Eine Sündige Nacht
Lancaster?«, fragte der Sheriff sie.
»Ich weiß es.« Es war Barnes, der Vorarbeiter, der auf die Frage geantwortet hatte. »Einer von ihnen hat mich telefonisch benachrichtigt. Ich schätze, ihm ist klar geworden, woran er da beteiligt war, und hat in letzter Sekunde den Schwanz eingezogen. Er hat sich nicht zu erkennen gegeben, aber ich bin sicher, es war einer von den Leuten, die du vor ein paar Wochen entlassen hast, Rink.«
Auf seine Bitte hin nannte Rink dem Sheriff die Namen all derer, die er gefeuert hatte. Der Gesetzeshüter kratzte sich am Ohr. »Das ist ein ziemlich ungemütlicher Haufen. Was haben sie für dich gemacht?«
»Sie haben nicht für mich gearbeitet. Sie waren für meinen Vater tätig«, sagte Rink. Sie sah zu Caroline und bemerkte ihre hängenden Schultern. »Wenn das erst mal alles ist, würde ich Caroline gerne nach Haus bringen.«
»Ja, natürlich. Wir melden uns, sobald wir etwas haben.«
Steve wollte hinten auf der Pritsche des Wagens zurückfahren. Er streckte sich auf seinem Rücken aus und bewegte sich nicht, bis Rink das Auto gleich bei der Hintertür anhielt. Mrs. Haney und Laura Jane stürmten ihnen sofort aus dem Haus entgegen, als ob sie die ganze Zeit nach ihnen Ausschau gehalten hätten.
Rink ging um den Pickup herum, um Caroline die Tür zu öffnen. Es fehlte nicht viel, und sie wäre dabei aus dem Auto und in seine Arme gefallen. Steve ließ sich über die Heckklappe langsam hinunter und landete gerade rechtzeitig, um Laura Jane aufzufangen, die in seine Arme gerannt kam und sich nicht um den Ruß und den Dreck an ihm kümmerte.
»Geht es dir auch gut, Steve?«
»Klar geht’s mir gut.«
»Na, danach sehen Sie nicht gerade aus«, sagte Mrs. Haney schnippisch. »Mein Gott, nun schaut euch nur an. So einen Haufen übler Gestalten habe ich ja noch nie gesehen. Ihr verzieht euch jetzt alle in eure Badezimmer, danach steht das Frühstück für euch bereit.«
Sie schwankten zum Haus. Laura Jane ließ Steve nur ungern wieder los, damit er in sein Apartment gehen konnte.
»Steve.« Der Kriegsveteran blieb stehen und drehte sich zu Rink um, der auf seinem Weg durch die Tür angehalten hatte, um dem Mann etwas zu sagen: »Danke.«
»War mir ein Vergnügen«, erwiderte Steve.
Sie sahen sich lange an, dann breitete sich bei beiden ein breites Lächeln aus.
Laura Jane zerfloss beinahe vor Liebe zu ihren beiden Helden, und Mrs. Haney kämpfte mit den Freudentränen. Caroline drückte Rinks Unterarm als Zeichen ihres Wohlwollens.
Als sie oben in ihrem Zimmer war, schälte sie sich aus ihren Kleidern und ließ sie auf die Fliesen in ihrem Badezimmer fallen. Sie würde sie wegschmeißen müssen. Der Brandgeruch ließ sich nicht herauswaschen. Sie hoffte nur, dass sie den Gestank aus ihrem Haar bekam.
Einige Ladungen Shampoo erledigten das Problem. Sie stand unter dem pulsierenden Schauer der Dusche und ließ das warme Wasser den ganzen Dreck und Gestank wegspülen. Als sie schließlich den Wasserhahn zudrehte, fühlte sie sich wieder wie sie selbst. Sie stelzte über den Haufen Kleider auf dem Boden, war aber zu müde, um sie aufzuheben, und wand ein Handtuch um ihre Haare. Gerade hatte sie sich in einen Frottee-Morgenmantel gehüllt, als jemand an ihrer Tür klopfte.
»Herein.«
Sie hatte Laura Jane oder Mrs. Haney erwartet. Dass es Rink sein könnte, wäre ihr nicht eingefallen. Aber genau der kam in ihr Zimmer mit einem Tablett, das beladen war mit einer dampfenden Kanne Kaffee und einem Glas Orangensaft.
»Mrs. Haney dachte, du würdest gerne hiermit anfangen, bevor du herunterkommst.«
Seine Gedanken waren nicht bei dem, was er sagte. Die Worte mussten ihren Weg aus seinem Mund alleine finden, denn er war völlig auf die Frau mit dem feuchten Handtuch um den Kopf konzentriert, die irgendetwas trug, das die Kurven ihres Körpers kaum verbergen konnte. Ihre Haut war wie von Tau benetzt. Sie roch nach Seife mit Pfirsichduft. Ihre Augen waren groß und leuchteten, als sie ihn so ansah. Ihre Stimme klang etwas befangen, als sie sprach.
»Ich danke dir. Der Kaffee duftet fantastisch.«
Sie war auch ein wenig abgelenkt. Rinks Haar war nass und hing in Strähnen, die wie gemeißelt wirkten, an seinem Kopf herunter. Alles, was er trug, war eine enge, verblichene Jeans, die tief unter seinem Nabel saß und seine Männlichkeit darunter sehr betonte. Seine muskulöse Brust war mit dunklem, feuchtem Haar bedeckt. In seinen Augen lag ein warmer Schimmer, als er sie ansah.
Er
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