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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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vorkommend, erwiderte er scharf:
    »Ich werde mit Loren morgen früh sprechen … und dieses verdammte alte Schaf sollte besser drei wollige Lämmer um sich tollen haben.«
    »Oh, das wird es«, bemerkte Cornelia und lächelte ihn unbekümmert an.
    »Du kannst dich mit eigenen Augen überzeugen, gleich nachdem du Kelsey entlassen hast.«
    Jeffery murmelte noch etwas vor sich hin, dann machte er auf dem Absatz kehrt und stürmte aus dem Zimmer.
    Nachdem die Tür von Sally hinter seiner entschwindenden Gestalt geschlossen und verriegelt worden war, schauten die vier Frauen einander an. Emily und Sally grinsten beide, Anne verkniff sich ein Kichern, und Cornelia schließlich lachte laut auf.
    »Gütiger Himmel!«, rief sie, »ich hatte seit mindestens zehn Jahren keinen solchen Spaß mehr. Habt ihr sein Gesicht gesehen? Er sah aus, als hätte er einen schlammigen Stiefel verzehrt.«
    Emily nickte und ließ sich wieder auf den Fußboden vor dem Feuer sinken.
    »Er war jedenfalls nicht glücklich.«
    »Nun, ich bin es aber«, sagte Anne mit fester Stimme.
    »Morgen wird dieser grässliche Kelsey fort sein.«
    Sally musterte sie neugierig, worauf Emily ihr die Lage erklärte.
    »Das wird einige von uns sehr freuen«, bemerkte die Zofe, nachdem Emily fertig war.
    »Er zusammen mit diesem Kerl Daggett haben sich unter der Dienerschaft wenig Freunde gemacht – oder sonst auf dem Gut.« Sie verzog das Gesicht. »Er macht mit meiner Schwester Rosie rum, im Ram’s Head , und ich kann nicht sagen, dass es mir leidtun würde, wenn er die Gegend verlassen muss.«
    Von Cornelia zu Sally blickend fragte Emily:
    »Wessen Idee war es, mich beim Lammen helfen zu lassen?« Zu Sally sagte sie:
    »Ich wäre fast ohnmächtig geworden, als du meine Kleider erwähnt hast. Ich konnte mir nicht vorstellen, was du im Schilde führtest.«
    Cornelia schmunzelte.
    »Wir müssen dem Schicksal dafür danken. Als Jeffery dich suchen kam und du offensichtlich hier nicht aufzufinden warst, wussten wir, dass etwas geschehen musste, um deine Abwesenheit zu erklären. Wie das Glück es wollte, tauchte Loren auf, um sich am Feuer zu wärmen und etwas heiße Suppe zu trinken, keine zehn Minuten, nachdem Jeffery aus dem Haus in Richtung Krone gestürmt war.« Sie lächelte.
    »Sobald Loren von unserem Dilemma erfahren hatte, erzählte er, dass er gerade aus dem Stall vom Lammen komme und dass die liebe alte Nappy die ersten Lämmer des Jahres geboren hatte – drei Stück auf einmal.«
    Sally grinste und nickte.
    »Es war der perfekte Grund. Alle wissen, dass Sie immer beim Lammen helfen, und wir mussten nur Nappys Niederkunft etwas dramatischer hinstellen, als sie war.«
    »Ich hoffe, dass Loren ihr extra Futter gegeben hat«, erklärte Emily, »sie hat mir eindeutig den Tag gerettet.«
    Cornelia, die Emilys blasse Züge sah und wusste, wie lang und anstrengend die Nacht für sie gewesen war, stand auf und klopfte mit dem Gehstock ein paar Mal auf den Boden.
    »Es ist schon spät. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich möchte doch dringend ins Bett.« Sie humpelte zu Emily und drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel.
    »Du, iss deine Suppe und leg dich dann schlafen. Morgen können wir dann weiter darüber reden.«
    Anne und Sally folgten ihrem Beispiel, und binnen Minuten war Emily allein. Die Anstrengungen der Nacht forderten ihren Tribut; nach nur wenigen Löffeln von der stärkenden Gerstensuppe mit Rindfleisch kroch Emily dankbar unter ihre Decke.
    Trotz allem war es eine erfolgreiche Nacht gewesen. Die Schmuggelware war auf dem Weg nach London, und Jefferys Pläne waren durchkreuzt. Kelseys Entlassung war ein angenehmer Nebeneffekt, und sie lächelte, als sie daran dachte, wie Cornelia Jeffery darauf festgenagelt hatte. Ihr Lächeln verschwand jedoch, als ihre Gedanken sich den Auswirkungen zuwandten, die Lord Joslyns Auftauchen auf die Ereignisse von heute haben mochte. Wenn der Mann Lord Joslyn war …
    Sie spürte wieder die Macht dieser schwarzen Augen und die Kraft der Hand, die ihr Handgelenk umklammert hatte, und erschauerte. Das waren nur die Nerven, versuchte sie sich einzureden und schob die unerwünschte Reaktion beiseite. Aber sie konnte ihn nicht gänzlich aus ihrem Kopf vertreiben. Wenn er tatsächlich der neue Lord Joslyn war, überlegte sie müde, konnte er ihnen eine Menge Schwierigkeiten bereiten. Schwierigkeiten , gestand sie sich mit einem ausgiebigen Gähnen ein, die ich werde überwinden müssen, wenn ich uns alle retten

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