablett, stellte zwei Teller darauf und füllte zwei Gläser mit Mineralwasser. Daneben platzierte er die Kaffeekanne und die ihm schon vertrauten weißen Porzellanbecher.
    Linda kam gerade aus ihrem Badezimmer, als er mit dem vollen Tablett ins Schlafzimmer zurückkehrte. Ihre Schritte wirkten unsicher.
    „Du solltest doch liegen bleiben, Linda.“ Er bemerkte, dass sie sich die Haare gebürstet hatte.
    „Es ging wieder, und es wird doch wohl noch erlaubt sein, in seinem eigenen Hause die Toilette aufzusuchen, oder?“
    „Setz dich hin und iss. Du siehst aus wie das Leiden Christi.“
    Linda zog einen kleinen Tisch hinter dem Kleiderschrank hervor, den man aufklappen und teilweise über das Bett ziehen konnte. Sie befestigte die Tischplatte, setzte sich zurück aufs Bett und sah Alexander erwartungsvoll an. Er setzte das schwer beladene Tablett ab und zog sich erneut den Stuhl heran, auf dem er bereits vorhin kurz gesessen hatte.
    Schweigend sah er zu, wie sie langsam und mühselig Gabel für Gabel in ihren Mund schob und tapfer kaute und schluckte. Er selbst aß ebenfalls seinen Teil, und schließlich, als sie ihren noch halb vollen Teller zurückschob, schenkte er ihnen Kaffee ein. „Du hast nicht sehr viel gegessen, aber immerhin.“
    „Ich hatte keinen großen Hunger.“
    Der Kaffee tat ihm gut, und er hätte gern eine Zigarette geraucht. Aber er hielt sich schließlich in ihrem Schlafzimmer auf und verkniff es sich, sie um Erlaubnis zu bitten.
    „Würdest du gerne rauchen?“, fragte sie und versetzte ihn damit in

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