Eine stuermische Braut
welches sich am Ende des Häuserblocks befand, und auf drei Seiten - erstens an der Frontseite der Straße, zweitens an der Seite zum Fluss und drittens am hinteren Teil, der zu den Wiesen zeigte - qualmende Feuer an jeder Tür und unter jedem Fenster gelegt.
Sogar jetzt wurde der Rauch immer dichter, stieg auf und hüllte das Gebäude ein.
Er hegte keine Illusionen, es niederzubrennen - fester Stein und Schiefer brannten nicht. Aber es herrschte Winter in England; an der Rückseite des Hotels hatte es stapelweise sauber aufgeschichtetes Splitterholz und Kohlen gegeben. Mehr als Rauch brauchten seine Männer nicht.
Genug Rauch, um Panik zu verursachen und jeden, der sich im Hotel aufhielt, nach draußen zu treiben.
Im Geruch, der jetzt die Luft durchdrang, roch Daniel schon den Sieg. Seine dünnen Lippen verzogen sich in grausamer Erwartung. Das schwarze Tuch, das er sich um den Nacken geschlungen hatte, zog er so weit hoch, dass es sein Gesicht verdeckte, und schaute zu, wie die schmutzig grauen Wolken und das dichte Weiß immer höher waberten und das Hotel verhüllten.
Etwas weiter oben an der Bedford High Street, entfernt vom Fluss und vom Swan Hotel, saß Alex auf seinem Pferd und versteckte sich in den Schatten an einer Ecke der Straße, von wo aus er die Geschäftigkeit an der Vorderseite des Hotels beobachtete.
Er war gekleidet in eine Jacke und eine elegante Reithose, die er unter einem schweren Mantel trug; den Hut hatte er tief ins Gesicht gezogen und sich mit einem dicken Schal ausgestattet, der sämtliche Gesichtszüge einhüllte. Alex bewegte den großen Kastanienbraunen, den M’wallah requiriert hatte, ohne wirkliches Ziel und hatte seine gesamte Aufmerksamkeit auf die vordere Tür des Hotels gerichtet, als diese Tür aufschlug und verwirrte und panische Gäste nach draußen strömten.
Während Alex die Menschen in Nachthemden und Morgenröcken betrachtete, die jetzt keuchend und hustend auf die Straße stürzten, und während er beobachtete, wie der Rauch durch die geöffneten Türen ins Innere drang, fragte er sich, ob Daniel an sämtlichen Ausgängen des Hotels Männer postiert hatte. Als Daniel auftauchte und er trotz der Dunkelheit an den anderen beiden erreichbaren Seiten des Hotels Rauchfahnen aufsteigen sah, zog Alex die Lippen anerkennend nach oben. Daniel hatte die Nebentüren nicht vernachlässigt.
Alex’ Anerkennung wuchs, als er Daniels Plan und dessen wahrscheinliches Ergebnis abschätzte. Es schien, dass dieser Angriff, der in Daniels fähigen Händen lag, tatsächlich von Erfolg gekrönt sein würde.
Dessen ungeachtet hatte Alex heute Abend nicht die Absicht, ihn zu unterstützen.
Gebranntes Kind scheut das Feuer.
In der Dunkelheit in seinen Umhang gehüllt und die Geschehnisse im Blick bestand sein Ziel heute Abend einzig und allein darin, dafür zu sorgen, dass diesmal nichts falsch lief.
Logan hatte diesen Angriff zwar befürchtet, konnte aber dessen Sinn nicht erkennen. Noch nicht einmal in die Irre geführte Sektenmänner konnten sich einbilden, dass es ihnen gelingen würde, das Swan Hotel in ein flammendes Inferno zu verwandeln.
Zusammen mit Linnet war er über die Galerie im ersten Stockwerk gerannt und hatte an alle Türen geklopft, an denen sie vorbeigekommen waren. Linnet war schreiend und klopfend den Flur hinuntergerannt und hatte es ihm überlassen, ihre Freunde zu wecken.
An Charles und Deverells Zimmer angekommen, hatte er dumpf auf die Tür geschlagen und »Feuer!« geschrien. Dann waren sie in ihr eigenes Zimmer gelaufen, wo er seinen Beutel durchwühlt, sich den Köcher geschnappt und ihn so in seinen Rückengürtel gestopft hatte, dass das Holz über seinem Rückgrat lag und durch die Falten seines Mantels verdeckt wurde. Der Dolch steckte bereits in seinem Stiefel. Er gürtete seinen Säbel fest und lockerte die Klinge, bevor er Linnets Umhang und ihren Dolch ergriff und hinausrannte.
Die Galerie füllte sich mit Qualm, sodass die Gäste im Gedränge hustend und manche auch schreiend die Orientierung verloren. Logan wandte sich zur anderen Tür, die just in diesem Moment geöffnet wurde; gefolgt von Charles kam Deverell heraus, beide vollständig angezogen und bewaffnet.
Sie blickten rasch um sich und erkundigten sich gar nicht erst, was los war.
Die Angestellten des Hotels kamen von unten herauf, während andere vom Dachboden in die tiefer gelegenen Stockwerke stolperten. Alle waren in Panik geraten, gaben aber ihr Bestes, die Gäste nach unten
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