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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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verknotete den Gürtel und beschloss, dass er alles in seiner Macht Stehende tun musste, um seine Erinnerung wiederzufinden.
    Logan durchquerte den Korridor, wusch und rasierte sich. Vor dem kleinen Spiegel verrenkte er sich, um den Knoten zu erwischen, mit dem der Verband gesichert war. Aber es gelang ihm nicht. Er brauchte Hilfe, um einen Blick auf die Wunde werfen zu können. Als er seine Aufmerksamkeit auf den Kopfverband richtete, stellte er fest, dass der Verband mit der Haut verklebt war, sodass er ihn genauso wenig lösen konnte. Frustriert schob er ihn zurecht, so gut er konnte.
    Auf dem Rückweg über den Korridor zu Linnets Zimmer bemerkte er ein kleines Dienstmädchen vor der Tür, das einen Stapel Kleidung so balancierte, dass es unmöglich auch noch anklopfen konnte.
    Das Mädchen hörte seine Schritte und drehte sich um; seine Miene hellte sich auf.
    »Ach, da sind Sie ja, Sir ... ich wollte Ihnen das hier bringen.« Sie streckte ihm den Stapel entgegen. »Das sind die Sachen, in denen Sie angespült worden sind. Wir haben unser Bestes gegeben, aber Miss Trevission sagt, wenn Sie sie nicht mehr tragen können, sollen Sie bitte weiter die Kleidung anziehen, die sie Ihnen gegeben hat.«
    »Danke.« Er übernahm den Stapel sauber gewaschener Wäsche.
    Das Dienstmädchen knickste, drehte sich um und stob davon. Logan betrat das Schlafzimmer, schloss die Tür und legte die Kleidung aufs Bett. Betrachtete sie - den schlichten Mantel und das Baumwollhemd, die schwarze Lederhose -, versuchte, ihnen irgendeine Erinnerung abzuringen - wo er sie gekauft hatte, wann und warum -, aber der Stapel verriet ihm nichts. Er hatte noch nicht einmal das Gefühl, dass ihm die Sachen gehörten. Vielleicht gehörte er zu jenen Männern, die auf ihre Kleidung keinen Wert legten.
    Das klang nicht richtig, und es fühlte sich auch nicht richtig an.
    Mit einer gewissen Gleichgültigkeit zog er sich die Sachen an und registrierte, dass die Schnitte im Hemd und im Mantel genau seiner Verwundung entsprachen. Die Hose passte besser als die von Linnets Vater. Die Strümpfe, die Linnet ihm gegeben hatte, behielt er an, wie auch die Stiefel ihres Vaters - sie waren tragbar, wenn auch einen Hauch zu eng. Aber seine eigenen waren noch nicht wieder aufgetaucht.
    Seltsamerweise fühlte er sich wieder ein wenig mehr wie sein wahres Selbst, als er die Treppe hinunterstieg und ins Esszimmer ging, aus dem ein Stimmengewirr drang. Heute war er früh genug dran, um die anderen Männer noch am Tisch zu sehen. Zur Begrüßung nickten sie sich zu, und er glitt auf den leeren Stuhl neben Linnet.
    Quer über den Tisch streckte Brandon ihm einen Gürtel entgegen.
    »Der gehört Ihnen. Wir haben ihn frisch geölt, und jetzt kann man ihn wieder benutzen. Aber Ihre Stiefel konnten wir leider nicht retten.«
    »Danke.« Logan nahm den Gürtel an sich, wickelte ihn auf und bemerkte, dass die Schnalle ... eigentlich sollte er sich an sie erinnern. Tat er aber nicht. Er rutschte auf dem Stuhl hin und her, schlängelte den Gürtel durch die Schlaufen an der Lederhose und schloss die Schnalle.
    Die Männer erhoben sich und brachen zu ihrer Arbeit auf. Linnet fing Logans Blick auf.
    »Deine Stiefel sind von Hoby.«
    Er blinzelte nur, sodass sie ihn fragte:
    »Weißt du, was das zu bedeuten hat?«
    Er nickte, konnte es aber nicht genau auf den Punkt bringen. Normalerweise waren die Stiefel eines Gentlemans nach Maß gearbeitet und konnten deshalb nicht ohne Weiteres an jemand anders weitergegeben werden - wie das Zwicken an seinen Zehen bewies. Daher waren die Stiefel, in denen er angespült worden war, höchstwahrscheinlich seine eigenen, und Hoby gehörte zu den beliebtesten Stiefelmachern der gehobenen Kreise.
    Das andere Dienstmädchen - er meinte sich zu erinnern, dass es Molly hieß - brachte ihm einen Teller, auf dem noch mehr Frühstück aufgehäuft war als am Tag zuvor. Er bedankte sich und fing geistesabwesend an zu essen, während er versuchte, das Rätsel zu lösen.
    Falls es ihm selbst noch nicht aufgefallen war, wies Linnet ihn jetzt darauf hin.
    »Deine teuren Stiefel passen nicht zu deiner gewöhnlichen Kleidung.«
    Er starrte sie an, sagte aber nichts.
    Linnet überließ ihn seinen Gedanken. Die Kinder beendeten ihr Frühstück, und sie schickte sie zu den verschiedenen Aufgaben und zum Unterricht. Buttons folgte Jen, Chester und Gilly nach draußen und scheuchte sie vor sich her ins Schulzimmer.
    Nur Linnet, Muriel und Logan hielten sich noch im

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