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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Pferdehändler gefunden hat?«
    Barnaby schaute über seine Schulter.
    »Das macht wenigstens Sinn. Ich denke, wer immer versucht hat, mich zu ermorden, hat Blazer günstig an diesen Pferdehändler verkauft. Und ich zweifle auch nicht daran, dass mein Gig entweder in tausend Einzelteilen zwischen hier und London verstreut liegt oder inzwischen längst neu lackiert und mit neuen Polstern versehen in London mit seinem neuen Besitzer herumfährt, der überglücklich ist über das günstige Geschäft, das er gemacht hat. Um deine Frage zu beantworten: Ja, ich glaube Faiths Geschichte.« Seine Augen glänzten.
    »Du hattest bislang nicht das Vergnügen, irgendwen von den Gilberts näher kennenzulernen. Ich denke, du wirst Mrs Gilbert eindrucksvoll finden und ihre Töchter ganz reizend.«
    »Du vertraust ihnen?«
    Barnaby nickte, dann setzte er sich und begann, sich ein Paar glänzend polierter Stiefel anzuziehen.
    »Ja, unbedingt.« Er stand auf und schlüpfte in den flaschengrünen Rock mit den Messingknöpfen, den Lamb ihm reichte.
    »Und da du an meinem Urteilsvermögen zu zweifeln scheinst«, fügte er mit einem Grinsen hinzu, »solltest du mal hinreiten und dir selbst eine Meinung bilden.«
    Und Lamb sagte, nachdem er hinter Barnaby aus dem Zimmer ging, halblaut:
    »Das habe ich vor.«
    Der frühere Squire und der siebte Viscount waren gut befreundet gewesen, sodass Anne und Emily beide oft zu Besuch auf Windmere gewesen waren. Sie wussten um die vielen prächtigen Empfangssalons in dem riesigen Herrenhaus, und obwohl sie sich bemüht hatten, nach dem überstandenen Abenteuer den schlimmsten Schaden an ihrer Erscheinung zu reparieren, fühlten sie sich nicht wirklich präsentabel und waren zudem müde und erschöpft. So waren beide sichtlich erleichtert, als sie von Peckham in das Morgenzimmer geführt wurden.
    Ein fröhliches Feuer brannte in dem alten gemauerten Kamin, und die warmen Farben der Teppiche und die mit Chintz bezogenen Polstermöbel schufen eine behagliche Atmosphäre. Eine Teekanne und eine silberne Kaffeekanne standen an dem einen Ende des Eichensideboards, und mehrere Teller mit verschiedenen Fleischsorten, Käse, Brot, eingelegtem Gemüse und Soßen befanden sich über die gesamte Länge der Anrichte verteilt. Austerneintopf, der ursprünglich für das Dinner Seiner Lordschaft vorbereitet worden war, füllte eine Terrine am anderen Ende.
    Peckham versorgte sie. Nachdem er sie zu ihren Plätzen am Tisch geleitet und ihnen zwei Tassen Kaffee eingeschenkt hatte, füllte er zwei Suppentassen mit Austerneintopf und stellte sie vor die beiden Damen. Ohne zu fragen, was sie gerne hätten, füllte er zwei Teller an der Anrichte und servierte sie ihnen ebenfalls. So hätte er weitergemacht, aber da Emily sich danach sehnte, ungestört zu sein, sagte sie fest:
    »Danke. Wir nehmen uns dann selbst.«
    Er verbeugte sich und murmelte:
    »Wenn Sie sicher sind …?«
    »Danke«, bemerkte Anne höflich, »wir kommen bestens zurecht.«
    Nachdem er die beiden Frauen allein gelassen hatte, wechselten sie einen Blick.
    »Ich muss schon sagen, er scheint mir … sehr effizient zu sein«, stellte Anne fest.
    »Mir war Bissell wesentlich lieber«, erklärte Emily und nahm einen Schluck Kaffee.
    »Er ist so ein netter, freundlicher Mann, nicht wahr?«, sagte Anne.
    »Ich begreife nicht, warum Mathew der Ansicht war, er musste nach dem Tod seines Onkels ersetzt werden. Ich hätte gedacht, das sollte eigentlich der neue Erbe entscheiden.«
    »Du vergisst – Mathew dachte, er sei der Erbe. Und es war auch gar nicht Mathew, der vorgeschlagen hat, dass Bissell in den Ruhestand versetzt wird, sondern Thomas.«
    Anne runzelte die Stirn.
    »Ist Thomas nicht der mittlere Bruder? Oder ist er der Jüngste? Sie sehen einander alle so ähnlich, dass ich nie weiß, welcher der Großneffen des Viscounts welcher ist.«
    »Tom ist der Mittlere und Simon der Jüngste – und mir der Liebste«, antwortete Emily.
    »Vermutlich, weil er freundlich zu mir war, als ich noch ein Kind war und ihm hinterhergelaufen bin, wenn er und seine Brüder ihren Großonkel besuchten. Mathew und Thomas haben mich ignoriert, aber Simon …«, sie lächelte voller Zuneigung, »Simon hat sich immer für mich eingesetzt.«
    In der kurzen Stille, die auf diese Äußerung folgte, betrat der neue Viscount den Raum, und Emily, immer noch lächelnd, schaute in seine Richtung.
    Barnaby hatte gewusst, dass ihn dieser Junge, der kein Junge war, faszinierte, aber er war

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