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Eine Squaw wie Dynamit

Eine Squaw wie Dynamit

Titel: Eine Squaw wie Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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nächste Versuch würde bestimmt erfolgreicher verlaufen.
    Als Schauplatz für seine Feuertaufe wählte er sich das einzige Bordell in der Stadt aus. Da drinnen gab es bestimmt einen Saukerl, der eine Abreibung verdient hatte.
    Das Haus verfügte über zwei Stockwerke und befand sich am äußersten Ende der Straße. Vor der Eingangstür lehnte eine lange, dürre Brünette und wedelte sich mit einem Papierfächer frische Luft zu.
    Rivage steuerte auf sie zu. »Bin neu in der Stadt«, sagte er. »Weißt du, wo hier was los ist?«
    Sie grinste breit. »Unter meinem Rock.«
    Wieder keine Antwort, wie er sie erwartet hatte. Heute schien nicht sein Tag zu sein. Jeder, dem er gegenübertrat, benahm sich anders als vermutet. Mexican Hat schien eine Stadt der Verrückten zu sein.
    Die Frau sagte: »Ich bin Sally, wollen wir hoch in meine Suite gehen?«
    »Vielleicht später«, gab er zurück. »Ich will erst ordentlich einen draufmachen, verstehst du?«
    »Neu in der Stadt?«
    Er gab sich so lässig, wie er konnte. »Yeah, vor einer Stunde angekommen.«
    »Ein Frischling.« Sie kicherte.
    Er wollte auffahren, dann verkniff er sich die rüde Bemerkung. »Ich habe eine Verabredung mit einem Mann, der sich Lassiter nennt. Kennst du ihn?«
    Die dünne Frau ließ den Fächer sinken. »Das ist der Hombre, der den Betrüger aus dem Indianerbüro zur Strecke gebracht hat. Ein flotter Hirsch, den würde ich nicht von der Bettkante stoßen.«
    Rivage blieb am Drücker. »Wo finde ich ihn?«
    »Was willst du von ihm?«
    »Wir sind alte Kampfgefährten. Ich würde ihm gern sein Patschhändchen schütteln.«
    »Weiß nicht, wo er ist. Frag mal Betsy Barrow.«
    »Wer ist das schon wieder?«
    »Eine Kollegin, die Hausbesuche macht.« Sally wies die Häuserfront entlang. »Sie wohnt in dem Haus neben dem Drugstore. Da hinten, wo diese Lampe hängt. IM Moment ist sie aber nicht zu Hause.«
    »Und wo finde ich sie?«
    »Betsy ist ins Navajodorf geritten.« Sally seufzte schwer. »Sie hat mehr Glück als Verstand. Wahrscheinlich liegt sie gerade mit dem Mann, den du suchst, auf der Matratze.«
    Rivage überlegte angestrengt. Mr. Kelly hatte ihm eingeschärft, mit akribischer Vorsicht vorzugehen, wenn er den Kerl umlegen wollte. Angeblich verfügte dieser Lassiter über einmalige Reflexe und Instinkte. Von einem Fight auf Nahdistanz hatte Kelly abgeraten. Das wäre genauso, als würde man einem Tiger am Schwanz ziehen, wenn man als Waffe nur einen Rasierpinsel zur Verfügung hatte.
    »Gehen wir rauf«, sagte Sally. »Mir ist langweilig. Das Stoßgeschäft fängt erst in zwei Stunden an, wenn die Sonne untergeht.«
    In diesem Augenblick torkelte ein dicker Mann mit Schnapsnase und glasigen Augen aus dem Haus. Sein aufgedunsenes Gesicht glänzte wie eine Speckschwarte. Er hatte große Probleme, seine Beine unter dem Rumpf zu behalten. Als er Sally am Eingang sah, stützte er sich an den Türrahmen und glotzte ihr auf den hochgeschnallten Busen.
    »Mach, dass du auf dein Gehöft kommst, Carl«, mahnte sie. »Du bist ja voll wie ein Eimer.«
    Der Mann hämmerte sich gegen die Brust. »Ich kann noch so viel in der Krone haben, bei mir klappt es immer. Willst du dich überzeugen, Sallybaby?«
    »Du hattest deinen Spaß. Geh jetzt nach Hause.« Sie stieß seine grapschenden Hand weg.
    Kommt Zeit, kommt Rat , dachte Rivage, dem der Möchtegern-Casanova wie gerufen kam.
    Wie der Blitz zog er seinen Navy Colt, ließ den Hahn schnappen und drückte Carl den Lauf in den Bierbauch.
    »Hau ab, Sonny! Aber ’n bisschen flott!«
    Carl stutzte. Dann pfiff er anerkennend durch eine Zahnlücke. »Oha!«, trompetete er. »Oha! Bist verdammt fix mit dem Eisen, mein Junge. Alle Achtung!«
    Rivage drückte seine Brust heraus. Das Lob des Dicken ging ihm runter wie Öl. Am liebsten hätte er dem Saufaus kumpelhaft auf die Schulter gehauen. Doch er wollte kein guter Kumpel sein, sondern ein beinharter Gunfighter.
    Er machte Schlangenaugen. »Mach ’n Abflug, Fatty !«
    Carl hob beschwichtigend die Hände. »Schon gut, mein Junge. Alles in Butter. Bin schon weg.«
    Mit schweren Schritten stampfte der Mann davon.
    Sally sagte: »Wow! Das war eine Klasse-Nummer, alles, was recht ist. Du hast es dem Dicken sauber gegeben. Darf man erfahren, wie du heißt, stranger? «
    Rivage zog das grimmige Gesicht, das er schon so oft vor dem Spiegel im Bunkhouse der Schwellenleger geübt hatte. »Beau Rivage«, sagte er und stach die Waffe ins Futteral.
    »Beau Rivage«, wiederholte

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