Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
Brüstung. Die Luft dort war irgendwie klarer und etwas frischer. Jetzt bot ihnen der dichte Rauch sogar einen Vorteil, denn er waberte an den Hotelmauern hoch und schützte sie vor neugierigen Blicken.
    Deverell hatte recht behalten. Das benachbarte Gebäude war kleiner als das Hotel, das Dach niedriger, aber glücklicherweise nicht zu niedrig. Und auch auf diesem Dach befanden sich keine Sektenleute.
    »All ihre Bogenschützen haben sie auf der anderen Straßenseite postiert«, murmelte Charles.
    »Was für ein Glück für uns.« Nach einem Blick auf die Bogenschützen nutzte Logan eine dickere Wolke, um erst ein Bein über die Brüstung zu schwingen, dann das andere, und sich dann auf das niedrigere Dach sinken zu lassen.
    Charles und Deverell halfen Linnet und folgten dann nach.
    Wieder in gebückter Haltung - denn sie befanden sich jetzt auf einer Ebene, in der die Bogenschützen auf dem gegenüberliegenden Dach sie hätten erblicken können, wenn sie zu nahe am Rand aufrecht gestanden hätten - suchten sie alles ab, konnten aber keinen Zugang zum Gebäude unten entdecken. Keine Möglichkeit, nach unten zu gelangen.
    »Auf zum nächsten«, gab Logan ihnen zu verstehen.
    Das Dach des nächsten Gebäudes war zwar immer noch niedriger, diesmal aber kaum einen Schritt. Noch umsichtiger als zuvor schwärmten sie aus und suchten das Dach nach einer Möglichkeit ab, ins Innere zu gelangen; aber weder hier noch bei den nächsten zwei Gebäuden, die alle dieselbe Höhe hatten, gab es einen direkten Weg.
    Das nächste Dach war schmaler und niedriger - das Gebäude besaß nur zwei Stockwerke -, hatte dafür aber zahlreiche Giebel. Von oben musterten sie es genau, suchten es ab, bis Linnet auf eine Stelle zeigte.
    »Da ... der verdeckte Vorbau.« An der Rückseite des Gebäudes war ein kleines, einstöckiges Gebäude errichtet worden. »Wir können an der Regenrinne vom Dach hinuntergelangen, auf das Dach des Vorbaus und dann in den kleinen Garten auf der Rückseite.«
    Das Gebäude jenseits desjenigen mit den vielen Dachgiebeln war bedeutend höher; es wäre schwierig geworden, auf dessen Dach zu klettern. Logan blickte zurück. Sie waren so weit vom Hotel entfernt, dass sie es riskieren konnten, die Gasse zu betreten, die an der Rückseite der Häuser entlangführte. Und mehr noch, der kleine quadratische Hof, in den sie sich fallen lassen würden, führte nicht unmittelbar auf die hintere Gasse, sondern schloss über einen Weg an sie an. Sie würden also nicht gesehen werden, es sei denn, ein Sektenmann kam zur Einmündung der Straße und warf einen Blick hinein.
    Und je länger sie sich auf den Dächern aufhielten, desto größer wurde das Risiko, entdeckt zu werden.
    Er nickte.
    »Wir sollten es versuchen.«
    Rund um das Hotel nahm der Qualm immer noch zu, aber hier war er viel dünner, kaum mehr als ein Schleier. Die Fackeln in der Straße versammelten sich überwiegend vor dem Hotel. Auf dem Weg zu dem Tohuwabohu rannte allerdings hin und wieder jemand mit einer Fackel vorbei, die ihr Licht auf die Mauer warf, die sie erklimmen mussten.
    Sie versuchten, den passenden Zeitpunkt zu wählen, ließen sich von einem Dach auf das andere hinunter und bewegten sich dann vorsichtig über die Giebel zum Wasserrohr, über das sie sich auf das Dach des Vorbaus hinunterlassen konnten.
    Es dauerte keine zehn Minuten, bis sie den Erdboden erreicht hatten.
    Daniel fluchte.
    »Verdammte Deppen! Warum müssen sie ihre Nasen auch in Angelegenheiten stecken, von denen sie nichts verstehen?«
    Keiner der Männer in seinem Rücken wagte zu antworten.
    Die Sektenmänner hatten sich immer noch in die Schatten gedrückt, während sie beobachteten, wie der Kampf auf der Straße zu einem allgemeinen Krawall anschwoll. Noch mehr Leute aus der Stadt tauchten auf, um sich einzumischen. Die Minuten verrannen, und der größte Teil der jetzt noch auftauchenden Leute schwenkte Waffen - Mistforken, Spaten, was auch immer sie in die Finger bekommen konnten.
    Er hatte die Tatsache übersehen, dass der gewöhnliche Engländer nicht so war wie der Nullachtfünfzehn-Inder -mit anderen Worten, dass die Engländer mit größerer Wahrscheinlichkeit feindselig reagieren würden und nicht mit Feigheit. Seine Schuld, sein Fehler, was ihm auch klar war.
    In dem Augenblick, in dem die versammelten Städter und die aus dem Hotel strömenden Leute begriffen hatten, dass die Feuer, die das Gebäude bedrohten, von einer Gruppe Fremder gelegt worden waren, die die

Weitere Kostenlose Bücher