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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Zimmer auf. Linnet richtete den Blick wieder auf ihn und wartete.
    Schließlich schaute er auf und erwiderte ihren Blick. Er verzog das Gesicht.
    »Ich habe keine Ahnung, was der Unterschied zwischen meiner Kleidung und meinen Stiefeln zu bedeuten hat.«
    Wieder verfiel er in Schweigen. Seine Stirn, sofern man sie unter der jetzt schiefen Bandage überhaupt erkennen konnte, lag in tiefen Falten. Linnet ließ den Blick über den Tisch zu Muriel schweifen, trank ihren letzten Schluck Tee und zog die Brauen hoch. Was ihrer Tante nicht verborgen blieb; Muriel überlegte kurz und nickte.
    Linnet erhob sich, ging ins Wohnzimmer, holte sowohl den Säbel in der Scheide als auch den hölzernen Zylinder und legte beides auf den Tisch.
    »Das sind die beiden Dinge, die du ebenfalls noch bei dir hattest, außer der Kleidung, den Stiefeln und dem Dolch.«
    Er blickte sie scharf an und schnappte sich den Säbel.
    Unbeirrt fuhr sie fort.
    »Ich glaube, ich habe schon erwähnt, dass wir«, sie deutete mit dem Kopf auf Muriel, die die Sache vom anderen Ende des Tisches aus verfolgte, »mit vorübergehendem Gedächtnisverlust auf erhebliche Erfahrungen zurückblicken können. Es zahlt sich niemals aus, sich zu drängen. Oder zu versuchen, sich an zu viele Dinge auf einmal zu erinnern.« Neugierig beobachtete sie, wie er den Säbel aus der Scheide zog und die Klinge untersuchte. »Ungeachtet dessen wollte ich dir den Säbel schon gestern geben, nachdem der Dolch dir geholfen hat, so viel wieder zurückkehren zu lassen. Aber du bist anschließend sehr müde gewesen, wie du dich vielleicht erinnerst. Es schien nicht klug, dich noch mehr zu drängen.«
    Er zog eine Grimasse, schaute sie an, schaute wieder auf den Säbel.
    »Trotz deiner Umsicht hat er nicht die gleiche Wirkung wie der Dolch.«
    »Vielleicht gehört Ihnen der Säbel nicht«, warf Muriel ein.
    Logan ließ die Hand über die Parierstange der Waffe gleiten und umfasste dann das Heft. Umklammerte es, schwenkte das Handgelenk ein wenig hin und her, prüfte das Gewicht.
    »Doch, ich glaube, dass er mir gehört. Es fühlt sich ... vertraut an. Aber«, frustriert schüttelte er den Kopf, »ich kann mich nicht erinnern, was es bedeutet. Was es mir zu sagen hat.«
    Er legte die Waffe zurück auf den Tisch und nahm den hölzernen Köcher in die Hand. Untersuchte die Holzstreifen, aus denen er gearbeitet war, hielt die beiden Messingschließen zusammen.
    »Das sagt mir sogar noch weniger. Ich bin ziemlich sicher, dass es nicht mir gehört.« Er versuchte, das zu öffnen, was oben zu sein schien und von einer Kombination aus Messinghebeln gehalten wurde; aber was er auch versuchte, nichts schien den Deckel lösen zu können.
    »Es muss dir sehr wichtig sein«, sagte Linnet, »du hast es getragen, es war in Ölzeug eingewickelt. Der Köcher lag auf deinem Rücken und war mit einer Gürtelschnalle und zwei Schlaufen befestigt, die über deine Schultern liefen. Wir mussten die Schleifen aufschneiden, um deine Wunde zu versorgen.«
    »Ich kann es nicht öffnen. Ich glaube nicht, dass ich es überhaupt jemals konnte.« Er legte den Köcher ab und starrte ihn an. »Ich muss als Kurier eingesetzt gewesen sein. Bestimmt habe ich das zu irgendwem bringen wollen. Nach irgendwohin. Aber warum? Und zu wem? Und wohin war ich unterwegs?«
    Keine Antworten.
    Kurz darauf stand Linnet auf.
    »Zerbrich dir nicht weiter den Kopf. Ich gebe dir den guten Rat, die Sache sich selbst zu überlassen. Dann wird sich die Erinnerung schon wieder einstellen. Aber da du ja eindeutig weiter darüber nachdenken willst, kann ich in der Zeit genauso gut einen Blick auf deinen Kopf werfen. Der Verband muss gewechselt werden.«
    Die Bandage hatte sich noch weiter gelockert und drohte, ihm über die Augenbrauen zu rutschen. Logan brummte und erhob sich, genau wie Muriel, die in die Küche eilte. Logan folgte Linnet in den Flur, der zur Hintertür führte, sie drehte dann aber ab und bog in einen engeren Flur ein. Vor einer Tür blieb sie stehen, öffnete sie und trat in ein kleines Badezimmer.
    »Setz dich. Dorthin.« Sie zeigte auf eine Bank neben dem Waschbecken.
    Logan registrierte, dass die Autorität in ihrer Stimme vollständig zurückgekehrt war, und setzte sich brummend.
    Linnet achtete nicht darauf, sondern löste den schlampig gewickelten Knoten - den er eindeutig schon bearbeitet hatte -, wickelte die Bandage vorsichtig ab und entsorgte auch die verschiedenen Einlagen, die sie angebracht hatten, um die Wunde zu

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