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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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eine ganz reizende junge Dame, und ich bin sicher, dass sie einem Mann einmal eine wunderbare Frau sein wird … aber nicht dir. Ich kann dir zwei oder drei junge Damen nennen, die wesentlich passender wären: die älteste Tochter des Duke of Ashford zum Beispiel. Sie bringt eine ansehnliche Mitgift mit, ihre Familie ist vornehm und hat beste Verbindungen.« Als Barnaby ihn nur anstarrte, sprach er beinahe verzweifelt weiter:
    »Wenn sie dir nicht zusagt, gibt es auch noch das einzige Kind des Earl of Mansfield. Sie ist noch nicht ganz zwanzig, aber ein hübsches kleines Ding, zudem Erbin von Tausenden Morgen Land und einem netten Geldvermögen. Jede von beiden wäre wesentlich geeigneter dafür, die nächste Viscountess Joslyn zu werden als Emily Townsend!«
    »Miss Townsend ist wirklich hübsch und sehr charmant«, mischte sich Thomas ein, »das will ich nicht abstreiten, aber gütiger Himmel, sie hat kein nennenswertes Vermögen, sie ist praktisch eine alte Jungfer, und ihr Vater war zwar der Squire hier, aber sie hat keine aristokratische Abstammung. Sie ist ein Niemand. Du kannst sie nicht heiraten.«
    Barnabys Augen wurden schmal, als er Thomas ansah.
    »Ich würde größte Vorsicht walten lassen, wäre ich an deiner Stelle – ich kann mich nicht entsinnen, dass du dabei etwas zu sagen hättest, wen ich heirate oder nicht.«
    Tom wurde rot und bemerkte halblaut:
    »Ich meinte nur, dass du noch keine Gelegenheit hattest, andere infrage kommende junge Damen kennenzulernen. Wie gesagt, Miss Townsend ist reizend, keine Frage, aber ich bitte dich zu berücksichtigen, welch einflussreiche Stellung sie als deine Gattin einnehmen wird.«
    Simon meldete sich zu Wort, ein neckendes Funkeln in den Augen:
    »Ich setze mein Geld auf Emily. Sie ist eine ausgezeichnete Reiterin und kann Lämmer auf die Welt holen wie der erfahrenste Schäfer.« Er grinste Barnaby an.
    »Bei deinen großen Herden ist das eine notwendige Tugend.«
    »Aber wohl kaum«, entgegnete Thomas scharf, »eine Fertigkeit, die die Viscountess Joslyn beherrschen muss.«
    »Ich mag Emily«, räumte Mathew widerstrebend ein.
    »Ich kenne sie seit ihrer Kindheit, aber sie hat den größten Teil ihres Lebens hier auf dem Lande vergraben verbracht; sie hat nur wenig Erfahrung mit der vornehmen Welt und kann sich nur schwer ein Bild davon machen, was es bedeutet, deine Frau zu sein.« Als Barnaby keine Regung zeigte, rief er ungeduldig:
    »Verdammt, Barnaby! Sie ist praktisch eine Landpomeranze.«
    Leise erklärte Barnaby:
    »Wie ich schon Tom gewarnt habe, würde ich vorsichtiger sein – vor allem, wenn von der Dame gesprochen wird, die ich zu heiraten beabsichtige.«
    Mathews Lippen wurden weiß.
    »Du bist fest entschlossen?«
    Barnaby nickte.
    »Euch in meine Pläne einzuweihen, das habe ich nur aus Höflichkeit getan«, stellte er klar und stand auf. »Ich brauche eure Einwilligung nicht. Ich verstehe zwar euren Standpunkt, aber das ändert nichts an meinem Entschluss: Ich habe vor, Emily zu heiraten, sobald ich es arrangieren kann.« Er lächelte betont herzlich und verkündete:
    »Und nun, wenn ihr mich entschuldigen wollt, muss ich gehen und mich vergewissern, wie es meiner zukünftigen Braut ergeht.«
    Barnaby fand Emily und Cornelia im Wintergarten. Sie saßen auf einer Steinbank vor einem Wasserbecken, in dem es immer wieder orange und golden aufzuleuchten schien – Goldfische schossen zwischen den kunstvoll verteilten Wasserlilien hin und her. Mit höflichen Mienen lauschten die Damen Peckham, der sie auf die beeindruckende Vielfalt tropischer Pflanzen vor ihnen hinwies.
    »Dies hier ist nur ein kleiner Abschnitt, in dem vor allem Bäume, Sträucher und Schlingpflanzen aus den Tropen stehen.« Er deutete auf ein paar Blüten.
    »Diese lila und weißen Orchideen, die Sie auf der anderen Seite des Teiches sehen, wurden ursprünglich von dem sechsten Viscount angeschafft. Die Bananenstauden daneben tragen tatsächlich Früchte. Wir haben auch noch Ananas und eine seltene Frucht namens Guave.« Er lächelte stolz.
    »Unsere Farne sind berühmt für die vielen verschiedenen Arten, die über die Jahre gesammelt wurden. Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen …«
    Barnabys leises Hüsteln unterbrach Peckham mitten im Satz; als er seinen Arbeitgeber entdeckte, sagte er:
    »Mylord, ich habe den Damen gerade erklärt …«
    »Ja, ich habe es gehört«, antwortete Barnaby rasch, »und Sie machen Ihre Sache ganz ausgezeichnet. Ich bin sicher, sie haben Ihre

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