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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Namen in Verbindung bringen kann. Ich bin noch nicht einmal mit meinen eigenen Dienstboten hier auf Windmere halbwegs vertraut – von meinen Nachbarn ganz zu schweigen.«
    Anne lächelte ihm freundlich zu.
    »Es würde mich nicht allzu sehr überraschen, wenn Lord und Lady Broadfoot Ihnen schon bald einen Besuch abstatteten.« Mit übermütig funkelnden Augen teilte sie ihm mit:
    »Großtante Cornelia sagt, dass Lady Broadfoot bereits eine Abendgesellschaft plant, um Sie in die Nachbarschaft einzuführen. Und ihre gute Freundin Mrs Featherstone hat versprochen, ihr zu helfen.«
    »Doch nicht etwa die Mrs Featherstone mit dem Haufen hoffnungsvoller Töchter, oder?«, erkundigte sich Barnaby alarmiert.
    »Genau die«, sagte Emily mit einem Lächeln. »Und es gibt auch noch drei Töchter bei den Broadfoots. Während Sie sich hier auf Windmere verkrochen haben, herrschte unter den Damen der umliegenden Landsitze helle Aufregung darüber, dass der amerikanische Lord Joslyn schließlich doch hier eingetroffen ist. Demzufolge, was Großtante Cornelia sagt, haben sie ihren Männern gnadenlos damit in den Ohren gelegen, Ihnen ihre Aufwartung zu machen. Einzig ein rasch schwindender Sinn für Würde und Anstand hat sie bislang von Ihrer Türschwelle ferngehalten, aber morgen oder übermorgen spätestens können Sie sich auf Besuch einstellen …« Sie kicherte. »Und die meisten von ihnen haben heiratsfähige Töchter.«
    Barnaby stöhnte, und beide Frauen lachten.
    Es klopfte an der Tür, und Peckham steckte den Kopf ins Zimmer.
    »Mylord«, begann er, »Sie haben …«
    »Gehen Sie aus dem Weg, Peckham«, verlangte Mathew Joslyn ärgerlich von irgendwo hinter dem Butler.
    »Erst wird die Hölle zufrieren müssen, ehe meine Brüder und ich unserem Cousin angekündigt werden.«

Kapitel 6
    Mathew Joslyn, nach Meinung vieler einer der am besten aussehenden Männer des Landes, marschierte ins Zimmer. Thomas, dem manche vor seinem älteren Bruder den Vorzug gaben, folgte ihm, und mit etwas Abstand kam Simon, der Jüngste und von der Mehrheit als der in Wahrheit schönste Mann des Landes bezeichnet.
    Alle drei Männer besaßen den Joslyn-Charme und das gute Aussehen der Familie, hatten zudem die strahlend blauen Augen geerbt, das schwarze Haar und den athletischen Körperbau, für die die Joslyns bekannt waren. Es gab natürlich Unterschiede; Mathew war der größte der Brüder, Thomas der kleinste, allerdings betrug der Größenunterschied zwischen den Brüdern insgesamt nicht mehr als ein paar Zoll. Alle besaßen die gleichen klaren männlichen Züge, aber Thomas’ Gesicht war ein wenig schmaler, wodurch er, wie Emily fand, vage an einen hübschen Fuchs erinnerte. Mathews Kinnpartie war von klassischer Vollkommenheit, aber Simon besaß das kantigste Kinn – und Emilys Ansicht nach das netteste Lächeln. Dieses Lächeln und ein rasches Zwinkern sandte er in ihre Richtung, als er hinter seinen Brüdern das Zimmer betrat.
    Mathew war erstaunt, dass sein Cousin Gesellschaft hatte. Seine verärgerte Miene verschwand, und er lächelte Emily und Anne höflich zu, dann erklärte er:
    »Ich bitte um Verzeihung, meine Damen. Ich hatte keine Ahnung, dass mein Cousin Besuch hat.«
    »Wir sind nicht direkt Besucher«, erwiderte Anne, nachdem sie die Neuankömmlinge begrüßt hatte.
    »Lord Joslyn hat uns gerettet, als unser Einspänner in einem Graben steckengeblieben ist und unsere Stute lahm war. Nachdem er uns geholfen hatte, den Wagen wieder auf die Straße zu ziehen, hat er uns großzügig Zuflucht auf Windmere angeboten.« Sie lächelte Barnaby zu.
    »Es war höchst ritterlich von ihm.«
    Mathew, der aussah, als habe er einen Igel verschluckt, erwiderte halblaut:
    »Wirklich? Wie überaus heldenhaft.«
    Barnaby lehnte sich in seinem Stuhl auf der anderen Tischseite zurück und streckte die langen Beine von sich.
    »Selbst wir raubeinigen Amerikaner wissen, was sich gehört, Cousin.«
    »Ich glaube nicht«, schaltete Thomas Joslyn sich ernst ein, »dass mein Bruder dich je raubeinig genannt hat.«
    »Nein«, sagte Simon und ging zur Anrichte und schenkte sich eine Tasse Kaffee ein.
    »Matt hat ihn nicht raubeinig genannt, aber ich meine mich vage zu erinnern« – er lächelte listig und schaute seinen ältesten Bruder an – »dass du einmal von ihm als dem ›ungehobelten Barbaren‹ gesprochen hast.«
    »Ungehobelt?«, fragte Barnaby mit einem Glitzern in den schwarzen Augen.
    »Sicherlich nicht.«
    Mathew wurde rot und erwiderte

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