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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Das liegt weiter nördlich.« Ganz oben auf der Klippe zog Linnet die Zügel an; der steinige Abstieg zur Hütte war zu steil für Pferde. »Wir alle können sie sehr gut verstehen. Daher werfen wir ein nachbarliches Auge auf sie.«
    Logan war schon aus dem Sattel gestiegen und blieb neben Gypsy stehen. Bevor Linnet begreifen konnte, was er vorhatte, griff er nach oben, umfasste ihre Taille und hob sie herunter. Als er sie in seinem Griff gefangen hielt, in diesen starken Händen, jagten ihr sofort die Erinnerungen an die vergangene Nacht durch den Kopf.
    Kaum hatte er sie zu Boden gestellt, musste sie nach Luft schnappen und ihr heftig pochendes Herz beruhigen.
    Er blickte auf sie hinunter und ließ sie los.
    »Ich warte hier bei den Pferden. Es könnte sein, dass sie sich überwältigt fühlt, wenn ich auch mit reinkomme.«
    Allein der Gedanke an Mrs. Corbett, die mit solch einem großen Mann in ihrem kleinen Häuschen zurechtkommen musste ... ja, das würde die alte Frau tatsächlich gründlich durcheinanderbringen. Linnet nickte, reichte ihm die Zügel und ging die steilen Stufen hinunter.
    Die Tür der Hütte wurde geöffnet. Mrs. Corbett kam heraus und wischte sich die Hände an einem Tuch ab.
    »Guten Tag, Missy ... und da sich ja kein Sturm zusammenbraut, ist es wirklich ein guter Tag.«
    »Guten Tag, Mrs. Corbett. Was macht die Hüfte?«
    »Tut ein bisschen weh. Aber ich komme zurecht.« Mrs. Corbett hatte den Blick auf Logan gerichtet, der jetzt auf einem Felsbrocken saß und aufs Meer hinausschaute. Linnet schaute ebenfalls hin und sah, dass eine Brise von der See in sein schwarzes Haar blies und wie die blassen Sonnenstrahlen über die feinen Konturen seines Gesichts spielten.
    »Ist das der, der in Ihrer Bucht angespült wurde?«
    »Ja, das ist er. Sein Gedächtnis ist noch nicht vollständig zurückgekehrt.«
    »Das wird sich mit der Zeit einstellen. Aber nun kommen Sie doch rein und setzen Sie sich. Heute Vormittag habe ich kleine Pfannkuchen gebacken.«
    Linnet folgte der alten Frau in die Hütte. Dort saßen sie und plauderten über Kleinigkeiten, über den alltäglichen Kram, um den Mrs. Corbetts Welt sich drehte, bevor sie sich dem örtlichen Klatsch und Tratsch zuwandten. Da viele Leute aus der Gegend bei der Witwe vorbeischauten, war sie oft über die jüngsten Entwicklungen informiert.
    Schließlich war Linnet zufrieden, dass es Mrs. Corbett an nichts zu fehlen schien.
    »Ich muss wieder aufbrechen«, sagte sie und erhob sich, »vielen Dank für den Pfannkuchen.«
    Mrs. Corbett schnappte sich ihren Stock und folgte Linnet vor die Tür.
    »Es ist immer ein Vergnügen, wenn Sie vorbeischauen.«
    Am Fuße der Treppe blieb Linnet stehen.
    Die Witwe stand neben ihr und blickte ebenfalls zu Logan hinauf.
    »Kann es wirklich sein«, murmelte sie, »dass er so gut ist, wie er aussieht?«
    Linnets Lippen zuckten.
    »Höchstwahrscheinlich, möchte ich behaupten«, fühlte sie sich gezwungen zu antworten.
    Mrs. Corbett schnaufte kaum hörbar.
    »Dann sollten Sie vielleicht darüber nachdenken, ihm Ihr Herz zu schenken. Eine Lady Ihres Alters und mit Ihrer Verantwortung braucht etwas, worauf sie sich nachts freuen kann.«
    Linnet lachte und stieg den Pfad hinauf. Sosehr sie Logan auch schätzte, insbesondere nachts, so wenig vergaß sie, dass er sie verlassen würde, sobald er sein Gedächtnis wiedergefunden hatte. Dass er sie verlassen musste, da es offenkundig einen Ort gab, an dem er sich eigentlich aufhalten sollte. Weil er dort etwas zu erledigen hatte.
    Mrs. Corbett stützte sich auf ihren Stock und rief Logan mit erhobener Stimme zu:
    »Sie sind doch kein Seemann, oder?«
    Logan erhob sich und senkte höflich den Kopf.
    »Nein, Ma’am. Ich kann zwar segeln, aber Seemann bin ich trotzdem nicht.«
    »Gut.«
    Oben angekommen, ließ Linnet sich von Logan in den Sattel helfen. Während sie schon die Zügel ergriff, beobachtete sie, wie er geschmeidig aufstieg; dann warf sie einen Blick zurück auf Mrs. Corbett und grüßte zum Abschied.
    Die alte Frau hatte die Hände über dem Knauf ihres Stockes verschränkt und schaute zu ihr hoch.
    »Erinnern Sie sich beizeiten daran, was ich Ihnen gesagt habe, Missy. Manchmal wirft dir das Leben goldene Äpfel in den Schoß - aber nicht, damit du sie wieder fortwirfst.«
    Linnet grinste, winkte noch einmal und wandte Gypsys Kopf in Richtung Heimweg.    
    »Was hatte das zu bedeuten?«
    »Nichts.« Sie gab Gypsy das Zeichen für den Galopp und spürte, wie Storm

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