Eine Spur von Lavendel (German Edition)
Alexander bei ihr und legte einen Arm um ihre Taille, um sie zu stützen. „Du hättest im Bett bleiben sollen, Linda. Monika, entschuldige uns, bitte.“
Die junge Kriminalbeamtin lächelte verständnisvoll. „Natürlich. Ich wollte ja eigentlich auch schon wieder weg sein. Mach’s gut, Alex. Frau Michaelsen, ich wünsche Ihnen gute Besserung. Hören Sie auf das, was Alexander Ihnen sagt. Man kann ihm durchaus vertrauen.“ Mit diesen Worten schlüpfte sie durch die Haustür und war verschwunden.
Alexander brachte Linda zurück in ihr Schlafzimmer. Vor ihrem Bett hielt er sie noch einen Moment länger als nötig in seinen Armen. Es widerstrebte ihm, sie schon wieder loszulassen, aber das hatte er ja bereits befürchtet. Sie war so schwach, wirkte so hilflos und klein auf ihn, dass er direkt fühlen konnte, wie seine Zweifel und seine Wut auf sie sich nach und nach in Luft auflösten. Linda hob ihren Kopf und sah zu ihm hoch, doch er wich ihrem Blick aus.
Ihr warmer Atem streifte seine Kehle und jagte einen elektrischen Schlag durch seinen Körper, bevor er sie zurück auf ihr Bett sinken ließ.
„Schläfst du mit ihr?“
„Was?“
„Mit deiner Kollegin. Schläfst du mit ihr, Alex? Ich hatte das Gefühl, ihr beide seid sehr … vertraut miteinander.“
„Ich glaube nicht, dass ich dir darauf antworten sollte.“
„Sie ist noch ziemlich jung, oder?“ Ihre goldenen Augen schienen bis in seine Seele vorzudringen und seine geheimsten Gefühle freizulegen.
„Ja, sie … ist erst fünfundzwanzig.“ Er schluckte unangenehm berührt.
„Lebt sie allein?“ Linda saß bereits wieder aufrecht auf ihrem Bett.
„Ja, ja … sie lebt allein! Warum fragst du überhaupt danach?“ Die Anspannung, die sich immer mehr in ihm ausbreitete, machte ihm zu schaffen. Während sie ihn über seine Beziehung zu Monika ausfragte, konnte er nur noch daran denken, wie gern er Linda wieder in seinen Armen halten, sie berühren, ihre zarte Haut streicheln würde.
„Weil ich sehen konnte, wie verliebt sie in dich ist, Alexander.“
„Das ist purer Unsinn.“
„Also schläfst du nicht mit ihr.“
„Nein, verdammt noch mal, nein!“ Seine Geduld war absolut am Ende.
„Aber du würdest es sicher gerne tun, nicht wahr? Sie ist schließlich sehr hübsch.“
Wütend packte er sie bei ihren Schultern und zog sie wieder zu sich hoch. „Hör zu, Linda, ich …“ Ihr Gesicht war direkt unter dem seinen, und er verlor augenblicklich den Faden.
Sekundenlang kämpfte er einen verzweifelten und absolut aussichtslosen Kampf. Noch ehe er seine Fassung und Kontrolle zurückgewinnen konnte, presste er auch schon seinen Mund gierig auf den ihren. Ein tiefes, zufriedenes und zugleich wildes Stöhnen drang in sein Bewusstsein vor, und er bemerkte überrascht, dass er selbst es ausstieß. Sein Hunger nach ihr schien grenzenlos zu sein. Hemmungslos und wie rasend fuhren seine Hände über ihren Körper, wollten so viel wie nur möglich von ihr berühren, während sein wilder Mund sie regelrecht verschlang.
Plötzlich fühlte er ihre zitternde Hand ganz zart auf seiner Wange. Die zärtliche Berührung ließ ihn wieder etwas zu sich kommen. Aufgewühlt bis in die kleinste Faser seines Körpers betrachtete er ihr schönes Gesicht. Ihre weit aufgerissenen Augen drückten Erstaunen, tiefe Überraschung und noch etwas anderes aus, das er nicht richtig einordnen konnte, was ihn aber an einen mörderisch quälenden Schmerz denken ließ. „Nein, verflucht noch mal“, flüsterte er heiser. „Ich begehre keine andere Frau.“
Linda ließ ihren Kopf gegen seine Schulter fallen, und noch einmal drückte er sie an sich. Seine Lippen berührten sanft ihre feuchte, aber eiskalte Stirn. Dann legte er seinen Kopf auf ihren Scheitel und wiegte sie wie ein kleines Kind in seinen Armen.
„Oh Gott, ich liebe dich, Alexander. Ich liebe dich so sehr.“ Ihre Stimme war dünn und noch immer brüchig, aber er hatte jedes Wort verstanden. Augenblicklich durchfuhr ihn eine wilde Panik, und dieses Gefühl erstickte rücksichtslos jede andere Empfindung im Keim. Sein Körper versteifte sich abwehrend in ihren Armen, als ihr Mund erneut seine Lippen suchte.
Es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, bis sie es bemerkte und beschämt innehielt. „Es … tut mir leid. Ich hätte das wohl nicht sagen dürfen, oder?“
Er konnte deutlich sehen, wie tief verletzt sie war. Seine eigene Reaktion konnte und wollte er trotzdem nicht rückgängig machen. „Nein,
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