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Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Titel: Eine Spur von Lavendel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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es?“
    „Rate mal.“
    „Michaelsens Geliebte?“
    „Du hast es erfasst, Kollege.“
    Alexanders Augen leuchteten auf. „Das heißt, Linda ist raus.“
    Bernd Lindemann hob beide Hände. „Nicht so voreilig, mein Junge. Schalte mal kurz dein viel gepriesenes Hirn ein. Du weißt genau, dass es da noch die eine oder andere Möglichkeit geben könnte.“
    „Sicher, aber das vorliegende Motiv passt jetzt nicht mehr.“
    „Es hat uns sowieso nicht gereicht. Die Dame deines Herzenshatte nämlich ein unumstößliches Alibi, und wir haben sowieso nur noch in die Richtung eines Auftragsmordes ermittelt. Ich brauche dir ja nicht zu erzählen, wie schwer das ist.“
    Alexander fiel plötzlich auf, dass er nie auf die Idee gekommen war, Linda zu fragen, wo sie zum Zeitpunkt des Mordes gewesen sei. Eigentlich die erste Frage, die er ihr hätte stellen müssen. Insgeheim kam er zu dem Schluss, dass er unbewusst wohl nie mit der Möglichkeit ihrer Schuld gerechnet hatte. Trotzdem war es vollkommen untypisch für ihn, dass er noch nicht einmal daran gedacht hatte, nach ihrem Alibi zu fragen. Normalerweise war es überhaupt nicht seine Art, so etwas Wichtiges zu übersehen.
    „Wo war sie denn eigentlich, als Michaelsen getötet wurde?“
    „Du weißt das nicht?“, fragte Bernd Lindemann ungläubig.
    „Frag nicht. Sag’s mir einfach.“
    „Linda Michaelsen war gar nicht hier in Hamburg, sondern hielt sich für mehrere Tage in Köln bei einer langjährigen Freundin auf. Sowohl deren Mann als auch diverse andere Zeugen haben ihren Aufenthalt dort bestätigt. Allerdings unterstützte das eher unsere Theorie, sie habe einen Profi damit beauftragt, ihren Mann umzubringen, denn die Dame ist äußerst selten auf Reisen.“
    Alexander nickte nachdenklich. „Ja, objektiv betrachtet hätte ich das genauso gesehen. Trotzdem, Bernd, wenn wir davon ausgehen, dass die beiden Morde in einem direkten Zusammenhang stehen – warum sollte Linda Michaelsen diese Frau auch noch umbringen lassen? Soweit wir es wissen, sind sich die beiden doch niemals begegnet. Linda hat ihr zum Beispiel bereitwillig und ganz offiziell das Geschäft überschrieben und damit auf alles verzichtet.“
    „Ja, sicher. Ich habe ja auch nur gemeint, dass Linda Michaelsen zwar nicht mehr ganz oben auf der Liste der Verdächtigen steht, aber auch noch nicht davon verschwunden ist, Alex. Dass sich die Lage für dein Mädchen deutlich gebessert hat, steht wohl außer Frage.“
    Alexander zog seine Augenbrauen hoch. „Für mein Mädchen?“
    „Das ist sie doch wohl inzwischen, oder?“
    „Ja … ja, das ist sie wohl.“ Er grinste Bernd Lindemann über die beiden Schreibtische hinweg an. „Was den Fall betrifft, Bernd, hast du was dagegen, wenn ich mir trotzdem irgendwann mal die Akte zu Gemüte führe?“
    „Absolut nicht. Tu, was du nicht lassen kannst. Aber ich warne dich, Alex. Nur informativ. Keine Ermittlung in eigener Sache, hab ich mich klar genug ausgedrückt?“
    „Natürlich. Willst du vielleicht trotzdem vorab einen kleinen Tipp unter Kollegen?“
    „Schieß los.“
    „Nehmt euch noch einmal Walter Michaelsen vor. Der Kerl ist nicht sauber, glaub mir.“
    „Wir haben ihn und alle anderen, die mit Frank Michaelsen zu tun hatten, geradezu durchleuchtet, Alex. Der Mann hat eine blütenweiße Weste, ist ein Workaholic und zahlt pünktlich und auch noch ehrlich seine Steuern. Mit anderen Worten, er ist absolut lupenrein. Eine wahre Stütze der Gesellschaft.“
    „Zieht es trotzdem noch mal durch. Kindheit, Privatleben, Geschäft, einfach alles.“
    „Du kannst ihn nicht ausstehen, oder?“
    „Das kann ich nicht abstreiten, Bernd. Ich habe immer schon ein ungutes Gefühl im Bauch gehabt, wenn ich Walter Michaelsen begegnet bin. Auch damals, als Frank und ich noch so eng miteinander befreundet waren. Außerdem weiß ich inzwischen, dass er ziemlich lange scharf auf seine Schwägerin gewesen ist. Vielleicht lässt dich das noch einmal aufhorchen.“
    „Hm, mag sein. Ich werde die Geschichte mit Siggi noch einmal durchsprechen. Vorerst danke … und weiterhin viel Glück mit deiner kleinen Ballettliebhaberin, Hellberg.“
    „Raus hier, Chef.“
    Alexander kramte noch in seiner Jackentasche nach dem Hausschlüssel, da wurde die Tür schon von innen geöffnet. Noch bevor sie etwas sagen konnte, zog er Linda an sich und küsste sie ausdauernd, aber sehr zärtlich. „Geht’s dir gut?“, fragte er schließlich etwas kurzatmig.
    Linda nickte und ergriff

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