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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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keine weiteren Sorgen zu bereiten«, erklärte Emily mit einem Lächeln in den schönen Augen.
    »Wenn du ihn erst einmal besser kennst«, sagte Barnaby trocken, »wirst du entdecken, dass Letzteres seine Fähigkeiten übersteigt. Man nennt ihn nicht umsonst Lucifer.«
    »Schenken Sie ihm keine Beachtung«, verlangte Luc.
    »Mein petit frère benimmt sich wie eine Henne mit ihrem Küken.« Er grinste.
    »Es ist gut, dass seine Aufmerksamkeit sich künftig auf uns beide verteilen wird. Ihn zu beschäftigen ist eine Bürde, die ich nur zu gerne mit Ihnen teile.«
    Nachdem Luc seine Geschichte erzählt hatte, brachen Jeb und Caleb auf, um ins Dorf zurückzukehren. Kurz darauf, nachdem er Emily Gute Nacht gewünscht hatte, verfrachtete Barnaby Lucien in seine wartende Kutsche.
    Lucien ließ sich in die luxuriös gepolsterten dunkelblauen Kissen sinken; als das geräumige Gefährt sich mit einem Ruck in Bewegung setzte und von The Birches davonfuhr, schüttelte er den Kopf. Im Licht der vier kleinen Kerzen, die in den Lampen zu beiden Seiten der Kutschenschläge brannten, betrachtete er Barnaby, der ihm gegenübersaß. Mit einem leisen Lächeln fragte er: »Eure Lordschaft? Wie, zum Teufel, konnte das denn passieren?«
    Während die Kutsche durch die Nacht rollte, gab Barnaby eine bereinigte Version der Ereignisse zum Besten, die sich in den vergangenen sieben Monaten zugetragen hatten, seit sie einander nicht mehr gesehen hatten.
    »Ein Viscount!«, rief Lucien, als Barnaby fertig war.
    »Und Lamb ist hier bei dir!« Er warf ihm einen neckenden Blick unter seinen dichten, fast weiblich wirkenden Wimpern zu.
    »Mit deinem Hang, dich wie eine Glucke aufzuführen, überrascht es mich, dass du Bethany erlaubt hast, zu Hause zu bleiben, anstatt sie mit dir nach England zu schleppen.«
    Barnaby zuckte mit einer Schulter.
    »Ich wusste nicht, was mich hier erwartete, und sie war so dagegen, Green Hill zu verlassen. Es schien mir am klügsten, sie fürs Erste dort zu lassen.«
    Barnabys und Bethanys Onkel erwähnend fragte er:
    »Fortier ist bei ihr?«
    Barnaby nickte.
    Zufrieden, dass mit seiner jungen Halbschwester alles in Ordnung war, aber sich auch des Umstandes bewusst, dass die Erzählung seines Bruders Lücken aufwies, bemerkte Luc:
    »Und jetzt sag mir, wie es kommt, dass die reizende silberblonde Amazone, die du zu heiraten beabsichtigst, mit einer Schmugglerbande auf derart vertrautem Fuße verkehrt.«
    Lachend erklärte Barnaby:
    »Du und Lamb! Er hat sie meine Amazone genannt, seit er sie das erste Mal gesehen hat.«
    »Lamb und ich sind oft einer Meinung, wenn es um Frauen geht«, erwiderte Luc aalglatt, »aber mir fällt auf, dass du mir nicht wirklich antwortest.«
    Da er wusste, Lucien würde nicht so einfach aufgeben, bis er die ganze Geschichte erfahren hatte, weihte ihn Barnaby zögernd in die wesentlichen Punkte ein.
    Lucien nickte mehrmals, und als Barnaby zu reden aufhörte, grinste er ihn an.
    »Weißt du, ich mag deine Amazone mehr und mehr – ich kann dir vorhersagen, dass sie dich davor bewahren wird, ein spießiger alter Mann zu werden. Und Cornelia …« Lucien schmunzelte, »wenn sie fünfzig Jahre jünger wäre, würde sie mir glatt das Herz stehlen.«
    »Das wird sie auch so«, erwiderte Barnaby lächelnd.
    »Also, erzähl mir mehr von unseren Cousins Mathew, Thomas und Simon … und der Möglichkeit, dass einer von ihnen versucht, meinen Lieblingsbruder umzubringen.«
    »Ich bin dein einziger Bruder«, erinnerte Barnaby ihn spöttisch.
    » Oui , das stimmt«, bestätigte Lucien, »was eben genau der Grund ist, warum du mir der liebste bist und warum ich es vorzöge, dich nicht zu verlieren.«
    Die restliche Fahrt nach Windmere verbrachten sie damit, die Motive und die Identität desjenigen zu erörtern, der hinter den Anschlägen auf Barnaby stand.
    »Ich denke, mir hat es besser gefallen«, erklärte Lucien, als die Kutsche vor dem Eingang des Herrenhauses zum Stehen kam, »als Mathew und Thomas noch hier waren, wo du sie besser beobachten konntest. Wer weiß schon, was sie auf Monks Abbey treiben?«
    »Mach dir keine Sorgen«, versetzte Barnaby, während er nach dem Griff des Kutschenschlags fasste.
    »Sie werden Montag wieder herkommen, um bei der Hochzeit am Dienstag dabei zu sein. In der Zwischenzeit kannst du schon einmal mit Simon Bekanntschaft schließen und dir ein Bild von ihm machen.«
    In der Dunkelheit konnte Lucien nur einen flüchtigen Eindruck von der Großartigkeit des

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