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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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»Sie sind am Kopf hässlich verwundet. Höchstwahrscheinlich von einem herabfallenden Rundholz. Sie haben unglaubliches Glück gehabt, dass Sie die abgebrochene Seite des Schiffes erreichen konnten, bevor Sie das Bewusstsein verloren. Und Sie hatten einen kräftigen Griff um die Planken. Die haben Sie zur Küste und in die Bucht getrieben und daran gehindert, an den Felsen zerschmettert zu werden. Noch schlimmer als jetzt.« Sie nickte in Richtung seines bandagierten Kopfes. »Der Schlag auf Ihren Kopf hat Sie durcheinandergebracht. Aber in ein bis zwei Tagen müsste Ihre Erinnerung zurückkehren.«
    »Ein bis zwei Tage?« Er schaute zu, wie sie zur Frisierkommode ging und Bürste und Kamm in die Hand nahm. Sein Blick blieb an ihrem welligen, rotgoldenen Haar hängen. Sogar im Dämmerlicht vor Sonnenaufgang sah es aus wie Feuer; in seinen Fingern und Handflächen kitzelte es, als ob sie sich an die seidige Wärme erinnerten. »Müsste? Was, wenn ich mich nicht erinnere?« Der Gedanke erschütterte ihn.
    »Das werden Sie. So gut wie sicher.« An der Tür hielt sie kurz inne, schaute ihn an und ließ den Blick dann über den großen Schrank schweifen. »Sie sollten die Erinnerung nicht in Ihr Hirn zurückprügeln. Am besten, Sie überlassen die Sache einfach sich selbst. Lassen Ihre Erinnerung ganz von allein zurückkehren.«
    Er musterte sie durchdringend.
    »Sind Sie Arzt?«
    Arrogant zog sie die braunen Brauen hoch und wies mit dem Blick wieder auf den Kleiderschrank.
    »Nein. Aber ich habe schon Männer kennengelernt, die sich die Köpfe aufgeschlagen haben, um ihr Gedächtnis wiederzuerlangen. Wenn Sie lebendig sind und wieder auf den Beinen und allein gehen können, werden Ihre Erinnerungen zurückkehren.«
    Logan betrachtete sie erneut. Eine Heilerin war sie nicht, aber mit Männern kannte sie sich offenbar aus.
    »Miss Linnet Trevission von Mon Cœur, wer ist das eigentlich?«
    Sie schloss den Schrank, kam ein paar Schritte auf ihn zu und warf ihm einen gesteppten wollenen Morgenmantel zu, den er auffing. Sie nickte ihm zu.
    »Der gehörte meinem Vater. Meinem verstorbenen Vater.« Sie fing seinen Blick auf. »Das heißt, unter anderem bin ich Ihre Gastgeberin. «
    Noch bevor er antworten konnte, hastete sie zur Tür.
    »Am Ende des Flures finden Sie ein Wasserklosett.« Sie zeigte nach links. »Und daneben ein Bad. Ich lasse Ihnen Rasierzeug hochbringen und jegliche Kleidung, die wir ausfindig machen können. Meine Tante versucht, einen Teil Ihrer Sachen zu retten. Aber bis dahin passt Ihnen vielleicht das, was mein Vater hinterlassen hat.«
    Linnet hatte schon die Hand auf den Türknauf gelegt, als sie noch einmal zögerte und sich einen Moment gönnte, in dem Anblick des großartigen nackten Mannes zu schwelgen, der auf ihrem Bett saß.
    »Sie können hierbleiben, so lange Sie möchten. Wenn Sie sich gut genug fühlen, können Sie sich unten zu uns gesellen. «
    Sie öffnete die Tür, ging hinaus, griff zurück auf den Knauf und schloss die Tür. Blieb stehen, starrte auf die Täfelung, sah aber nur ihn ... spürte ihn ...
    Verzweifelt schüttelte sie die Erinnerungen ab, pustete sich eine Locke aus ihrer Stirn und eilte weiter den Flur entlang.
    Sie hatte recht gehabt. Er würde nichts als Ärger bringen.
    Mehr als eine Stunde sollte es noch dauern, bis Logan endlich langsam die lange Eichentreppe hinabstieg und sich auf dem Weg nach unten umschaute. Mon Cœur. Was waren das für Leute, die ihr Haus »mein Herz« nannten?
    Dessen ungeachtet konnte Linnet Trevissions Vater kein mickriger Schwächling gewesen sein, denn seine Kleidung passte Logan gut genug, um sie übergangsweise zu tragen. Hemd und Jacke saßen ein wenig zu knapp an den Schultern, und den obersten Knopf der Hose musste er offen lassen; Arm- und Beinlänge waren allerdings beinahe passend. Für eine Frau war Linnet recht groß, und daher überraschte es auch nicht so sehr, dass ihr Vater ebenfalls groß gewesen war.
    Als er von seiner Rasur zurückkehrte, hatte ein sauber gestapelter Haufen Kleidung auf dem Bett auf ihn gewartet. Nachdem er das Wasserklosett benutzt hatte - dass es überhaupt eins gab, deutete darauf hin, dass Mon Coeur nicht irgendeine kleine Bauernhütte war -, schaute er in das Bad und fand das Rasierzeug ordentlich aufgereiht. Er nutzte es und hatte sich schon durch die Hälfte des in mehreren Tagen gewachsenen Bartes gearbeitet, als ihm klar wurde, dass er wusste, was er tat.
    Er hatte Kinn und Wangen eingeseift, die

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