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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wie Charles es versprochen hatte. Aber kaum hatte die Kutsche in einem Geviert angehalten, das eindeutig der alte Innenhof gewesen war, und kaum war sie den Männern auf das Kopfsteinpflaster gefolgt - mit einer Geste weiblichen Anstands, die Logan gestattete, ihr hinauszuhelfen -, lief nichts mehr so, wie sie es erwartet hatte.
    Zuerst stürmte eine schöne, gertenschlanke, blonde Frau in einem schlichten Wollkleid die Treppe hinunter, um sich Charles in die Arme zu werfen. Er fing sie lachend auf und küsste sie leidenschaftlich - bis sie sich zurückzog und ihn mit durchdringendem Blick musterte.
    »Du hast gekämpft. Das sehe ich dir an. Bist du verwundet?«
    Charles lächelte ein atemberaubendes Lächeln, als er der Lady den Arm um die Schulter legte.
    »Na, du setzt ja großes Vertrauen in meine Geschicklichkeit am Schwert. Nein, ich bin nicht verletzt. Noch nicht mal einen Kratzer habe ich abbekommen.« Er schaute auf, als ein weiteres Paar die Treppe hinunterkam und sich zu ihnen gesellte - ein dunkelhaariger und gepflegt aussehender Gentleman, der Logan und Charles ein wenig ähnlich sah. Die Lady an seinem Arm hatte dunkelbraunes Haar und ein freundliches Lächeln auf den Lippen, das sie offen willkommen hieß.
    Es erwies sich, dass es sich um Gastgeber und Gastgeberin handelte, Viscount und Viscountess Paignton. Charles stellte alle einander vor.
    Während die Männer kräftig Hände schüttelten, drückte Paignton - der erwähnte Deverell - seinen Abscheu darüber aus, dass er den Kampf verpasst hatte. Die beiden Ladys, die, anders als von Linnet erwartet, ihre aristokratischen Nasen nicht arrogant in die Luft reckten, lächelten erfreut und reichten ihr zum Willkommen herzlich die Hände. Dann machten sie kehrt und begleiteten Linnet zu den Stufen.
    »Wir heißen Sie auf das Herzlichste willkommen«, versicherte Phoebe, Viscountess Paignton, nochmals. »Ich hatte keine Ahnung, dass Monteith eine Lady mitbringt. Aber ich bin aufs Höchste erfreut darüber.«
    Linnet blickte von einem zierlichen Gesicht in das andere und spürte Ernsthaftigkeit und eine gewisse Entschlossenheit in beiden. Ihre Anspannung war so groß, dass sie herausplatzte:
    »Um die Wahrheit zu sagen, ich hatte auch keine Ahnung, dass ich mit ihm reise. Ich habe ihn schiffbrüchig auf meinem Land in Guernsey aufgefunden. Meine Dienerschaft hat ihn gepflegt, bis er wieder zu Kräften gekommen war und sein Gedächtnis wiedergefunden hatte. Dann habe ich ihn auf meinem Schiff nach Plymouth gebracht. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, ihn dort zu lassen und nach Hause zu segeln ...«
    Sie brach ab, als sie in der von Lampen erleuchteten Eingangshalle standen und Lady Penelope sie mit einer Handbewegung zum Schweigen brachte.
    »Halt, warten Sie! Ich sterbe beinahe vor Neid. Lassen Sie mich zuerst zusammen mit Phoebe sagen, dass ich aufrichtig begeistert bin, Sie hier zu sehen, weil Sie eindeutig etwas über diese Mission wissen, in die alle unsere Männer verstrickt sind. Vielleicht können Sie uns mehr darüber erzählen. Uns Ihren weiblichen Blick auf die Sache erläutern! Wie auch immer, in meinem Kopf geht alles drunter und drüber. Ich bin ganz grün vor Neid und kann gar nicht mehr denken!«
    Als das Licht besser wurde, ließen Lady Penelope und Phoebe den Blick aufmerksam über Linnet schweifen, betrachteten deren Jacke, die Lederhose, die hohen Stiefel und den Dolch, der ihr immer noch an der Hüfte steckte und auf den sie mit ihren zarten Fingern zeigte.
    »Jetzt erzählen Sie mir nicht, dass die Männer Ihnen erlaubt haben, an Ihrer Seite zu kämpfen?«
    Linnet schaute von einem offen erstaunten Gesicht in das nächste, konnte aber nicht die Spur eines Tadels entdecken.
    »Ehrlich gesagt, ich habe gar nicht um Erlaubnis gebeten.«
    Lady Penelope blinzelte.
    »Warum bin ich eigentlich nicht selbst darauf gekommen?«
    »Außerdem stecken zwei Dolche in meinen Stiefeln«, fügte Linnet hinzu.
    »Haben Sie die Angreifer auch zur Strecke bringen können?« Phoebes Augen hatten einen ganz harten Glanz bekommen, und ihr Kinn war energisch vorgestreckt.
    »Zwei. Aber wir haben nicht überprüft, ob sie auch tatsächlich tot sind. Als es anfing, waren es neun, und nachdem wir mit den ersten neun fertig waren, kamen noch mehr. Also sind wir geflüchtet.«
    »Darf ich mal?«
    Linnet drehte sich um und bemerkte, dass Penelopes Hand über ihrem - Linnets - Oberschenkel schwebte; ihre Finger zuckten und wollten unbedingt die Lederhose

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