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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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doch!«, entfuhr es Lamb, und er setzte sich aufrechter hin.
    »Du warst immer schon ein schlechter Lügner, und da war etwas … Also, was ist in Wahrheit geschehen?«
    Kurz und knapp berichtete Barnaby, was sich alles in der Nacht in der Krone zugetragen hatte.
    Als er fertig war, grinste Lamb vom einen Ohr zum anderen.
    »Also ist es die schmuggelnde Amazone, die dein Interesse geweckt hat. Ich habe mir schon gedacht, dass es mehr als bloße Freundlichkeit auf deiner Seite war, die hinter deinem Verhalten heute Abend stand.«
    »Nein, ich habe an keiner der beiden Townsends Interesse – außer rein nachbarschaftlich«, log Barnaby und fluchte angesichts des wissenden Blickes, mit dem Lamb ihn bedachte.
    »Aber ich stehe tief in der Schuld bei Emily Townsend und den Gilberts«, fuhr er fort, »und wenn ich sie vor Schaden durch diese Nolles-Bande bewahre und das hilft, ihnen ihre Hilfe und Freundlichkeit zu vergelten, dann bin ich mehr als bereit, es zu tun.« Er schnitt eine Grimasse.
    »Und nachdem ich Leutnant Deering kennengelernt habe … der junge Mann ist genau das, was die Zollfahndung verzweifelt benötigt: ehrlich, pflichtbewusst und entschlossen, seine Aufgabe zu erfüllen. Ich bin bereit, ihm auf jede nur mögliche Weise zu helfen, um die Nolles-Bande dingfest zu machen. Und gleichzeitig muss er von der Gilbert-Bande weggelockt werden.«
    Lamb zuckte die Achseln, aber in seinen Augen stand ein spöttisches Funkeln.
    »Natürlich«, bemerkte er glatt, »du bist edel und gut und begleichst nur eine Schuld. Wie überaus ritterlich von dir.«
    »Sag mir, was du über die Nolles-Bande weißt«, verlangte Barnaby in einem Ton, dem sogar Lamb gehorchte.
    Das spöttische Funkeln verschwand aus seinem Blick, und mit gerunzelter Stirn sagte er:
    »Der Lakai war nicht der Einzige auf Windmere , der sie erwähnt hat, seit ich hier bin. Anhand dessen, was ich mehr oder weniger zufällig mit angehört habe, scheint es mir, als ob mehrere Mitglieder deiner Dienerschaft mit ihnen entweder verwandt oder verschwägert sind – oder gelegentlich mit ihnen arbeiten.« Er schüttelte den Kopf. »Fast ausnahmslos sind alle auf der Seite der Schmuggler und gegen die Zöllner und die Behörden.«
    Barnaby seufzte.
    »Ich habe schon befürchtet, dass du so etwas sagen würdest. Wie viele aus meiner Dienerschaft haben Verbindungen zu der Bande?«
    Lamb zögerte.
    »Während sie offen ganz Allgemeines erzählen, bin ich nicht in Einzelheiten eingeweiht – und gelegentlich enden Unterhaltungen jäh, wenn ich den Raum betrete, aber ich habe mir dennoch das eine oder andere zusammenreimen können. Ich denke, der jüngste Sohn deines Kutschers ist Teil der Bande, und die Tochter der Köchin ist mit jemandem verheiratet, der der Bande manchmal beim Transport der Waren hilft. Eine der Spülmägde hat eine Bemerkung fallen lassen, die mich zu der Vermutung verleitet, dass ihr Vater das ebenfalls tut, und Mrs Bartlett hat auch eine Verbindung zu Nolles und seinen Leuten, allerdings weiß ich nicht, welche.«
    »Und was kannst du mir über die Bande selbst erzählen?«, fragte Barnaby mit zusammengezogenen Brauen.
    »Nicht viel, und wie viel davon wahr ist und wie viel Übertreibung, um den amerikanischen Neuankömmling entweder zu beeindrucken oder einzuschüchtern, kann ich nicht sagen«, warnte er.
    Als Barnaby ihm mit einer Handbewegung zu verstehen gab, weiterzusprechen, sagte Lamb:
    »Es ist eine große Bande – über sechzig Mitglieder, wenn das, was ich gehört habe, stimmt. Will Nolles ist der Anführer. Er hat als einfacher Fischer und unbedeutendes Mitglied vor ungefähr acht Jahren angefangen und sich seitdem stetig nach oben gearbeitet. Inzwischen ist er Kapitän einer kleinen Fischereiflotte und besitzt das größte Gasthaus der Gegend, das Ram’s Head .« Lamb verzog das Gesicht.
    »Eine echte Erfolgsgeschichte – und ich befürchte, jeder junge Bursche aus der Gegend strebt an, ihm nachzueifern.«
    »Und wo kann man diesen Nolles finden?«
    »Im Ram’s Head – die Konkurrenz von deiner Mrs Gilbert.« Er schaute Barnaby in die Augen. »Zum Tod ihres Mannes vor fünf Jahren gibt es ein paar offene Fragen. Er ist gestorben, nachdem er eines Nachts das Ram’s Head besucht hatte, um sich bei Nolles darüber zu beschweren, dass mehrere Stammgäste der Krone belästigt worden seien und ihnen nahegelegt worden sei, besser das Ram’s Head zu besuchen, da das ihrer Gesundheit zuträglicher wäre. Es sieht so aus, als ob

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