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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Interesse vor den Joslyns zu zeigen. Es gab andere Mittel und Wege herauszufinden, was er wissen musste. Die Information über die Tunnel und ihre Verbindung zum Schmuggel war interessant, sagte er sich, und verdiente es, in den nächsten Wochen näher betrachtet zu werden.
    Die Herren trennten sich für den Abend, und Barnaby war in Gedanken versunken, als er in sein Schlafzimmer trat und zum Ankleidezimmer ging. Als er durch die Tür kam, sah er sofort den in Smaragdgrün und Gold bestickten Morgenmantel, den Lamb für ihn über einen Stuhl gelegt hatte, und begann sich auszukleiden.
    Er läutete nach Lamb und zog sich zu Ende aus, dann streifte er sich den Morgenmantel über. Als Lamb eintraf, war er im Salon, der sich an das Schlafzimmer anschloss, und blickte in die gelborangen Flammen auf dem Rost des großen Steinkamins.
    Mit einem Wink zu den verschiedenen Spirituosen auf dem langen Sideboard auf der anderen Seite des Raumes sagte er:
    »Bedien dich und schenk mir bitte einen Brandy ein, wenn du ohnehin dabei bist.«
    Nachdem er Brandy in zwei Gläser gefüllt hatte, ging Lamb zu ihm und gab ihm eines davon. Er selbst nahm danach auf einem Sessel Platz und streckte die langen Beine zum Feuer, wobei er Barnaby fragend anschaute.
    »Ich möchte, dass du versuchst, so viel wie nur möglich über einen Kerl namens Kelsey herauszufinden«, erklärte Barnaby, »er könnte heute Nachmittag hier gewesen sein.«
    John schüttelte verwundert den Kopf.
    »Wie, zur Hölle, weißt du von ihm und dass dein Stallmeister Jamieson ihn gnadenlos hat abblitzen lassen.«
    »Das wusste ich nicht, aber ich weiß, dass er der Grund dafür war, dass die beiden Damen Townsend mit ihrem Einspänner im Graben gelandet sind«, erwiderte Barnaby.
    »Ich hörte Miss Townsend diesbezüglich etwas zu ihrer Stiefmutter sagen, dass ›dieser grässliche Kelsey‹ sie von der Straße gedrängt habe. Nachdem der Unfall praktisch vor dem Tor zu Windmere passiert ist, schien es vorstellbar, dass er hier war.«
    »Nun, ich kann dir verraten, dass Kelsey in den Stallungen aufgetaucht ist, gerade als ich mich heute am späten Nachmittag mit Jamieson besprach, übrigens ein ausgezeichneter Mann, und sich nach Arbeit erkundigt hat. Jamieson kannte ihn bereits – bis vor Kurzem war er Stallmeister bei Squire Townsend. Kelsey war betrunken und unverschämt, bestimmt nicht jemand, den du gerne in deinen Diensten hättest – selbst wenn du jemanden einstellen wolltest. Jamieson versuchte höflich abzulehnen, aber Kelsey wollte davon nichts wissen und wurde ausfallend.« John grinste. »Das Ende vom Lied war, dass Jamieson ihm einen netten rechten Kinnhaken versetzt hat, wie ich ihn selten gesehen habe, und nachdem Kelsey sich vom Boden aufgeklaubt hatte, hat er ihn seiner Wege geschickt.«
    Barnaby dachte darüber kurz nach und fragte sich, ob er der Sache weiter nachgehen sollte. Es war kein dauerhafter Schaden angerichtet, und der Unfall hatte ihm die Gelegenheit verschafft, Zeit mit Emily Townsend zu verbringen. Er würde es fürs Erste auf sich beruhen lassen, entschied er, aber Kelsey sollte besser dafür sorgen, dass er ihm nicht wieder auffiel.
    »Möchtest du, dass ich mehr über ihn in Erfahrung bringe?«, fragte John.
    Barnaby schüttelte den Kopf.
    »Nein, das ist nicht nötig. Lassen wir es dabei bewenden. Aber sag mal, hast du irgendetwas über eine Schmugglerbande mit dem Namen Nolles-Bande gehört? Der Anführer muss ein gewisser Will Nolles sein.«
    Lamb nickte.
    »An meinem ersten Tag hier hat mir einer der Lakaien genüsslich und haarklein alles über Will Nolles und seine Bande erzählt.« Lamb schwenkte seinen Brandy. »Ich glaube, er wollte mir Angst einjagen.«
    »Und, ist es ihm gelungen?«, fragte Barnaby grinsend.
    Lamb schnaubte abfällig.
    »Schwerlich. Aber warum hast du Interesse an einer Bande Schmuggler?«
    Barnaby zögerte. Lamb wusste von seiner Begegnung mit Gevatter Tod und dass der Fischer Jeb Brown ihn gerettet hatte, aber nichts über Emily Townsend oder den Umstand, dass er vermutete, Jeb und die Gilberts seien Schmuggler. Und er würde einen Beutel Goldguineen darauf wetten, dass sie genau die kleine Bande waren, die Thomas heute Abend erwähnt hatte. Er hatte nur selten Geheimnisse vor John, und er sah keinen Grund, ihm nicht die ganze Wahrheit zu sagen.
    Sich sein Ohr reibend bemerkte Barnaby:
    »Äh, da ist noch etwas mehr dran, an meinem Beinahe-Ertrinken, als ich dir anfangs erzählt habe.«
    »Das wusste ich

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