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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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klug gewesen war, sich ihr Nachthemd anzuziehen, bevor sie das zweite Mal eingeschlafen war, dass sie ihren Morgenmantel fest zugeschnürt und eine zusätzliche Decke als Hürde zwischen seinen und ihren Körper gestopft hatte.
    »Ehrlich gesagt, Sie befinden sich in meinem Bett.«
    Seine geschwungenen schwarzen Brauen flogen hoch.
    »Sie waren verletzt«, fügte sie rasch und vielleicht ein wenig gereizt hinzu, »und bewusstlos. Dies ist das einzige Bett im Haus, das lang und vermutlich auch stark genug ist, um Sie aufzunehmen.«
    Er schwieg kurz.
    »Es gibt also noch andere Betten?«
    Linnet war in Versuchung zu lügen, nickte dann aber knapp.
    »Ich hatte mir Sorgen gemacht, weil Sie ständig gefroren haben. Daher habe ich beschlossen, dass es wohl das Klügste sei ... das zu tun, was Sie nachts warm halten würde.«
    Sie schlug die Decken zur Seite, glitt aus dem Bett und zurrte Morgenmantel sowie Nachthemd noch fester.
    Er beobachtete sie wie ein Raubtier seine Beute.
    »Ich nehme an, in diesem Fall sollte ich mich bei Ihnen bedanken.«
    »Ja, das sollten Sie.« Und Linnet sollte auf die Knie sinken und sich bei ihm bedanken - nicht dass sie es je tun würde. Sie schüttelte die verstörenden Erinnerungen ab und musterte den Verband um seinen Schädel. »Wie geht es Ihrem Kopf?«
    Er runzelte die Stirn und sah aus, als habe ihre Frage ihn an etwas erinnert.
    »Er pocht ... sieht aber so aus, als würde es mich nicht einschränken.«
    »Nach dem Essen werden Sie sich besser fühlen.« Sie öffnete den Schrank und schaute hinein, ohne dem bohrenden Blick aus seinen blauen Augen Beachtung zu schenken. Er erinnerte sich nicht - zumindest war sie überzeugt, dass er sich nicht erinnerte. Er gehörte nicht zu den Männern, die andernfalls kein Wort darüber verlieren würden.
    »Sie haben mir immer noch nicht erklärt, wo ich mich aufhalte«, sagte er, während sie ein Kleid aus dem Schrank holte.
    »Guernsey.« Sie warf ihm einen Blick zu. »An der Südwestspitze. Im Kirchspiel Torteval, falls Ihnen das irgendwas sagt.«
    Die Falten auf seiner Stirn wurden tiefer.
    »Nein.« Sein Blick schweifte ab.
    Sie schloss den Schrank, zog eine Schublade auf und ein sauberes Unterkleid heraus. Drehte sich wieder zu ihm.«Wie heißen Sie?«
    »Logan.« Er erwiderte ihren Blick; nach kaum merklichem Zögern fragte er zurück: »Und Sie?«
    »Linnet Trevission. Das Haus heißt Mon Coeur.« Sie drehte sich wieder ihrer Kommode zu und fügte dem Stapel in ihrem Arm Strümpfe und ein Hemd hinzu, bevor sie zu ihren halbhohen Stiefeln hinüberging. Sie hob die Stiefel auf und warf einen Blick aufs Bett. »Nun, also Logan. Logan wer?«
    Er musterte sie, musterte sie durchdringend und stieß dann einen leisen Fluch aus. Schwang seine Beine unter den Decken hervor und setzte sich auf die Bettkante.
    Wohlgeformte Füße, lange, muskulöse Schenkel übersät mit schwarzem Haar, breite Knie, straffe, kräftige Oberschenkelmuskulatur. Linnet war dankbar, dass der Zipfel des Lakens über seinen Schoß reichte. Bewusstlos und mit dem halben Oberkörper, der durch die Verbände verdeckt war, hatte er einen beeindruckenden Anblick geboten; aber wach und rege war seine Wirkung schlicht atemberaubend.
    Linnet musste das Zimmer dringend verlassen, aber ... stirnrunzelnd schaute sie zu, als er den Kopf in die Hände sinken ließ und fest zupackte.
    »Ich kann mich nicht erinnern«, brachte er mühsam über die Lippen. Dann senkte er den Blick und betrachtete die Verbände an seinem Oberkörper und an seinem Bauch. Fuhr mit der Hand darüber.
    »Sie waren auf einem Schiff. Höchstwahrscheinlich auf einem Handelsschiff. In der vorletzten Nacht hat es einen heftigen Sturm gegeben. Wirklich schlimm. Das Schiff ist auf den Felsen nicht weit von hier gestrandet.« Linnet fing seinen dunklen Blick auf, der sich hoffnungsvoll auf sie richtete. »Können Sie sich an den Namen des Schiffes erinnern?«
    Logan versuchte es. Versuchte, sich irgendeinen Fetzen Erinnerung aus dem Hirn zu quetschen. Nichts passierte. Rein gar nichts.
    »Ich kann mich noch nicht mal erinnern, überhaupt auf einem Schiff gewesen zu sein.«
    Auch ihm selbst blieb die Panik in seiner Stimme nicht verborgen.
    »Machen Sie sich keine Sorgen.« Seine wunderbare Bettgenossin - war es nicht ein schreckliches Schicksal, wie ein Holzklotz in Reichweite all dieser köstlichen Kurven geschlafen zu haben, ohne sich daran erinnern zu können? -musterte ihn mit ihren blassen, smaragdgrünen Augen.

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